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Grafoner: „Wir werden an der Uhr drehen“

02.07.2019 08:36

Einige turbulente Monate hat die Hausgeräte-Marke Gorenje hinter sich. Mit dem Branchenprofi Michael Grafoner soll sich nun Stabilität und Konstanz – aber, wie er anmerkt, bestimmt keine Ruhe – einstellen.


Der Branchenprofi Michael Grafoner in seinem neuen Büro, der Gorenje-Niederlassung in Wien 14.

Andrej Slamberger (li) sorgt dafür, dass die Kleingeräte von Gorenje österreichweit ins rechte Licht gerückt werden.

Das Gorenje-AD-Team auf der küchenwohntrends. Fotos: Lilly Unterrader/wohninsider

Von Lilly Unterrader

Eigentlich wäre die Entwicklung ja auf der Hand gelegen. Seit dem Vorjahr war Michael Grafoner bei der CB Handels GmbH für die Distribution von HiSense verantwortlich. Durch die Übernahme von Gorenje durch HiSense war die weitere Vorgehensweise praktisch prädestiniert. Seit 1. Mai ist er nun GF von Gorenje Österreich und löste damit Kurzzeit-GF Boran Bratkovic ab, der das Unternehmen Ende Mai verlassen hat.

Wir trafen Michael Grafoner nach der küchenwohntrends, um über das weitere Vorgehen zu sprechen.

Michael, wie geht es jetzt weiter mit Gorenje Österreich?

Wir haben jetzt einige Hausaufgaben zu machen. Das größte Potenzial haben wir sicher im MFH. Durch die Neuaufstellung des Vertriebs einerseits und andererseits die Einführung der Kleingeräte erwarten wir uns schon einiges. Die neue Truppe rund um Manuel Ammerstorfer ist hungrig und motiviert.

Wie viele Handelspartner hat Gorenje derzeit?
Im Möbelbereich etwa 500, 2500 im Elektrobereich.

Warum hat man sich dafür entschieden, Kleingeräte in Österreich einzuführen und wie war die erste Resonanz?
Wir sehen darin viel Potenzial, die Kleingeräte sind poppig und stechen richtig raus. Wir haben da Kooperationen mit Design-Marken, unter anderem mit Head. Und das hat schon eine ordentliche Zugkraft. Die erste Resonanz war im EFH sehr gut, im MFH leisten wir noch Aufbauarbeit. Das Umdenken ist noch nicht passiert. Man sieht leider noch nicht die Notwendigkeit und der Konnex wird leider noch nicht in dem Ausmaß berücksichtigt. Wir wollen bewusst die Design-Linien der Großgeräte in den Kleingeräten fortführen und für den Händler bedeutet das auch ein potenzielles, gutes Zusatzgeschäft.

Gerade bei den Kleingeräten ist aber die Verfügbarkeit durch den Onlinehandel ja immer ein großes Thema...
Natürlich, aber wenn ich als Konsument eine mittel- bis hochwertige Küche kaufe, und dann auch noch eine passende Design-Linie in den Kleingeräten angeboten bekomme, werde ich das Bedürfnis danach nicht unbedingt online stillen.

Wurden die Kleingeräte europaweit eingeführt?
In Westeuropa sind wir das erste und einzige Land, das die Kleingeräte bekommt. In Osteuropa sind sie in einigen Ländern verfügbar. Aber Österreich hat hier eine gute Stellung, weil wir hier flexibel sind. Da sind wir ein Pilotprojekt, das läuft wirklich gut an. Wie hast du die Küchenwohntrends erlebt.

Wie wurden die Neuerungen, in personeller Hinsicht, aber auch auf Produktebene angenommen?
Die Küchenwohntrends hat meiner Meinung nach allein schon aufgrund ihres Zweijahres-Rhythmus einen Highlight-Charakter. Der Zuspruch der Händlerschaft war sehr gut. Da ist Dynamik drinnen, die Akzeptanz der Design-Linien war extrem gut, auch die Kleingeräte sind sehr gut angenommen worden. Bezgl. der personellen Veränderungen haben die meisten, dadurch dass ich ja vielen bekannt bin, das sehr gut aufgenommen. Für uns war auf der Messe wichtig, unsere Präsenz zu verbreitern. Und wir konnten bei etwa 50 Händlern ein oder zwei Küchen mehr in die Ausstellungen bringen. Das ist schon eine sehr gute Basis.

Kann man jetzt damit rechnen, dass bei Gorenje nach den turbulenten vergangenen Monaten Ruhe einkehrt?
Nein, ruhig wird es nicht, wir werden schon ordentlich an der Uhr drehen. Aber es wird sicherlich klarer und strukturierter. Wie hat sich die Marke entwickelt? Wie steht man derzeit am Markt? Wir haben mit Gorenje einen Marktanteil von 9% am Gesamtmarkt wertmäßig. Man muss aber auch sagen, dass der Markt derzeit generell leicht rückläufig ist. In den ersten vier Monaten hat der Gesamtmarkt ein Minus von 2% verzeichnet.

Wie geht es weiter mit Gorenje+?
Das Thema ist mir sehr wichtig. Das bleibt in der Form bestehen, wir arbeiten jetzt daran, wie wir das Paket noch attraktiver gestalten können. Wir überlegen, noch zusätzliche Geräte mit 5-Jahres-Garantie auszustatten. Um die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die Marke noch mehr zu steigern. Derzeit haben wir etwa 300 Händler, die damit nennenswerte Umsätze machen.

Wie geht es weiter mit den Designlinien?
Ich gehe davon aus, dass wir das weiterverfolgen. Mit dem VW Bully setzen wir Akzente. Im Juni haben wir die Vorstellung der neuen Modelle und Linien, da werden wir dann auch wissen, was es auf der IFA zu sehen geben wird.

Wie werden sich die Synergien zwischen HiSense und Gorenje bemerkbar machen?
Da wird zusätzliche Kraft freigesetzt und man kann sicherlich mit sehr viel Power rechnen. Gorenje ist ja im Sportsponsoring im Wintersport schon sehr aktiv. HiSense ist im Bereich Fußball einer der Hauptsponsoren. Da ist einiges an Marketingpower zu erwarten. Die Kombination von Gorenje als Weißwarenhersteller und HiSense mit Fokus auf UE und Mobilkom sowie Klima ist sehr spannend.

www.gorenje.at








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