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AEG Mikroplastikfilter bekämpft Plastikverschmutzung

07.09.2022 08:50

Mit dem innovativen Waschmaschinen-Zubehör sollen umgerechnet bis zu zwei Plastiktüten pro Haushalt und Jahr weniger Mikroplastik ins Abwasser und in die Ozeane gelangen.


Fotos: Electrolux

AEG, die Premiummarke des Hausgeräteherstellers Electrolux, bringt einen neuartigen Mikroplastikfilter auf den Markt, der verhindern soll, dass Mikroplastikfasern beim Waschgang – verursacht vor allem durch das Schleudern und das chemische Einwirken der Waschmittel – in das Abwasser gelangen. Nach Angaben des United Nations Environment Programme (UNEP) entspricht die Menge etwa drei Milliarden Polyestershirts, die darüber jährlich in die Ozeane gespült werden. Plastik ist auch in der Nahrung und im Trinkwasser zu finden: Laut einer WWF-Studie nimmt jeder Mensch im globalen Durchschnitt pro Woche bis zu fünf Gramm an Plastikfragmenten zu sich – das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte.[4]
 

So funktioniert der Filter
 

Der AEG-Mikroplastikfilter kann verhindern, dass bis zu 90 Prozent der Mikroplastikfasern aus synthetischen Materialien während eines Waschvorgangs ins Abwasser gelangen. Der Filter wird seitlich der Waschmaschine an einer Wand angebracht und besteht zu 50 Prozent aus recyceltem Material. Er kann mit jeder Waschmaschine von AEG, Electrolux oder Zanussi verwendet werden. Er enthält eine Kartusche mit einem feinen Filter, der während des Waschvorgangs die von der synthetischen Kleidung abgegebenen Fasern auffängt.

Der Filter verfügt über eine Wechselanzeige, die auf Rot wechselt, wenn eine Reinigung erforderlich ist. Mit der beigelegten Reinigungsbürste sollten die Mikroplastikfasern über den Hausmüll entsorgt werden. Die Filterkartusche kann sechs Monate lang wirkungsvoll eingesetzt werden, bevor sie ersetzt und recycelt werden sollte. Wenn sie nicht gründlich gereinigt wurde, muss sie über den Hausmüll entsorgt werden. Der Filter sollte nicht unter fließendem Wasser gereinigt werden.
 

Über die Studie
 

Die AEG-Studie hat auch das öffentliche Bewusstsein und Kenntnisse über unterschiedliche Faserarten beleuchtet und dabei untersucht, ob die Menschen in Deutschland wissen, wie viel Kunststoff ihre Kleidung enthält.

 

  • Nylon – 67 Prozent der Erwachsenen wussten nicht, dass Nylon eine Kunststofffaser ist, 61 Prozent konnten Acryl nicht richtig bezeichnen.
  • Polyester – 62 Prozent der Befragten war nicht bewusst, dass die weltweit am häufigsten verwendete Faser ein Kunststoff ist.
  • Spandex – 74 Prozent war dessen Kunststoffeigenschaft unbekannt, 73 Prozent wussten dies nicht bei Lycra®.

Auf die Frage nach dem prozentualen Anteil von Kunststofffasern bei den eigenen Kleidungsstücken, wussten 91 Prozent keine Antwort – die meisten Deutschen unterschätzten die Menge. Die durchschnittliche Schätzung betrug 40 Prozent. Studien legen nahe, dass synthetische Fasern fast zwei Drittel (60 Prozent) des jährlichen Faserverbrauchs für Kleidung ausmachen.[5]

Ein Teil des Problems, so Michael Geisler, Geschäftsführer der Electrolux Hausgeräte GmbH, ist ein fehlendes Bewusstsein darüber was ‚synthetisch‘ bedeutet.

 

„Wir haben uns so an den Ausdruck ‚synthetisches Material‘ gewöhnt, dass die Mehrheit von uns aus den Augen verloren hat, dass die meisten dieser synthetischen Materialien eigentlich Plastik sind“, sagt Geisler.

