TOP-News

Blum mit sattem Umsatzplus

19.07.2021 12:47

Ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr legt Blum hin. Der Beschlägehersteller reüssiert mit einem Umsatzplus von 24,7 Prozent. Beflügelnd wirkte v.a. die große Nachfrage nach hochwertigen Küchen und Möbeln im Privatbereich.


Blum reüssiert mit einem erfolgreichen Wirtschaftsjahr mit 24,7% Umsatzplus, investiert weiter, v.a. ins Vorarlberger Werk, und punktet mit Innovationen.

Philipp Blum, Blum-GF.

Blum-GF Martin Blum. Alle Fotos: Julius Blum GmbH

Mehr als nur erfolgreich liest sich die Blum-Bilanz. Das Höchster Familienunternehmen schließt das Wirtschaftsjahr 2020/21 per Stichtag 30. Juni 2021 mit einem Gruppenumsatz von 2.376,75 Mio. Euro ab. Das große Wachstum entspricht einer Steigerung von 24,7 % oder 470 Mio. Euro zum Vorjahr. Die durch die Coronapandemie weltweit gestiegene Nachfrage im Möbelbau hat auch beim Vorarlberger Beschlägehersteller für einen überproportionalen Umsatzanstieg gesorgt und war nicht vorhersehbar. „Die eigenen vier Wände haben während der Krise überall auf der Welt an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig gab es eine Verschiebung des privaten Konsums – weg von klassischen Freizeitaktivitäten, hin zu Investitionen ins eigene Zuhause. Unter anderem auch in Küchen und Möbel“, erklärt Philipp Blum, Geschäftsführer von Blum, die Entwicklung.

 

Starke Entwicklung in allen Märkten

Obwohl während der Lockdowns die Möbelgeschäfte teilweise von langen Schließungen betroffen waren, stieg die Nachfrage im Bereich Wohnen und Einrichten weltweit an. Die Märkte Westeuropas verzeichneten dabei ein starkes Wachstum, insbesondere Italien, Frankreich, UK und Deutschland. Große Zuwächse gab es auch in Osteuropa, wie etwa in Polen, Russland, Tschechien und der Türkei. Auch die nordamerikanischen Märkte entwickelten sich gut.

 

„Die eigenen vier Wände haben während der Krise überall auf der Welt an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig gab es eine Verschiebung des privaten Konsums – weg von klassischen Freizeitaktivitäten, hin zu Investitionen ins eigene Zuhause. Unter anderem auch in Küchen und Möbel“ - Philipp Blum

 

Umsatzwachstum gab es auch in den Märkten in Asien und Ozeanien – China hat erneut stark dazu beigetragen. Ein positives Jahr verzeichneten ebenfalls Afrika, Südamerika sowie der Nahe und Mittlere Osten. Der Beschlägespezialist beliefert Kunden in mehr als 120 Märkten – seit Frühjahr 2021 zählen mit der Neugründung von Blum Indonesien weltweit insgesamt 33 Tochtergesellschaften und Repräsentanzen zum Unternehmen.

 

„Wir erwirtschaften nach wie vor den größten Teil unseres Umsatzes, nämlich 44 %, in unserem Heimmarkt, der Europäischen Union“ - Philipp Blum

 

Um nah bei den Kunden zu sein, habe sich gerade die internationale Ausrichtung durch die lokalen Organisationen und Verkaufsteams auf der ganzen Welt während der Pandemie als besonders wichtig erwiesen, ist Philipp Blum überzeugt. Die Umsatzverteilung der Blum-Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. „Wir erwirtschaften nach wie vor den größten Teil unseres Umsatzes, nämlich 44 %, in unserem Heimmarkt, der Europäischen Union“, informiert Philipp Blum. Die USA bleiben mit einem Anteil von 13 % der größte Einzelmarkt, die anderen Märkte weltweit tragen 43 % zum Gesamtumsatz bei.

 

Erfolgsfaktor Mitarbeiter

„Die große Nachfrage nach Küchen und Möbeln und somit nach Blum-Produkten ist mehr als erfreulich, stellt uns aber, besonders im Produktionsumfeld, vor extreme Herausforderungen“, so Geschäftsführer Martin Blum. Die sichere und verlässliche Versorgung seiner Kunden mit Beschlägen habe für das Vorarlberger Traditionsunternehmen oberste Priorität.

 

„Ein großes Dankeschön gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie haben mit ihrer unglaublichen Einsatzbereitschaft und Flexibilität maßgeblich dazu beigetragen, dieses außergewöhnliche Jahr zu bewältigen“ - Martin Blum

 

Mit Ende des Wirtschaftsjahres arbeiten 8.778 Kollegen weltweit für Blum, davon 6.551 in Vorarlberg, wo im vergangenen Jahr 371 neue Mitarbeitende eingestellt, weltweit 429. wurden. Die Lehre bleibt für Blum weiterhin ein wichtiger Faktor, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und sich langfristig für die Zukunft aufzustellen. Mit 1. September starten 93 neue Lehrlinge ihre Ausbildung bei Blum in Vorarlberg, 8 junge Menschen in den USA und 2 in Polen.

