König + Neurath: Sanierung in Eigenverwaltung für Zukunftsfähigkeit

Challenge accepted: König + Neurath kämpft mit dem massiv eingebrochenen Büromöbelmarkt, stellt sich den Herausforderungen und setzt angesichts der Insolvenz auf Sanierung in Eigenverwaltung.

 

Die König + Neurath AG ist in die Insolvenz geschlittert. Der nochmals massiv eingebrochene Büromöbelmarkt stellt den Hersteller vor bislang ungekannte Herausforderungen, das Unternehmen gibt sich aber alles andere als kampflos geschlagen. Vielmehr hat der Vorstand der König + Neurath AG mit Sitz in Karben (Wetteraukreis in Hessen) am 17. November beim Amtsgericht Frankfurt am Main ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Ziel dieses Verfahrens ist es, den seit 100 Jahren ausschließlich in Deutschland produzierenden Spezialisten für innovatives Büromobiliar und Raumlösungen zu sanieren.

Bereits Ende Oktober hat der Vorstand einen Restrukturierungsprozess zusammen mit Experten von Hahn Consultants und der Kanzlei Oppenhoff & Partner gestartet, der nun in das beantragte Eigenverwaltungsverfahren mündet. Dafür hat sich König + Neurath die juristische Expertise von Dr. Jens Schmidt und Marion Rodine, beide Partner bei Runkel Rechtsanwälte, gesichert, die dem Vorstand als Generalhandlungsbevollmächtigte zur Seite stehen werden.

 

Massive Auftragsrückgänge und klare Konsequenz
 

Die Gründe für diesen schwierigen Schritt liegen dabei auf der Hand. Der deutsche und europäische Büromöbelmarkt steckt bereits seit Anfang 2024 in einer schweren Krise, dieser Wirtschaftsbereich ist sehr volatil und seit Sommer 2025 hat sich der Absatzmarkt noch einmal massiv verändert, es kam zu einem „lawinenartigen Abrutsch bei Neuaufträgen“, so das Unternehmen. Aus diesem Grund scheiterte im November eine notwendige Finanzierungsrunde bei König + Neurath, so dass zur bereits vorhandenen Ertragsschwäche eine Liquiditätskrise hinzukam.

 

„Ziel der Sanierungsarbeit ist es, König + Neurath wieder zukunftsfähig und ertragsstark zu machen.“

Erste Aufgaben der Eigenverwaltung sind die Absicherung der Gehälter für alle Mitarbeitenden über einen Zeitraum von drei Monaten zu gewährleisten und die Finanzierung für die kommenden Monate sicherzustellen. Auf diesem Weg soll die unternehmerische Handlungsfähigkeit in vollem Umfang erhalten sowie Produktion und Auslieferung des bestellten Büromobiliars fortgesetzt werden. Das Geschäftsmodell soll gesunden und dann strategisch weiterentwickelt werden, so das Unternehmen.

 

„Der Büromöbelmarkt ist zyklisch, die mehrjährige negative Entwicklung hält an. Deshalb müssen wir das Unternehmen unter Einbeziehung der Belegschaft und des Betriebsrats sanieren. Von unserer Zukunftschance als Impulsgeber sind wir überzeugt, weil König + Neurath über großes Know-how als qualitätsführender und innovativer Büromöbel-Pionier verfügt. Wir wollen das vorhandene Geschäftsmodell gesunden und uns dann strategisch weiterentwickeln. Das Fachwissen, die Treue und die Loyalität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auch in Zukunft das Fundament von König + Neurath in Karben bilden.“ - Steffen Schwerd (CEO) und Rainer Raschke (CFO), Vorstände von König + Neurath

 

www.koenig-neurath.com