GfMTrend tagte in Leipzig

Unter dem Motto „Auf Kurs durch die Krisen“ tagte der GfMTrend von 23.-25. Juni in Leipzig. 270 Gesellschafter:innen waren zur Jahreshauptversammlung gekommen, um zu tagen, aber auch die Gemeinschaft zu zelebrieren.

 

Eingangs zog GfMTrend-Geschäftsführer Joachim Herrmann Bilanz und präsentierte den Gesellschaftern die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres vor dem Hintergrund der aktuellen Großwetterlage:

 

„Es hilft zuweilen, sich aus dem negativen Nachrichtenstrudel zu befreien und auf das zu schauen, was gut ist: Gemeinschaft, Solidarität und Mut. Das sind Eigenschaften, die wir bei GfMTrend leben und mit denen wir auch in schwierigen Zeiten Kurs halten. Anders hätten wir es nicht erreicht, auch im zurückliegenden Jahr erneut ein Umsatzwachstum von +1,9 Prozent zu erzielen.“

 


Küchensegment im Plus

In den einzelnen Warengruppen sind Unterschiede festzustellen, sodass der positive Abschluss insbesondere auf das Abschneiden im Küchensegment zurückzuführen ist, das um 7,1 Prozent zulegte. Polstermöbel verloren leicht (-1,1 Prozent), die Segmente Wohnen/Speisen (-8,6 Prozent) und Schlafen (-9,2 Prozent) zeigten deutlichere Einbußen.

 

Bonusausschüttungen: plus 7,9%

Besonders erfreulich fielen für die Gesellschafter die Bonusausschüttungen aus, die um 7,9 Prozent gestiegen sind. Das gilt auch für die Gesamtausschüttung, die 7,1 Prozent höher ausfiel. Das Ergebnis lag 12,7 Prozent unter dem des Vorjahres, was vor allem auf die Verbandsveranstaltungen zurückzuführen ist, die 2022 entsprechende Kosten verursacht haben. Aufgrund der Ausfälle während Pandemie fanden die Küchenmesse in Essen, die Verbandsmesse in Neustadt an der Donau und die Gesellschafterversammlung in München allesamt 2022 statt.

 

Joachim Herrmann lässt keinen Zweifel: „Die Events sind wichtige Investitionen in die Gemeinschaft und in schlagkräftige Sortimente gewesen und es wäre ein Fehler gewesen, sie nicht durchzuführen, denn so sind mit dem Abklingen der Pandemie schnell wieder in Tritt gekommen.“

 

Der Ausblick auf das laufende Jahr: Aktuell liegen die Umsätze branchentypisch 10 Prozent unter dem Vorjahr, „aber die Hoffnung ist gerechtfertigt, dass der Turnaround im Herbst gelingt, weil wir uns gut aufgestellt haben“, so Herrmann.

 

Generation Z und die Fragen

Den Blick noch weiter in die Zukunft richtete die 23-jährige Yaël Maier, die es sich mit ihrem eigenen Beratungsunternehmen Zeam zur Aufgabe gemacht hat, den älteren Generationen (und Unternehmen), die Generation Z zu erklären. Ihre Botschaft, um junge Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind, als Kunden und Mitarbeitende zu erreichen: „Sprecht mit ihnen und nicht über sie, denn junge Menschen haben einen anderen Blick auf die Welt.“ Und angesichts des Fachkräftemangels ist der generationsübergreifende Dialog notwendiger denn je, denn bis 2040 fehlen voraussichtlich sechs Millionen Arbeitskräfte, weil mehr Leute in den Ruhestand gehen, als Menschen ins Arbeitsleben eintreten.