 

„Es gibt natürlich viele Vorteile der synthetischen Stoffe. Um jedoch die Verschmutzung unserer Flüsse und Ozeane durch Plastik zu reduzieren, müssen wir damit sorgsamer und bewusster umgehen. Unsere Erhebungen verdeutlichen den dringenden Bedarf, den Menschen mehr Wissen über die Materialien, die sie einkaufen, zu vermitteln und wie sie diese bestmöglich pflegen können. Ebenso sollten so viele Menschen wie möglich dazu animiert werden, umweltfreundlichere Waschmethoden anzuwenden“, so Geisler weiter. „Durch eine Reihe kleiner Schritte, einschließlich der Installation eines Mikroplastikfilters, kann jeder von uns die Umweltbelastung durch Textilien verringern.“

Die AEG-Studie zeigt auch, dass sich die Menschen in Deutschland über das Ausmaß des Problems bewusst sind und positive Maßnahmen stark befürworten.

  • 78 Prozent der Befragten gaben an, dass sie persönlich bereit sind, Anstrengungen zu unternehmen, um den Klimawandel zu bekämpfen.
  • Acht von zehn Personen (80 Prozent) glauben, dass Mikroplastik ein schwerwiegendes Umweltproblem darstellt.
  • Fast drei Viertel (72 Prozent) stimmen zu, dass Mikroplastik außerdem ein schwerwiegendes Gesundheitsproblem für Menschen darstellt.

"Unsere Studie zeigt eine europaweite Bereitschaft, das Mikroplastikproblem zu bekämpfen, das von der Gesellschaft selbst geschaffen wurde“, fährt Geisler fort „Der Anstieg der synthetischen Materialien wird in naher Zukunft nicht aufzuhalten sein. Je mehr wir daher zur Vermeidung der Freisetzung von Mikroplastik beitragen können, desto besser.“
 

AEG empfiehlt die folgenden fünf Schritte
 

1. Weniger waschen – mehr als 700.000 Mikrofasern können von einer Waschladung abgegeben werden. Weniger waschen verringert die Menge an freigesetzten Mikroplastikfasern.

2. Kleidung länger behalten – ein Kleidungsstück wird durchschnittlich zehnmal[6] getragen, bevor es entsorgt wird.

3. Bei voller Ladung waschen – größere Mengen an Wäsche reduzieren die Abgabe von Mikrofasern nachweislich, weil weniger Reibung entsteht und das Verhältnis von Wasser und Gewebe günstiger ist.

4. Bei niedrigeren Temperaturen waschen – Studien zeigen, dass bei einer Waschtemperatur von 40 °C und höher mehr Fasern abgegeben werden als bei 30 °C und weniger.

5. Einen Mikroplastikfilter einbauen, der nachweislich die Freisetzung von Mikrofasern ins Abwasser reduziert.

Der AEG-Mikroplastikfilter kann als nachrüstbares Zubehör mit jeder neuen und bestehenden Waschmaschine von AEG oder Zanussi verwendet werden. Mit einer Wandhalterung kann er einfach neben der Waschmaschine montiert werden. Der Mikroplastikfilter verbraucht selbst keinen Strom, er funktioniert allein durch den Druck des Abwassers.

www.aeg.at

 

[1] www.unep.org/news-and-stories/story/fashions-tiny-hidden-secret
[2] www.nationalgeographic.com/science/article/microplastics-in-virtually-every-crevice-on-earth
[3] Changing Markets Foundation Fossil Fashion 2021
[4] awsassets.panda.org/downloads/plastic_ingestion_press_singles.pdf
[5] Boucher J., Friot D. – IUCN Primary Microplastics in the Oceans: A Global Evaluation of Sources (2017).
[6] traid.org.uk/wp-content/uploads/2018/09/impacts_of_clothing_factsheet_23percent.pdf [7] www.electroluxgroup.com/sustainabilityreports/2021/

 








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