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Auf Holz klopfen

13.06.2019 10:07

Vom geflügelten Wort „Auf Holz klopfen“ kann man in der heimischen Holz- und Möbelindustrie im doppelten Sinne sprechen. Denn die Industrien konnten im vergangenen Jahr sowohl Umsatz als auch Exporte steigern.


Bei der Pressekonferenz der österreichischen Holzindustrie: v.l.n.r. Mag. Herbert Jöbstl, Dr. Erich Wiesner, Dr. Erlfried Taurer; Foto: Gerhard Fally

Dr. Georg Emprechtinger sieht Österreich gut aufgestellt. Foto: Team7

Bei der heimischen Möbelindustrie schlug sich 2018 ein schönes Umsatzplus zu Buche. So wurden im Vorjahr 2,09 Mrd. Euro, das entspricht einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber Vorjahr, umgesetzt. Die Bereiche Ladenmöbel stellten sich als Zugpferde mit einem zweistelligen Wachstum heraus. Zudem konnten Badezimmermöbel (aus Holz) mit 7,0 Prozent sowie Küchenmöbel mit einem Plus von 5,2 Prozent auf 296,0 Mio. Euro Zugewinne verzeichnen. Ebenfalls gut gelaufen ist das vergangene Jahr für Matratzen (+1,7 %) und Büromöbel (+2,3 %). Aber auch die zugrunde liegende Holzindustrie erfuhr erfreuliche Steigerungen: ein Rekordproduktionswert von 8,33 Milliarden Euro entspricht einem Plus von rund 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für den Vorsitzenden der Österreichischen Möbelindustrie, Dr. Georg Emprechtinger liegen die Gründe dafür praktisch auf der Hand:

"Möbel aus Österreich genießen national wie international ein hohes Vertrauen. Dem Verbraucher sind werthaltige Möbel mit ausgezeichneter Qualität, komfortablen Funktionen und formschönem, zeitlosem Design wichtig. Dafür geben sie gern auch etwas mehr Geld aus. Zudem wird das Thema Nachhaltigkeit und Customizing immer wichtiger für den Konsumenten." Ihren wesentlichen Beitrag dazu tragen auch die Unternehmen bei, so Emprechtinger weiter: "Diese hohen Anforderungen können die heimischen Herstellerbetriebe auf einen Top-Niveau bedienen. So gelten sie heute schon als Schrittmacher der Branche und haben sich mit zahlreichen patentierten Funktionen weltweit einen Namen gemacht. Ihren ausgereiften Systeme, Feinheiten und Extras gehören zu den besten am Markt."

Auch im Ausland ist Holz Made in Austria gefragt

Gestiegen sind ebenfalls die Exporte, sowohl was die Holzindustrie (6,03 Mrd. Euro; +6,6 %), als auch die Möbelindustrie ( 937,7 Mio. Euro; +3,9%) angeht. Die Exportquote bei Holz liegt hierzulande damit bei stolzen 70%. Für die Möbelindustrie ist der Kernmarkt Europa entscheidend, allen voran Deutschland (+2,9%). Allein in der EU erwirtschaftete die Branche ein Export-Zugewinn von 2,5 Prozent. Die Exporte nach Italien stiegen um 3,9 Prozent an. Weitere Zuwächse wurden erwirtschaftet in Tschechien (4,9 %), Slowenien (87,8 %), Frankreich (11,0 %), Spanien (16,5 %), Rumänien (17,2 %) und der Schweiz (6,6 %). Rückläufig hingegen waren die Ausfuhren nach Polen (-8,0 %), dem zweitstärksten EU-Exportpartner. Ebenfalls Minuswerte innerhalb Europas vermeldete die Möbelindustrie u. a. in Ungarn (-9,3 %), der Slowakei (-12,9 %), Großbritannien (-13,7 %) und Belgien (-11,9 %). Auch über den großen Teich konnten sich die österreichischen Unternehmen steigern. Die Exporte in die USA stiegen um +8,6 %, während sich in Kanada ein leichter Rückgang abzeichnete (-2,0 %). Dem stehen sinkende Importe (-4,9 Prozent auf 1,76 Mrd. Euro) gegenüber.

Digitalisierung und Individualisierung
Emprechtinger nennt auch hier zwei Schlagworte der Zeit: "In Zukunft werden wir die Themen Digitalisierung und Individualisierung noch stärker in den Fokus setzen, um dem Preisdruck der globalen Märkte mit starken Argumenten zu begegnen." In Österreich sei man dafür gut gerüstet: "Die heimische Industrie bietet dafür die besten Voraussetzungen: Zum einen sind die mittelständisch geprägten Unternehmen sehr flexibel, modern und technik-affin, zum anderen verstehen sie ihr Handwerk. Nach dem Motto 'Slow Craft trifft Hightech' verbinden sie moderne CNC-Technologie mit traditioneller Fertigungskunst. Das Ergebnis sind Produkte, die mit wegweisender Innovationskraft, funktionalem Design und Qualität überzeugen. Hergestellt in nachhaltigen Fertigungsprozessen mit exklusiven Materialien."

Die der Möbelindustrie zugrunde liegende österreichische Holzindustrie umfasst zudem die Sparten Bau, Säge, Ski & Platte und zählte 2018 österreichweit 26.382 (+0,6 %) Beschäftigte; davon 810 Lehrlinge (+5,9 %).

www.moebel.at

www.holzindustrie.at








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