 

Kontinuierliche Investitionen

Die weltweiten Gesamtinvestitionen für das vergangene Wirtschaftsjahr liegen bei 259 Mio. Euro, 176 Mio. davon in Vorarlberg. Blum investiert auch in diesen herausfordernden Zeiten konstant und langfristig in die Erweiterung der Gebäude, Maschinen und Anlagen. „Durch die langfristigen Planungen waren wir überhaupt in der Lage, dieser unerwartet starken Nachfrage bestmöglich zu begegnen“, so Martin Blum.

 

„Wir bekennen uns damit auch weiterhin klar zum Produktionsstandort Vorarlberg“ - Martin Blum

 

Die Erweiterung im Werk 4 in Bregenz wird noch im Sommer in Betrieb genommen. Im Werk 6 in Gaißau ist der Start für den Ausbau der Produktion und des Hochregallagers bereits erfolgt, die Inbetriebnahme ist für Mitte 2023 geplant. „Wir bekennen uns damit auch weiterhin klar zum Produktionsstandort Vorarlberg“, so Martin Blum. Im Sinne einer gesunden Wachstumsstrategie stärkt die Blum-Gruppe mit weltweiten Investitionen die internationale Ausrichtung. Die Betriebserweiterung in Polen geht ebenso voran, mit einer Fertigstellung wird ab Herbst 2023 gerechnet. Der Bau des Produktionsstandorts China wird Anfang 2022 abgeschlossen sein. „Das ist ein stark wachsender Markt – um die Nachfrage im chinesischen Markt abzudecken, haben wir uns für den Aufbau einer lokalen Produktion entschieden. Das bringt uns eine höhere Flexibilität, wir sind näher bei unseren Kunden und vermeiden lange Transportwege“, erklärt der Geschäftsführer.

 

Hohe Nachfrage als Herausforderung

Der massive Bedarf in der Küchen- und Möbelbranche sowie anderen Industrien führt seit Monaten zu einer enormen Verknappung bei Rohmaterialien wie Stahl. „Auch unsere Kunden müssen derzeit leider länger auf unsere Produkte warten“, informiert Martin Blum und ergänzt: „Nur durch die teilweise angepassten Lieferzeiten ist es uns möglich, die rapide gestiegene Nachfrage aus den Märkten zu bedienen."

 

„Auch wenn die Situation aktuell sehr herausfordernd ist, sorgen unsere langjährigen Partnerschaften mit unseren Lieferanten zumindest für eine gewisse Stabilität“ - Martin Blum

 

Der Stahlpreis hat sich nahezu verdoppelt, aber auch Kunststoff, Verpackungen, Zink oder Aluminium sind von massiven Preissteigerungen betroffen. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich im Transportwesen: Die gesamte internationale Lieferkette ist unter Druck, sowohl im Land- als auch im Seeverkehr wurden die Preise teilweise empfindlich erhöht. „Auch wenn die Situation aktuell sehr herausfordernd ist, sorgen unsere langjährigen Partnerschaften mit unseren Lieferanten zumindest für eine gewisse Stabilität“, ist Martin Blum überzeugt.

 

Voller Innovationsgeist

Und selbst in einem turbulenten Wirtschaftsjahr sieht Blum die laufenden Innovationen bei den Produkten und Services als Versicherung für die Zukunft. Mit der hybriden Veranstaltung „Blum CONNECTS“ im Rahmen der Weltleitmesse interzum nutzte das Familienunternehmen digitale Technologien – in einer Kombination aus lokalen Veranstaltungen bei den Marktorganisationen und digitalen Elementen präsentierte der Beschlägehersteller seine Innovationen wie REVEGO und AVENTOS Hki weltweit seinen Kunden. „Wir versuchen, die Designwünsche unserer Kunden nach mehr Individualität in Küchen und Möbel mit unseren Beschlagslösungen zu unterstützten“, so Philipp Blum.

 

Hoffnungsvoller Ausblick

Und der Ausblick auf das kommende Wirtschaftsjahr? Nach Einschätzung der Geschäftsführung werden die internationalen Lieferketten sowie die Verfügbarkeit beim Rohmaterial noch länger so angespannt bleiben, dazu bleibt die Hoffnung auf keine weiteren Lockdowns.

 

„Die digitalen Möglichkeiten bieten viele Chancen, allerdings haben sie auch aufgezeigt, dass persönliche Gespräche und der Austausch nicht ersetzbar sind.“ - Philipp Blum

 

Gleichzeitig stelle sich die Frage, ob der Homing-Trend und die damit verbundene Verschiebung des privaten Konsums von Dauer seien. Die Erfahrungen der letzten eineinhalb Jahre würden Blum weiter voran bringen, ist Philipp Blum sicher. „Die digitalen Möglichkeiten bieten viele Chancen, allerdings haben sie auch aufgezeigt, dass persönliche Gespräche und der Austausch nicht ersetzbar sind.“ Für Blum gelte weiterhin, verlässlicher Partner für die weltweiten Kunden zu sein.

 

www.blum.com








<- Zurück zu: Top-News