Fein - und doch nicht so klein - Die belétage in Salzburg präsentierte sich in allen Farben 02.02.2017 22:18 Am 29. und 30 Jänner standen in Salzburg alle Zeichen auf Stoff. Veranstalter Reed Exhibtions lockte 73 Aussteller und fast 2000 Fachbesucher auf die belétage 2017.
 Von 29.-30. Jänner traf sich in Salzburg das Who-is-Who der Stoffwelt  Zart dunstige Farben und frische Opulenz ist einer der Trends ... (C) alle Fotos: Reed Exhibitions Salzburg / Kolarik Andreas  Knapp 2000 Besucher kamen heuer auf die belétage nach Salzburg  Vor Sonne schützen, mit Lichteffekten spielen  Diesmal bereits am ersten Messetag: der beliebte Branchenevent  Wilfried Antlinger, Category Manager belètage, Heinz und Erich Fleischmann, GF Englisch Dekor, und Reed-GF Benedikt Binder-Krieglstein freuten sich über den gelungenen Branchenabend. Aus den Bereichen Stoffe, Sonnenschutz und Design präsentierte die diesjährige belétage dem stoff- und designorientierten Fachhandel sowie dem verarbeitenden Gewerbe die topaktuellen Neuheiten und Trends der Saison 2017. Erstmals diente neben den vier Etagen des Salzburg Congress auch der Europasaal als Präsentationsfläche. Zu diesem Festival der schönen Stoffe und faszinierenden Designs waren trotz strahlenden Sonnenscheins exakt 1.886 Fachbesucher in den Salzburg Congress gekommen, davon 39,4% aus dem benachbarten Ausland, vor allem aus Deutschland und Italien.
Prominente Neuzugänge Unter den insgesamt 73 Ausstellern aus sieben Ländern fanden sich auch einige Unternehmen, die bisher weder auf der belétage noch auf der CASA anzutreffen waren, wie C&C Milano (I), Création Baumann (CH), Pierre Frey (D), Osborne and Little (UK) und Jim Thompson Europe (D).
Branchenabend der Sonderklasse Zum allseits beliebten Fixpunkt etablierte sich der Branchenevent der Sonderklasse (diesmal am ersten Messetag). Im dem Salzburg Congress gegenüberliegenden Hotel Crowne Plaza fanden sich rund 400 Gäste - Aussteller und Fachbesucher - ein und genossen kulinarische Köstlichkeiten und Live-Musik mit der Band "Sunny Night"- und zu später Stunde dann noch das nächtliche Panorama der Stadt aus der Sky Bar.
Ergebnisse der Besucherbefragung zeigen auch hohe Vor-Ort-Käufe Bei der diesjährigen Befragung der Fachbesucher erhielt die belétage erneut Bestnoten. Etwas mehr als zwei Drittel (68,9 %) bezeichneten sich als Stammbesucher, 23 Prozent waren erstmals zum Branchenevent im Salzburg Congress gekommen. Mit der Messe insgesamt zeigten sich 93,2 Prozent sehr zufrieden (Schulnoten 1 u. 2; plus 3 = 100 %), fast alle Befragten (97,3 %) wollen die belétage weiterempfehlen, und 90,5 Prozent sagten, vom Messebesuch profitiert zu haben. Erfreulich hoch war mit 86,5 Prozent die Quote jener, die die Messe direkt zu Bestellungen und Einkäufen vor Ort nutzten. Allein dieser Wert unterstreicht nicht nur die Qualität der belétage als klassische Orderplattform und Arbeitsmesse, sondern belegt eindrucksvoll ihren Status als hochwertiger und unverzichtbarer interregionaler Branchentermin für den stoff- und designorientierten Fachhandel und das verarbeitende Gewerbe. Die hohe Entscheiderqualität von 90,6 % (ausschlaggebend oder mitantscheidend) resultiert aus der Tatsache, dass drei Viertel (74,3 %) der Befragten selbständige Unternehmer und 5,4 Prozent Geschäftsführer waren, 8,1 Prozent aus dem Einkauf kamen sowie 6,8 Prozent aus Vertrieb und Verkauf. Das Fachpublikum der belétage 2017 interessierte sich der Befragung (Mehrfachnennungen) zufolge insbesondere für Dekostoffe (62,2 %), Sonnenschutz (58,1 %), Möbelstoffe (56,8 %), Gardinen (51,4 %) und Vorhänge (47,3 %)...
