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GPK meldet Plus für Hausrat und Elektro-Kleingeräte und lädt zur Branchentagung in Leipzig

11.02.2017 10:35

Im Rahmen der Ambiente gab der Handelsverband für Koch– und Tischkultur seine Jahrespressekonferenz. Steigende Umsätze und der Branchentreff in Leipzig waren die Themen.


Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Petra Welzel

Der Umsatz mit Hausrat und Produkten der Tisch- und Küchenausstattung ist im Jahr 2016 in Deutschland  um 0,6 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro gestiegen. Elektrogeräte konnten um 3,9% auf 4,9 Milliarden Euro gegenüber dem VJ zulegen. Allen voran liegen die Schneidwaren mit einem Umsatzplus von 20% auf 267 Mio Euro, zeigt das Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln die für die Branche erfreulichen Trends. Ebenfalls im Plus: Geschirr mit 4,6% auf 44 Mio Euro, Bestecke und Tafelgeräte liegen im Minus. Im Segment Elektro-Kleingeräte erzielten die Küchenmaschinen ein Plus von 30,1% (502 Mio Euro), gefolgt von Fritteusen (+14,6%/47 Mio Euro) und Grillgeräten mit plus 14,3 % (72 Mio Euro). Nachgelassen hat der Boom der Kaffee- und Espressoautomaten mit "nur" 3,4 % Plus (971 Mio Euro) im Gegensatz zum VJ.

"Diese Zahlen widerspiegeln die aktuellen Verbraucherpräferenzen, die wir in unseren Geschäften jeden Tag feststellen können, so Hermann Hutter, Vizepräsident der Handelsverbandes Koch- und Tischkultur (GPK) und Inhaber der Unternehmens Carl Abt, Ulm. "Unsere Kunden kochen aktiv, lassen sich von Küchenmaschinen verschiedenster Art und schönstem Design ebenso begeistern wie von den vielfältigen und qualitativ hochwertigen Messern." Zudem zeichne sich ein Trend zu höherwertigem Geschirr ab.

Erfolg durch Category Management
Über 40 Standorte wurden in den vergangenen fünf Jahren nach CM-Grundsätzen umgestaltet und haben bis zu 20 Prozent Mehrumsatz erzielt. Allein im vergangenen Jahr waren es neun Geschäfte, die an dem vom GPK-Handelsverband initiierten und von EK/servicegroup durchgeführten Projekt teilnahmen. In diesem Jahr sind bereits fünf Unternehmen in Vorbereitung, davon das erste in Österreich, das auf der Branchentagung als Best Practice-Händler vorgestellt wird. CM unterstützt Fachgeschäfte, die bei den Vertriebswegen der Branche mit 37 Prozent Marktanteil dominieren, vor dem Möbelhandel mit 13 Prozent Umsatzanteil, den SB-Warenhäusern/Verbrauchermärkten und dem Distanzhandel mit jeweils 12 Prozent und den Kauf- und Warenhäusern mit 9 Prozent. Auf den gleichen Anteil kommen Discounter und Lebensmittelhandel, hier und bei den SB-Warenhäusern insbesondere durch die hohen Umsätze der Treuepunktaktionen.