Die Gen Z ist always-on (auf dem Smartphone) und dabei vor allem auf sozialen Netzwerken unterwegs, beschrieb Yaël Meier ihre Generation. Wer diese Menschen ansprechen will, muss also ebenfalls dort präsent sein – vor allem auf LinkedIn (beruflich) und Tiktok (privat und Konsum). Was für junge Menschen bei der Arbeit am meisten zählt: gutes Arbeitsklima, inhaltliche Relevanz, Jobsicherheit, Sinnhaftigkeit und flexible Arbeitszeiten. Die Realität sieht anders aus. Jede/r Dritte aus der „Gen Z“ fühlt sich im Job nicht ernst genommen – Altersdiskriminierung mal anders.

 

Mittelständischer Möbelhandel und soziale Netzwerke

In der anschließenden Diskussion, die Monika Simon (Adorani Living) mit Yaël Meier und den beiden GfMTrend-Nachwuchsunternehmerinnen Laura Frings (Möbel Frings) und Johanna Hölzlwimmer (Hölzlwimmer Möbel) führte, ging es unter anderem darum, wie der mittelständische Möbelhandel die sozialen Netzwerke für sich nutzen kann. Fazit: Es sind ganz viele gute Themen und Geschichten in den Mitgliedsunternehmen vorhanden, sie müssen „nur“ erzählt werden, und zwar auf den richtigen Kanälen.

 

Augen auf vor Cyberkriminalität

Nach einem Grußwort der MöFa-Schulleiterin Sabine Gantzkow, die sich für mehr Female Leadership starkmachte, lieferte Hauke Kahlcke, Vorstand der Aktivbank AG, noch mehr digitalen Input. Das Thema seines Vortrages: Cyberkriminalität, die in deutschen Unternehmen im Jahr 2022 Schäden in Höhe von 203 Mrd. Euro verursachte. Klar sei: Je mehr Schnittstellen es gibt, desto mehr Einfallstore können Kriminelle finden. Andererseits gibt es keine Alternative zur fortschreitenden Vernetzung, um Effizienzgewinne zu erzielen und auf digitalen Kanälen zu werben und zu vertreiben. Sein Ratschlag: Passwörter und Zugänge schützen und die Mitarbeitenden dafür sensibilisieren, wie Angriffe mit Fake-E-Mails und schadhaften Anhängen in der Regel durchgeführt werden. Davon abgesehen verpflichtet das „StaRUG“ (Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen) Geschäftsführer seit dem 22. Dezember 2020 fortlaufend dazu, Risikofrüherkennung zu betreiben. Damit einhergehend: Für Banken ist die Cyber-Resilienz in zunehmendem Maße ein Faktor für die Bewertung von Unternehmen – auch von mittelständischen Betrieben.

 

Digitalisierung vor dem Hintergrund der KI

In der anschließenden Keynote stellte der Digitalunternehmer und Trendscout Christian Baudis Beispiele vor, wie die Digitalisierung – vor allen in Form von KI-Anwendungen – das Leben verändert. Bilderkennung (in Echtzeit) ist demnach ein großer Gamechanger für Prognosen und Auswertungen, weil die KI Muster besser erkennen kann als der Mensch. In der Medizin, in der Verkehrsinfrastruktur, in der Landwirtschaft, in der Logistik und im Versicherungswesen werden entsprechende Software-Tools bereits genutzt, vor allem auch um Standardvorgänge zu vereinfachen und zu beschleunigen. Auch in der Möbelvermarktung sind Anwendungsfälle möglich, wenn es zum Beispiel um Retourenmeldungen geht.

Der kommende Megatrend laut Christian Baudis: Haushaltsroboter und Roboter, die im Service (Pflege, Gastronomie und Einzelhandel) Einsatz finden. Damit ließe sich der Fachkräftemangel wirksam bekämpfen.

 

Ehre, wem Ehre gebührt

Auf den Tagungen der GfMTrend-Familie haben die Ehrungen ihren festen Platz – und im Westin Leipzig konnten dieses Mal besonders viele Urkunden überreicht werden.