Mit der Branchenkonjunktur zufrieden Mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation ihrer Branche zeigten sich vier von fünf befragten Besuchern (81%) sehr zufrieden (Noten 1 u. 2; plus 3 = 98,6 %). Mit Blick auf die absehbare Zukunft, also die nächsten zwölf Monate, rechnen 64,9 Prozent mit einer deutlichen Verbesserung der Entwicklung. Bedenkt man, dass die Zukunftserwartungen von einem relativ hohen aktuellen Zufriedenheitsniveau erfolgen, lässt sich nuanciert zwar eine gewisse Zurückhaltung, aber insgesamt doch eine positive Einschätzung konstatieren.
Einige Ausstellerstimmen zur Messe "Wir sind begeistert!" So drückt es Georg Hanisch, Geschäftsführung LEHA Vorhangschienen Werner Hanisch KG, aus und meint weiter: "Wir hatten am Sonntag um 13 Uhr bereits so viele Besucher bei uns am Stand wie vor zwei Jahren an beiden Tagen. Wir sind sehr positiv überrascht." Für Harald Cervenka, Repräsentant Österreich Indes Fuggerhaus, gibt es ein Plus für Organisation und Ambiente: "Toll organisiert, schönes Flair, steht Frankfurt um nichts nach - vor allem, was das familiäre Ambiente und die Hochwertigkeit betrifft. Die geografische Lage von Salzburg ist sehr gut, um international agieren zu können. Auch die Präsenz der hochwertigen Stoffverlage freut uns. Wir sind mit Sicherheit das nächste Mal wieder dabei." "Wir waren mit den Aufträgen und Gesprächen auf der diesjährigen belétage zufrieden, planen sowohl auf der CASA 2018 als auch auf der belétage 2019 auszustellen. Die Erweiterung der Flächen durch den Europasaal hat zu einer entspannten Atmosphäre beigetragen. Die Reaktionen der Kunden waren sowohl in Bezug auf die Erweiterung als auch auf die Qualität der Aussteller sehr positiv", kommentiert Thomas Schmölz, Sales Director KOBE Interior Design, den Messeverlauf für sein Unternehmen.
Und was sagt der Trend? - Kulturen treffen aufeinander, Kontraste werden zu Harmonien
Es tut sich was! Experimentierfreudig wie schon lange nicht mehr, so kamen die Trends im Großen wie im Detail auf der jüngsten "belétage" rüber. Stil ist überall gefragt. - Herausforderung: Mix & Match
Muster- und Farbmix sind im Prinzip nichts Neues. Doch jetzt wird gemischt und in Einklang gebracht, was einst noch unvereinbar schien - und: es entstehen faszinierende neue Harmonien. Böhmische Webkaros und Streifen werden mit alpinen und südenglischen Blumendessins verbunden, Japonaise-Stil trifft auf maurische Inspirationen, Sprenkel-Loden auf bestickte Satins und Samtkissen mit Pommel- oder Quastenborten, Palazzo-Glanz auf Schottenkaros oder Kelim und deftig geprägtes Leder, wie es auch im Vintage-Look zu Altholz & Co passt. Britisches Fischgrät kommuniziert mit großflächigen Aquarellblumen und kühl getönte Atlantik-Wasserwellen stehen Einzelmotiven mit arrangierten Bouquetvasen gegenüber. Stickereien und Applikationen werden platziert oder allover angebracht. - Gegensätze - so weit das Auge reicht
Dazwischen zeigen sich exotische Vögel, Dschungeldickicht und Fantasy-Löwen. Im Gegensatz dazu behaupten sich linearer Purismus, strikte Grafics oder kleine Jugendstilmuster, markante Art Deco-Motive, große Kreise oder Scheiben, Pinselstriche und -tupfen, Querstreifen und zarte Minimuster. Spannende Kontraste auch auf den Oberflächen: Glatt und Knitteroptik geben sich ein Stelldichein, Transparenz und Opak spielen einander Licht und Schatten zu. Samt und Glanz, dreidimensionaler Flausch und gekörnte Unregelmäßigkeit. - Zart dunstige Farben und frische Opulenz