Vertikale Handelsformen verlieren
Die Entwicklung der Vertriebswege ist dabei uneinheitlich. Verlierer sind vertikale Handelsformen. Das Unternehmen Strauss Innovation wird nach zweiter Insolvenz nun ganz liquidiert. Für Überraschung sorgte die Insolvenzanmeldung von Butlers Ende Januar, galt das Kölner Unternehmen bislang als Erfolgsstory eines Startups der Branche. Doch 94 Filialen in Deutschland, 14 überwiegend im Franchise geführte Standorte im europäischen Ausland sowie 13 Franchise-Flächen bei Rewe und weitere in Baumärkten konnten den Umsatz, der zuletzt auf 94 Millionen Euro sank, nicht halten und reichten für ein rentables Geschäftsmodell nicht aus. "Der kluge Rat von Handelsexperten, dass stationäre Händler nur durch einen zusätzlichen Online-Shop zukunftsfähig würden, wird hier widerlegt", so Thomas Grothkopp, Geschäftsführer des Handelsverbandes Koch- und Tischkultur: "Wenn sich der Umsatz lediglich durch weitere Vertriebswege halten lässt, verteuern sich die Vertriebskosten ohne zusätzliche Deckungsbeiträge." Butlers hatte zunächst Kleinmöbel online angeboten und diese später auf den teuren 1A-Flächen präsentiert, bevor auch das Stammsortiment über einen Webshop angeboten wurde. Das Beispiel der Butlers-Filialen, die überwiegend in extrem teuren 1 A-Lagen positioniert waren und bei denen eine hohe Frequenz der Erfolgsgarant war, zeigt, wie ambivalent die Passantenfrequenz geworden ist. City-Lagen und Einkaufscenter kämpfen mit rückgehenden Kundenströmen und Umsätzen je Kunde, von denen viele ihre Einkäufe zwischen Fachgeschäften und Online-Shops splitten und so die Gesamtrentabilität belasten. Die Mieten müssen dringend den Frequenzen und Umsätzen angepasst, also massiv gesenkt werden, so das Statement der Präsidentin des GPK-Handelsverbandes, Christina van Dorp. Viele Fachgeschäfte können im Wettbewerb nur bestehen, wenn sie Eigentümer der Geschäftshäuser sind. Für die Geschäfte kämen die Kosten für den Online-Vertrieb noch hinzu und sind insbesondere wegen des harten Online-Wettbewerbs wegen hoher Rabatte kaum zu decken.
Auch die Städte wären hier gefordert - mit Standortmarketing. Experimente wie in Mönchengladbach und Diepholz, wo sich eBay engagiert, die verlängerte Ladentheke, wie der Einkaufsverband EK/servicegroup sie seinen Handelsmitgliedern anbietet und Click & Collect-Tests zeigen, in welche Richtung Fachhandel sich entwickeln könnte. Wenn allerdings die EU jeden Händler, der in Deutschland seine Produkte auch online anbietet, künftig zwingen will, auch in den übrigen 27 EU-Staaten online anzubieten, werden damit die kleinen und mittleren Handelsunternehmen vom Online-Handel ausgeschlossen. Denn sie müssten ihre Produkte in 24 Sprachen, nach 28 verschiedenen Kaufrechts- und Umsatzsteuerregelungen und bei Elektrogeräten mit Anmeldungen in 28 Staaten ausrichten, wofür die Experten des Handelsverbandes Deutschland mindestens 100.000 Euro pro Jahr und Händler veranschlagen. "Eine solche EU-Regelung, die das sogenannte Geoblocking verbietet, würde einseitig europäische und internationale Anbieter wie Amazon begünstigen", so Thomas Grothkopp, der dies im Rahmen des HDE-Europaforums Politikern in Brüssel warnend vorgetragen hat.

Branche trifft sich am 29. und 30. Mai in Leipzig
Die Branchentagung vom 29. bis 30. Mai 2017 in Leipzig widmet sich unter dem Titel "Die GPK-Branche - Neu gedacht" den genannten Herausforderungen. Sie bietet mit einem politischen Teil, einem Multichannel-Update, einem Vertriebswegeschwerpunkt, den Themen Best Practice sowie Personal und bietet wieder ein anspruchsvolles Vortragsprogramm. Es wird ergänzt durch Workshops verschiedener Themen. Eine Exkursion führt die Besucher zu interessanten Geschäften im Zentrum Leipzigs, der laut IFH interessantesten Einkaufsstadt Deutschlands. Der Kommunikation und dem Erlebnis dienen zwei Abendveranstaltungen, ein touristisches Programm und ein Orgelkonzert in der Nikolaikirche mit Werken von Johann Sebastian Bach. Tagungsort ist die restaurierte Kongresshalle am Zoo, in dessen Kiwara-Lodge der Branchenabend stattfindet. Die Online-Anmeldung dazu ist bereits gestartet unter:

http://www.bwb-online.de/gpk/termine_veranstalt_gpk/branchentagung_gpk-2017/anmeldung-gpk2017.html

 

http://www.bwb-online.de/gpk

 

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