Das Geld sei durchaus da, wie oft betont wird, aufgrund der Unsicherheiten wird es aber nicht ausgegeben.
Dass das Geld da ist, steht außer Frage. Das Problem ist, dass es aktuell wieder in erheblichem Maße für Reisen ausgegeben wird. Inzwischen wird wieder genauso viel verreist wie 2020, es gibt bei Konsument:innen einen deutlichen Nachholbedarf, die derzeit lieber zwei, drei Mal auf Urlaub fahren als Anschaffungen in die eigenen vier Wände zu tätigen.
Sie haben mit insgesamt fünf Studien im Badbereich den Markt abgeklopft. Welchen Stellenwert haben Badmöbel, insbesondere auch im Verhältnis zu Badewanne, Dusche & Co.?
Grundsätzlich sind Bade- und Duschwannen ein klassisches Thema des Bad- und Sanitärmarkts.
Badmöbel und Spiegelschränke sowie Lichtspiegel sind ein Einrichtungsthema, das auch in erheblichem Maß von den Einrichtungsmärkten bedient wird.
Der Anteil des Marktvolumens von Badmöbel ist im Verhältnis zu anderen Badprodukten relativ gering. Der Anteil von Badmöbeln, Spiegelschränken und Lichtspiegel am gesamten österreichischen Bad- und Sanitärmarkt vor der Wand beträgt 14 Prozent. In Ländern mit großflächigen Möbelmärkten wie den deutschsprachigen Ländern werden Badmöbel in erheblichem Maße auch von diesen veräußert. Die Großfläche ist ganz klar der Treiber im Bereich Badmöbel. Dort gibt es beispielsweise Verkaufsflächen für Badmöbel, Spiegelschränke und Lichtspiegel, die von 1.500 bis 2.000 Quadratmeter umfassen, wodurch eine breitere Zielgruppe angesprochen wird. Das macht schon etwas aus. Das Thema Einrichten spielt bei Konsument:innen immer eine große Rolle. Es gibt aber nur zwei von sieben Produktgruppen im Badmöbelbereich, die stark im Möbelhandel verkauft wurden: Badmöbel und Badaccessoires. Die spannende Entwicklung ist, dass sich der Markt in diesem Bereich verschoben hat, weg vom Sanitär- hin zum Möbelhandel, aber auch zum Onlinehandel. Bei Letzteren gibt es neben bekannten großen Namen, die viel Umsatz machen, zudem Spezialisten für den Multichannel-Handel und hier haben wieder Großflächen-Anbietet und große Baumärkte die Nase vorne.
Woher kommt das?
Bei der Produktauswahl müssen wir immer im Blick haben, wo sich Konsument:innen informieren und wo sie die Produkte kaufen.
Das Problem des Bad- und Sanitärhandels ist die Dreistufigkeit. Endkund:innen können zwar Ausstellungen besuchen und erhalten Beratung, können ohne Architekt:in oder Installateur:in nicht kaufen. Das ist ein signifikantes Problem und gerade bei Badmöbeln ein noch größeres als bei klassischen Bad- und Sanitärprodukten wie einem Spiegel, der ohne Handwerker aufgehängt werden kann.
Das Angebot im Badmöbelbereich ist bei den Badmöbelherstellern klar gespreizt. Ein Großteil der Hersteller vertreibt über den Kanal Möbelhandel, teilweise und vor allem in der Schweiz auch über den Küchenhandel, es gibt aber auch reine Spezialisten, die über den Bad- und Sanitärhandel verkaufen. Was man nicht vergessen darf: Alle verkaufen mittlerweile auch online.