Und über der breit gefächerten Farbpalette breitet sich ein sanft abtönender Schleier, ähnlich dem Dunst eines Sommermorgens. Naturtöne von weißem Sand und beige Töne erdiger Schattierungen, oft Ton-in-Ton, alternativ die gesamte Grau-Palette von hellem Kiesel bis zu dunklem Granit und Schwarz, zu dem Silber, Kupfer und Messing, Titan und Gold gestellt werden. Viel zartes Jadegrün und Rosé-Töne, intensiver wird es mit dunklem Flieder, fruchtigen und maritimen Aquarellfarben, häufig mit Dotterblumengelb. - Traditionell gut
Textile Kultur für Küche und Tisch lässt ihre hiesigen Wurzeln erkennen, gibt sich jedoch in modernen Streifen und Karos, verbindet Plus-Minus-Jacquards in kochfesten Zwirnqualitäten, aufgemacht in frischen, aber "überdunsteten" Farben. Österreichischer und marokkanischer Ethnostil vereinen sich rund um Fischgrat und blumige Einzelmotive. Reinleinen-Buntgewebe wird mit französischem Effektgarn aufgewertet und mit Mohair überwebt. Derlei hochedle Qualitäten eignen sich, bei aller Natürlichkeit, für Deko- und Möbelstoffe. Auch vertrauter Loden erhält durch seine Webkonstruktion ohne Chemie seine Strapazierfähigkeit und macht ihn wertig für Möbelbezüge. Bei Wollstoffen wird mit der Vielfalt von Strukturen gespielt. Schwere Stoffe finden auch als Vorhänge ihren Einsatz. Melés, Bouclés und klassische Wollkaros haben den Vortritt. Witzig: Klassische Karos in vorlauten Farben. - Der Blick zurück zeigt nach vorne
Trends greifen auf Bewährtes zurück und entwickeln sich weiter. Wie im Jugendstil wird auch heute auf Anregungen "à la Japonaise" verwiesen, teils wie sie Koloman Moser schon brachte, wie quicklebendige Kois, teils von Samurais abgeguckte Symbole oder in entspannten, "stillen" Streudessins. Auch "Rochenleder" lässt sich in Stoff anfertigen und Webmuster wirken als wären sie gestickt. So ersteht Neues aus alten Archiven, stets unter Bedacht auf edle Naturqualitäten. Reine Wolle überzeugt durch ihre wohligen und gebrauchsfreundlichen Eigenschaften, in feinen und rustikaleren Ausführungen. Selbst schwer entflammbare Textilien muten haptisch an wie Naturstoffe. Die Farbpalette ist umfassend, sonniges Gelb und Orange sowie kühles Türkis einschließend, akzentuiert durch Metalliceffekte und Chenilloptik. Posamenten wirken durch ihre Naturfasern, Leinen bringt dezenten Glanz zu Wolle und Baumwolle. Ein neuer Trend in Übersee: Üppige Posamenten für Outdoor. - Streifzüge quer durch die Kontinente
Macht man sich auf "Streifzüge" durch die Stoffwelten, fallen sportive, maritime, atlantische Streifen auf, streng oder wellig, gekrinkelt oder glänzend, transparent und changierend. In alter Webkunst entstehen neue Jacquards ohne Rapport mit Tiefe- und Kontrasteffekten, etwa auch bei großen Wabenmustern. - Lustwandelnd die Trends absorbieren
Beim Eintauchen in die Welt edler Stoffe und origineller Neuschöpfungen trifft man auf tropische Zonen, von Bangkok inspiriert, in Seiden verwebt, aufwändig bestickt in impulsiven Farben. Birds of Paradise sind fernöstlicher Fantasie entstiegen oder alten Enzyklopädien entnommen, raffinierte Farbverläufe bilden ein Bindeglied zwischen grafischen und pflanzlichen Dessins, thailändischen Mustern und keltischen Motiven - ja, so sagt ein Aussteller: "Alles verträgt sich, setzt aber Kulturverständnis voraus." Und etliche dieser Top-Stoffe gibt es auch für Outdoor. Kein Schock, wenn man jetzt die Bettwäsche mit Skifahrer- und Aquariumsmotiven sieht! Der andere Bettwäschetrend: Uni, gedämpfte Nicht-Farben, mit ganz schmalem Stehsaum, der durch eine feine Kordel oder echtem Keder in greller Farbe abgesetzt ist. - Wandgestaltung mit Glitzer und Weitblick
