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Auf, zu, auf, zu: Die Österreicher sind genervt

04.02.2021 09:09

Wenig überraschend ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Offerista zum Thema Shopping in Corona-Zeiten. Die Österreicher sind genervt, vermissen aber den stationären Handel.


Grafik: Offerista Group Austria

Oliver Olschewski, Geschäftsführer der Offerista Group Austria; Foto: Offerista Group Austria

Zum mittlerweile vierten Mal seit Pandemie-Beginn erhob die Offerista Group Austria das Kaufverhalten und die -Laune der Österreicher. Tendenz fallend.


Von 15. bis 26. Jänner 2021 wurden 1.075 Personen im Alter ab 18 Jahren im Rahmen der vierten Studie „Kaufverhalten im Wandel“ befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage mittels Fragebogen über die hauseigene App wogibtswas.at. Nach einer ersten Studie Ende März 2020, einer zweiten Mitte April 2020 und einer dritten Ende Juli 2020 ist das nun die vierte Erhebung zum Thema „Kaufverhalten im Wandel“. Daher liefert diese nun interessante Einblicke, wie sich unser Kaufverhalten über die Corona-geprägte Zeit hin verändert hat.

Die Lust am Kaufen

Der vergangene Sommer war, wenn man das was danach kam betrachtet, sehr entspannt. Die meisten Befragten gaben damals an, Normalität beim Einkaufen zu verspüren. Ende Juli gab mehr als jeder Zweite (57%) an, dass für ihn das Einkaufserlebnis wieder so ist, wie vor Corona. Im Jänner 2021 sehen das - wenig überraschend - nur mehr 40% so. Was jedoch zugenommen hat, ist die Genervtheit der Österreicherinnen und Österreicher. Mittlerweile fühlen sich 41% beim Einkaufen von den Einschränkungen gestört. Im Juli letzten Jahres war es nur etwas mehr als ein Viertel. Plus: Je jünger, desto genervter: Bei den 18 bis 24-Jährigen stieg der Unmut von 37 (Juli 2020) auf 58 Prozent. Zugenommen hat die Genervtheit aber bei allen Altersgruppen. Und lediglich 15 Prozent geben an, dass sie sich mit einer FFP2-Maske beim Einkauf wohler fühlen würden.

Welche Rolle spielt der stationäre Handel in dieser Gleichung?

Eindeutig ist die Aussage der Befragten, ob sie den stationären Handel vermissen würden: Drei von vier Befragten geben an, dass sie sich nach der Wiedereröffnung sehnen. Am meisten vermissen die Österreicherinnen und Österreicher die Möglichkeit, gekaufte Produkte zu sehen und anzuprobieren. 55 Prozent der Befragten würden sich aus diesem Grund eine rasche Öffnung wünschen. Interessant ist auch, dass jeder Zweite (52 Prozent) den lokalen Handel vermisst, weil er oder sie die Läden unterstützen und ihnen aus der Krise helfen möchte. Vielen Befragten (31 Prozent) fehlt das Kauferlebnis im Store sowie die stationäre persönliche Beratung (29 Prozent).

Die nachgefragtesten Produktgruppen

Der Großteil der Befragten (78%) vermisst den Kauf bestimmter Produkte, deren Kauf durch die derzeitigen Einschränkungen nicht möglich ist. Und am meisten geht den Befragten das Schoppen von Produkten aus der Kategorie Kleidung, Schuhen oder Accessoires ab. 58 Prozent geben das an. Gefolgt von Haus- und Gartenartikeln (38 Prozent), Möbel- und Einrichtungsgegenständen (33 Prozent) und elektronischen Produkten (25 Prozent).

Online bestellen und lokal abholen?

Fast jeder zweite Befragte (48 %) gibt an, dass lieber gewartet wird, bis ein stationärer Einkauf möglich ist, bevor Click & Collect genutzt wird. Immerhin jeder Fünfte hat bereits mit Click & Collect eingekauft. Weitere 20 % haben noch keinen Kauf damit getätigt, sind aber durchaus offen dafür und würden es gerne ausprobieren. Einer von fünf Befragten meint, dass kein Interesse an Click & Collect besteht, weil lieber online gekauft wird. Die Offenheit und das Interesse dafür, ist bei jungen Erwachsenen höher.

Big Player gewinnen

Jeder vierte Befragte gibt an, dass er überhaupt nicht online einkauft. Wenn online gekauft wird, dann shoppen 62 % bei großen Online Shops ohne stationären Handel wie Amazon, Zalando oder Wish. Nichtdestotrotz gibt auch jeder Dritte an, dass er bei Händlern mit stationärer Filiale online Produkte erwirbt. Interessant ist auch, dass die männlichen Befragten (70 %) öfter in Online Shops ohne stationären Handel wie Amazon shoppen, während das nur 56 % der Frauen angeben.

Langfristige Veränderungen im Kaufverhalten?

Davon ist, so die Meinung vieler, auszugehen. Der wiederkehrende Lockdown wird langfristige Folgen auf unser Kaufverhalten haben – davon sind die meisten überzeugt. 62 % der Befragten gehen davon aus, dass das ständige Herunterfahren des Handels langfristige Veränderungen in ihrem Kaufverhalten haben wird. Der Großteil der Befragten meint, dass sie sich schon daran gewöhnt haben, bereits weniger einkaufen zu gehen als zuvor. Jeder Vierte gibt an, sein Kaufverhalten zu ändern, weil er den Konsum auch nach der Wiedereröffnung einschränken will. Beinahe ein Fünftel der Befragten ist finanziell auch zu einer Reduktion des Konsums gezwungen.

Von April auf Juli 2020 gab es auf die Frage, dass aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung durch Corona beim Einkaufen nun mehr auf den Preis geachtet wird, einen Anstieg um 10 %. Von Sommer 2020 zu Jänner 2021 ist kein deutlicher Unterschied mehr erkennbar. Je älter die Befragten sind, desto mehr Wert legen sie auf die Regionalität. In der Generation 55+ ist das praktisch jeder Zweite!

www.offerista.com

Die gesamte Studie zum Nachlesen gibt es hier.








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