Gründung der österreichischen Matratzenallianz 19.02.2024 13:07 Schaumstoff-Spezialist NEVEON, das Erfolgs-Start-up MATR sowie Betten Eberharter initiieren die Gründung der Österreichischen Matratzen Allianz, um den Weg zur zirkulären Matratze zu forcieren.
 Helene Pattermann  Gebhard Ottacher; Fotos: Climate Lab  Verena Judmayr; Foto: Lea Fabienne Dörl  Roman Eberharter; Foto: Eberhater  Michael Bednarek; Foto: NEVEON Auch in Sachen Matratzen herrscht eine Wegwerfgesellschaft. Der Zyklus lautet: Herstellen, verwenden, entsorgen, verbrennen: Somit landen jedes Jahr mehr als eine Million gebrauchte Matratzen im Müll und werden anschließend thermisch verwertet. Dabei werden rund 150.000 Tonnen CO2 freigesetzt und wertvolle Rohstoffe vernichtet (Ergebnisbericht “Zirkuläre Matratzen”). Um einen sinnvolleren Umgang mit Altmatratzen zu finden und den Weg zur zirkulären Matratze weiter voranzutreiben, haben der Schaumstoff-Spezialist NEVEON, das Erfolgs-Start-up MATR sowie Betten Eberharter die Gründung der Österreichischen Matratzen Allianz initiiert und das Climate Lab mit dessen Umsetzung beauftragt. Um den Kreislauf für Matratzen in Österreich zu schließen, ist das Engagement möglichst vieler Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette notwendig. Denn einzelne Unternehmen, so sind die Initiatoren überzeugt, können lediglich Teillösungen bieten. Helene Pattermann, Innovation Lead für Circularity im Climate Lab: ”Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft bietet enorme wirtschaftliche, ökologische und soziale Verbesserungspotenziale. Um sie umzusetzen, bedarf es jedoch engagierter Kooperationen verschiedenster Akteure. Daher ist die Gründung der Österreichischen Matratzen Allianz von großer Bedeutung.”
Sie lädt weitere Unternehmen entlang der Matratzen-Wertschöpfungskette ein, die nteressensbekundung zu unterzeichnen und so die Zukunft des nachhaltigen Schlafens mitzugestalten. Am Weg zur zirkulären MatratzeDie Gründung der Österreichischen Matratzen Allianz ist ein Ergebnis des Climate Lab Innovationsprogramms für "Zirkuläre Matratze", das im Auftrag des Klimaschutzministeriums 2023 mit relevanten Stakeholdern der Branche durchgeführt wurde. Das Climate Lab und die Initiatoren NEVEON, MATR und Betten Eberharter setzen mit der Gründung der Österreichischen Matratzen Allianz nun den nächsten Schritt und leisten in Österreich Pionierarbeit für die Kreislaufwirtschaft. Die Allianz wird sich auf die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von zirkulärem Design, klarer Kriterien für einen digitalen Produktpass sowie die zielführende Ausarbeitung einer freiwilligen Inverkehrbringungs-Gebühr konzentrieren. Gebhard Ottacher, Geschäftsführer des Climate Lab: “Wir müssen ans Produktdesign ran. Der Abfall von heute ist der Rohstoff von morgen. Derzeit lassen sich viele Produkte nur schwer reparieren oder in wiederverwendbare Bestandteile zerlegen. Selbst die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe gestaltet sich oft schwierig, weil Reuse, Repair und Recycling beim Design schlicht nicht mitgedacht werden. Hier müssen wir ansetzen.”
MATR-Gründerin Verena Judmayer: "Rund 80% der Umweltauswirkungen von Produkten werden in der Design-Phase bereits festgelegt. Daher ist es essenziell, genau dort anzusetzen und langlebige, wiederverwendbare, reparierbare und recycelbare Produkte auf den Markt zu bringen.”
Digitaler Produktpass und weitere Regelungen
Neben der Förderung eines zirkulären Designs wird sich die Österreichische Matratzen Allianz in den Bereichen des digitalen Produktpasses sowie der Etablierung einer Inverkehrbringungsgebühr engagieren. Während Erstere dazu dient, Produktinformationen über den gesamten Lebenszyklus transparent und abrufbar zu machen, soll mit Hilfe der "Inverkehrbringungsgebühr" die Finanzierung der Wiederaufbereitung der Matratzen oder der enthaltenen Rohstoffe sichergestellt werden. Roman Eberharter: “Für mehr Kreislauffähigkeit brauchen wir einen digitalen Produktpass, der uns Informationen wie Materialzusammensetzung, Wiederverwendbarkeit, Herkunft und Zeitstempel der Produktion in Form eines einfachen QR-Codes liefert.”
„Eine Inverkehrbringungsgebühr (kurz: EPR - extended producer responsibility) ist in anderen Ländern bereits ein etabliertes Mittel zur Finanzierung des geschlossenen Matratzenkreislaufs. Es wird Zeit, dass wir auch in Österreich hier die entsprechenden Schritte setzen", ergänzt Michael Bednarek von NEVEON. Weitere Unternehmen der Matratzenbranche sind eingeladen, Unternehmen und Institutionen, die sich der Matratzen-Allianz anschließen möchten, bis Ende März die Interessensbekundung zu unterzeichnen. Anfragen können an helene.pattermann@climatelab.at gesendet werden. Blog
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