Tapeten werden zu Gestaltern: Einzelwände mit auffälligen Motiven, applizierte Metall- und Strasskügelchen für Musterungen oder Schriftzüge, ganze Landschaften in zusammensetzbaren Panneaux, etwa weitläufige Strandszenerien, nach ausgetüfteltem Kombi-System ... viel Glitzer, viele zweifarbige Kontraste, Gold auf Schwarz oder Kupfer auf Anthrazit. - Vor Sonne schützen, mit Lichteffekten spielen
Wenn der nächste Sommer so sommerlich wird wie der Jänner winterlich war, werden wir nach Sonnenschutz lechzen. Den Hauptteil nehmen Plissee-Systeme ein, meist uni, zunehmend wieder klein gemustert oder in dezenten großflächigen Harmonien. Zu den semitransparenten Jalousien gesellt sich nun ein besonderer Eyecatcher: Vertikaljalousien aus gepresstem Heu. Technische Entwicklungen erlauben die Bedienung über Smartphone. Neu: Batterieantrieb erleichtert den nachträglichen Einbau solcher Systeme. Praktisch: Sie sind über Akkus stets aufgeladen und einsatzbereit.
Veranstalter Reed Exhibitions zeigt sich phänomenal digital Das bei anderen Fachmessen von Reed Exhibitions eingesetzte Messenetzwerk kam in diesem Jahr auch bei der belétage zum Einsatz. Mit ihren Online-Tools fungiert die Messe 365 Tage im Jahr auch als digitale Drehscheibe und Homebase für Unternehmens- und Produktpräsentationen. Außerdem intensiviert die Online-Plattform Messe-Netzwerk die Kommunikation zwischen Ausstellern und Fachbesuchern und trägt auch dazu bei, die Termine auf der Messe präzise und rationell zu disponieren. Neu war dieses Mal auch, dass alle Fachbesucher Badges mit Scan-Funktion erhielten und die Erfassung und Nachbearbeitung der Kontakte somit wesentlich vereinfacht wird. Mit diesen digitalen Tools nimmt Reed Exhibitions auf dem österreichischen Messemarkt eine echte Vorreiterrolle ein.
Reed-Geschäftsführer Binder-Krieglstein gibt sich sehr zufrieden Den Erfolg der belétage 2017 führt Benedikt Binder-Krieglstein, Geschäftsführer von Veranstalter Reed Exhibitions, auf mehrere Faktoren zurück: "Exemplarisch ist die zentrumsnahe Lage des Salzburg Congress in einer der schönsten Städte der Welt zu nennen, dann die Location selbst, deren Ambiente Großzügigkeit mit Intimität vereint und so die elegante Inszenierung der Messe und das hochwertige Angebot der Aussteller ideal zur Geltung bringt. Und nicht zuletzt punktet die Repräsentativität der Branche im Angebotsbereich, die das Who is who hier versammelt."
Die nächsten Messen 2018 CASA parallel mit Timba+ Im nächsten Jahr steht turnusgemäß die CASA - Internationale Fachmesse für kreatives Wohnen, Einrichten und Lifestyle auf dem Programm. Sie wird vom 24. bis 27. Jänner 2018 im Messezentrum Salzburg stattfinden und zwar zeitgleich mit der neuen Timba+, der ebenfalls von Reed Exhibitions organisierten Fachmesse für Holz, Handwerk und Handel. Diese Dualität garantiert ein unschlagbares Rundum-Angebot für die verwandten Branchen und somit den maximalen Nutzen für die Fachbesucher. Die nächste belétage wird folglich in zwei Jahren, also 2019, im Salzburg Congress in Szene gehen.
Detaillierte Ausstellerberichte lesen Sie wie gewohnt hier und in der neuen Print-Ausgabe von Wohninsider.
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