Die Österreichische Möbelindustrie ist auf Wachstumskurs 31.01.2017 10:40 7,7 % Produktionsanstieg, 6,7 % Export-Zuwachs, 7,2 % mehr Importe – das sind die Zahlen der ersten drei Quartale 2016.
 Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. Foto: Archiv  Die österreichischen Möbelhersteller steigerten ihre Produktion nach vorläufigen Zahlen in den ersten drei Quartalen 2016 um 7,7 % auf 1,42 Mrd. Euro. „Nach einer rückläufigen Entwicklung in 2014 und der anschließenden Stabilisierungs- bzw. Aufbauphase in 2015, haben wir 2016 konsequent daran gearbeitet, wieder zu wachsen. Und das ist vielen Betrieben auch gelungen“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie.
„Die Ergebnisse waren bereits nach dem ersten Halbjahr 2016 mit einem Zuwachs von 6,9 % eindeutig positiv. Nun hat die heimische Möbelindustrie auch das dritte Quartal genutzt, den Vorsprung weiter auszubauen.“
Mit einem Plus von 17,7 % rangieren die Ladenmöbel an erster Stelle, aber auch der Bereich Wohnmöbel aus Holz verzeichnete mit +10,0 % ein gutes Ergebnis. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Küchen- und Büromöbelhersteller mit +8,2 % bzw. +4,7 %. Ein leichtes Minus verzeichneten die Segmente Matratzen mit -0,5 % sowie Sitzmöbel (und Teile dafür) mit -0,9 %.
Fast die Hälfte geht ins Ausland Rund 46 % der in den ersten neun Monaten 2016 produzierten Möbel gingen ins Ausland. „Mit einer Exportsteigerung von 6,7 % auf 655,5 Mio. Euro hat das Auslandsgeschäft ordentlich angezogen“, bilanziert Dr. Georg Emprechtinger. Und er sieht durchaus Chancen für weiteres Wachstum: „Qualität und Wohngesundheit liegen im Trend. Verbraucher interessieren sich zunehmend für Nachhaltigkeit, ökologische Prinzipien und individuelle Möbel mit hoher Funktionalität – das sind Stärken der Möbel „made in Austria“. Und diese Stärken werden wir zukünftig noch intensiver international ausspielen“.
Büro und Küchen punkten in der Fremde Im Ausland waren allen voran die Büro- und Küchenmöbel aus Österreich gefragt. Beide Sparten verbuchten in den ersten drei Quartalen mit einem Anstieg von mehr als 20 % starken Zuwachs. „Die Nachfrage nach hochwertigem Material und ökologisch einwandfreien Produkten ist weit über die Grenzen Österreichs hinaus deutlich spürbar“, unterstreicht Dr. Georg Emprechtinger. „Ebenso wird die hohe Kompetenz unserer Möbelhersteller anerkannt, wenn es um ganzheitliche Lösungen und intelligente Konzepte geht“. So liegen z.B. auch Wohnmöbel aus Holz mit einem Plus von 10,1 % bestens im Rennen. Geringe Veränderungen gab es bei den Sparten Sitzmöbel (+1,6 %), Ladenmöbel (+1,1 %) sowie „Matratzen/Sprungrahmen“ (+0,8 %).
Das meiste geht nach Deutschland Nach wie vor wichtigster Exportpartner ist Deutschland. In den ersten drei Quartalen 2016 konnten Möbel im Wert 267,9 Mio. Euro ins Nachbarland geliefert werden. Das entspricht einer Steigerung von 8 %. Dabei legten Wohn- und Küchenmöbel mit gut 16 % auf einem hohen Niveau zu, und die Büromöbel erzielten ein Plus von 23,9 %. Fazit: Auch in Deutschland konnte sich 2016 der Mix aus hoher Qualität, moderner Präzisionstechnik, exklusivem Design und traditionellem Handwerk aus Österreich behaupten.
Auf Platz zwei der Top-Exportländer steht die Schweiz, in die Möbel im Wert von 122,2 Mio. Euro geliefert wurden. Mit einem Zuwachs von 7,8 % dürften die Weichen für 2017 gut gestellt sein. Sehr positiv entwickelte sich auch der Handel mit Polen, das gemäß der aktuellen Frühjahrsprognose der EU-Kommission zu den wachstumsstärksten Mitgliedsstaaten gehört. Die Exportzahlen spiegeln dies bereits wider: So legten die Ausfuhren zweistellig um 14,1 % auf 37,1 Mio. Euro zu. Insgesamt birgt Osteuropa ein interessantes Absatzpotenzial für österreichische Möbel: Inzwischen positioniert sich Ungarn mit einem Plus von 13,6 % auf 26,7 Mio. Euro als Exportpartner auf Platz fünf und liegt damit gleich hinter Italien. Auch die Ausfuhren nach Tschechien stiegen zweistellig um 15,4 % auf 18,5 Mio. Euro. In Italien, dem viertgrößten Handelspartner, waren Küchen (+50,4 %) und Ladenmöbel (+39,7 %) am begehrtesten. Insgesamt pendelten sich die Ausfuhren in das Land aber nur bei einem Plus von 2,5 % auf 27,3 Mio. Euro ein. Erfreulich ist dafür die Entwicklung in Frankreich: Dort konnte die Österreichische Möbelindustrie ihren Export mit +49,9% auf 18,9 Mio. Euro beinahe verdoppeln.
Importe aus Italien schrumpfen Der Möbelimport Österreichs stieg in den ersten drei Quartalen des Jahres 2016 um 7,2 % auf 1,35 Mrd. Euro. Die Hersteller aus Deutschland lieferten mit 690,7 Mio. Euro und einem Plus von 10,8 % mehr als die Hälfte aller Importmöbel. Auch die Einfuhren aus Polen legten mit +22,3 % auf 128,8 Mio. Euro deutlich zu, vor allem die von Küchen- und Sitzmöbeln stiegen. Italien musste seine Ausfuhren nach Österreich um 8,2 % auf 85,1 Mio. Euro zurückfahren. Moderat war die Entwicklung der Importe aus China mit +3,1% auf 112,7 Mio. Euro. „Auf den Inlandsmarkt müssen wir weiter aufpassen, denn Österreich bleibt für Möbelhersteller aus dem Ausland auch in Zukunft sehr attraktiv. Ohne bei den Exportanstrengungen nachzulassen, sollten wir unseren Marktanteil stärken. Wichtig ist dafür, dass wir die heimischen Verbrauchern mehr über die Vorzüge unserer Möbel informieren und sie von „made in Austria“ begeistern“, sagt Dr. Georg Emprechtinger.
Quelle: Statistik Austria
Alle Zahlen beziehen sich auf Industrie und Gewerbe. Sie werden ohne Zulieferindustrie (Teile von Möbel) gerechnet.
www.moebel.at
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