 

Delegiertensprecher Josef Krug: „Es ist nicht selbstverständlich, dass Unternehmer über so lange Zeiträume einem Verband die Treue halten. Das macht unsere DNA als einer der führenden Möbeleinkaufsverbände Europas aus.“

 

Drei Unternehmen sind bereits seit 25 Jahren im Verband und die Gesellschafter:innen bekamen dafür die „silberne“ Jubiläumsnadel überreicht: Sören Eilers und Rainer Wasserthal (Küchen-Galerie Sande, 26452 Sande), Manfred Koran (Möbel Zottl, Wien AT-2054 Alberndorf 28-29), Martin Naghdtschi (Wohngalerie Göppingen, 73033 Göppingen). Zudem wurden 22 Unternehmen wurden für 10 Jahre Verbandszugehörigkeit ausgezeichnet.

 

Jubiläumsnadeln für 40 Jahre Zugehörigkeit überreichten Josef Krug und Joachim Herrmann an 24 Personen aus 17 Unternehmen: Gabriele Bierl, Martin Bierl und Peter Haas (Sü. & Bierl GmbH, 81541 München), Anne Braun (Möbelstube An den Türmen, 48249 Dülmen), Hans Bross (Bross Einrichtungen + Küchen, 79241 Ihringen), Elke Brunk und Jürgen Grub (Möbel Grub, 66459 Kirkel-Limbach), Michaela Gottsauner (Möbel Dengler, 92331 Parsberg), Heidrun Hufnagel (Fit Schlafen, 97424 Schweinfurt), Matthias Krauss (Möbelhaus Krauss, 73431 Aalen), Marie-Luise Leipert und Ulrike Smida (Leipert und Smida, 23626 Ratekau), David Meier (Möbel Markt Meier, CH-9402 Mörschwil), Claus Scherzer und Florian Scherzer (Würmtal Möbelhaus, 82152 Planegg), Kathrin Schnigge und Matthias Schnigge (Müller & Schnigge, 53937 Schleiden-Gemünd), Bernard J. Schulte (Handelsagentur B. Schulte, 59929 Brilon-Madfeld), Maria Stark (Möbelhaus Stark, 93342 Saal a. d. Donau), Horst Stauber (Einrichtungshaus Stauber, 92676 Eschenbach), Ralf Tenbeck (Möbel Kerkfeld, 46325 Borken), Wilfried Weitgasser und Joachim Weitgasser (W&J Weitgasser, AT-5541 Altenmarkt) und Michael Zube (Schlafstudio Schoening, 40670 Meerbusch).

Jubiläumsnadeln für 50 Jahre stolze Verbandszugehörigkeit durften sich Heinrich Peter Kurth und Wilhelm Kurth anstecken, die gemeinsam das Unternehmen Möbel Kurth in 53347 Alfter führen, sowie Peter Schmitt vom Möbelhaus Karl Schmitt in 76227 Karlsruhe-Durlach.

Die Jubiläumsnadel für unglaubliche 60 Jahre ununterbrochene Mitgliedschaft bei GfMTrend bzw. damals noch im Trend Verband erhielt Ralf Zehrden vom Einrichtungshaus Zehrden in 66806 Ensdorf.

Die goldenen Ehrennadeln für maßgebliche Beiträge zur Entwicklung des GfMTrend Möbeleinkaufsverbundes wurden während des Galaabends überreicht an Bertel Heizmann, Prokuristin Rechnungswesen und Finanzen, die seit 45 Jahren bei GfMTrend in der Verantwortung steht, sowie an Helmut Noll, Key Account Manager Einbaugeräte von Electrolux Hausgeräte.

So geht's weiter

Die nächsten Termine bei GfMTrend: Für die Gesellschafterversammlung geht es wieder mal nach München, wo im kommenden Jahr im schönen Stadtteil Schwabing getagt wird, und zwar vom 21. bis 23. Juni 2024. Im November kommenden Jahres wird dann erstmals eine GfMTrend-Wohn- und Küchenmesse in Kombination stattfinden.

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