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BRANCHENRADAR: Wellnessprodukte im Sturzflug

04.11.2019 15:21

Die Billigware macht den Markt kaputt. So geschehen bei den Wellnessprodukten, die seit nunmehr zwei Jahren einen unerwarteten Abschwung erleben. Dabei ist der Faktor Emotionalität hier sehr hoch.


Grafik: BRANCHENRADAR.com

Zahlreiche Produkte der Preiseinstiegsklasse sind verantwortlich für den Abwärtstrend im Markt mit Wellnessprodukten in Österreich. Das zeigt eine aktuelle Marktanalyse von BRANCHENRADAR.

Hoch emotionale Produkte - tiefpreisig verkauft

Wellnessprodukte versprechen Entspannung und Ruhe in einer immer hektischeren Welt. Der Vormarsch des Spa in den eigenen vier Wänden sorgte jahrelang für steigende Erlöse bei Wellnessprodukten. Doch 2018 sah sich der Markt mit einem unerwarteten Abschwung konfrontiert. Preisgünstige Modelle tun das Ihre, die Lage wird sich im laufenden Jahr nicht verbessern.

Insgesamt sanken im Jahr 2018 die Ausgaben privater Haushalte für Saunen, Infrarotkabinen, Whirlpools und Wellnessduschen um sieben Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 111 Millionen Euro. Im laufenden Jahr dürften die Erlöse um weitere zwei Prozent zurückgehen. Besonders hart traf es die Anbieter von Whirlpools. Im Vergleich zu 2017 brach der Umsatz im letzten Jahr um mehr als fünfzehn Prozent ein. Die Ausgaben sanken auf 34 Millionen Euro. Nicht unwesentlich für die negative Entwicklung war neben der sinkenden Nachfrage ein Preisverfall von im Durchschnitt rund sechs Prozent gegenüber Vorjahr. Auch bei Wellnessduschen standen die Preise massiv unter Druck. Infolge reduzierten sich die Erlöse um beinahe acht Prozent gegenüber Vorjahr. Doch während sich bei Whirlpools die Kontraktion im heurigen Jahr deutlich einbremst, geht es bei Wellnessduschen weiterhin ungebremst bergab. Für 2019 wird ein Minus von gut acht Prozent erwartet.

Saunen und Infrarotkabinen etwas stabiler

Vergleichsweise moderat war der Rückgang hingegen bei Saunen und Infrarotkabinen, weil diese nach wie vor stark nachgefragt werden. Auch hier sind preisgünstigere Produkte verantwortlich für das Erlösminus von rund vier Prozent gegenüber Vorjahr. Insgesamt investierten Konsumenten etwa dreißig Millionen Euro in ihr ganz privates „Schwitzvergnügen“. Die stabilste Entwicklung zeigte sich im vergangenen Jahr bei Infrarotkabinen. Die Erlöse sanken nur moderat um etwa ein Prozent gegenüber Vorjahr auf knapp 47 Millionen Euro. Allerdings wurde die flache Entwicklung durch den Umstand relativiert, dass vermehrt Kabinen für zwei Personen nachgefragt wurden. Im Durchschnitt kostet eine Zwei-Personen-Kabine um siebzig Prozent mehr als eine Ein-Personen-Kabine. Berücksichtigt man die Anteilsverschiebungen, waren Anbieter von Infrarotkabinen daher mit einem Preisverfall von mehr als acht Prozent gegenüber Vorjahr konfrontiert. Im laufenden Jahr dürfte sich die Lage aber stabilisieren. Von einer Trendwende sind jedoch auch Saunen und Infrarotkabinen weit entfernt. 

www.branchenradar.com








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