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Die Krisen sind in der Großfläche angekommen

07.11.2022 08:55

Die derzeitig schwierige Wirtschaftslage hat die Großfläche erreicht. Pressemeldungen widersprechen sich zwar noch, aber Kika/Leiner dürfte in den Seilen hängen. Kommentar von Chefredakteur Gerhard Habliczek.


Gerhard Habliczek. Foto: wohninsider

René Benko will sich laut einem Bericht im Standard vom 6. November von einigen Kika/Leiner Standorten trennen. Bis zu 15 Standorte von den insgesamt 42 stünden zum Verkauf heißt es da. Und auch das Konzept der neuen Küchenstudios „Eskole“ sei nicht aufgegangen. An die zehn Küchenstudios seien österreichweit geplant gewesen, das vor rund einem Jahr in Linz eröffnete Studio soll laut Standard vor der Schließung stehen.

Einem Bericht in der Presse vom 7. November zufolge widerspricht Kika/Leiner Geschäftsführer Gütebier seinem Geldgeber: „Alle Einrichtungshäuser bleiben erhalten!“, wird er in dem Bericht der Presse zitiert und schließt die Schließung von Standorten aus. Auch bei den Küchenstudios „Eskole“ werde weiter investiert.

Ob Besitzer René Benko das auch so sieht wird sich zeigen. Sorgen hat der Immobilienmilliardär zurzeit wahrscheinlich andere, denn auch seine Warenhauskette in Deutschland (Galeria Karstadt Kaufhof) hängt in den Seilen und ein erneuter Antrag auf ein sogenanntes Schutzschirm-Insolvenzverfahren wurde gestellt. Und die Chat-Affäre mit der österreichischen Politik macht auch alles andere als ein gutes Bild.

Zurück zu Kika/Leiner: In der Bilanz vom 30.09.2021 verweist die Leiner & Kika Möbelhandels GmbH einen Umsatz von 740 Millionen Euro Umsatz aus und einen Bilanzverlust von knapp 84 Millionen Euro. Laut Presse sagt Gütebier, man sei nicht weit von einer schwarzen Null entfernt. In Zukunft solle in IT und Online-Geschäft investiert werden.

Aber im Onlinegeschäft läuft es zurzeit auch alles andere als rund. Einige Fakten: In Deutschland gab es im gesamten E-Commerce im dritten Quartal 2022 Umsatzrückgänge von 10,8% auf 19,8 Milliarden Euro. Laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. musste man Rückgänge von 15,6% hinnehmen.

XXXLutz hat seinen Onlineshop mit der Übernahme von home24 weiter vergrößert. Was aber auch bedeuten könnte, dass es bisher nicht so perfekt gelaufen ist. Und schauen wir weiter: „Made.com“ der größte britische Online-Möbelhändler steht kurz davor einen Insolvenzverwalter zu bestellen. Derzeit werden zumindest keine Bestellungen mehr angenommen.

Gerhard Habliczek
gh@wohninsider.at

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