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(Herz-)erwärmend - Kachelöfen sind gefragt

06.10.2022 08:00

Der Tag des Kachelofens findet am 14. Oktober statt. Rund 150 Hafnerbetriebe laden in diesem Rahmen zum Tag der offenen Tür.


Foto: REICHLUNDPARTNER

Grafik: Österreichischer Kachelofenverband

Keine Frage, die Pandemie und zuletzt auch die Energiekrise haben den Wunsch nach einem wohligwarmen Feuer zuhause weiter befeuert.

Dr. DI Thomas Schiffert, Geschäftsführer Österreichischer Kachelofenverband: „Kachelöfen liegen im Trend. So ist in diesem Jahr die Nachfrage um 50 % gestiegen – auch aufgrund Covid-19 und der Ukraine-Krise. Allein während der Covid-Pandemie ist die Nachfrage nach Kachelöfen um rund 30 % gewachsen. Die Zahlen beweisen, dass der Kachelofen von vielen Konsument*innen gewünscht wird, die händeringend eine nachhaltige und (krisen)sichere Heizlösung suchen“.

Zum Status quo

Derzeit finden sich in Österreich rund 450.000 Kachelöfen, dies entspricht 13 % der österreichischen Haushalte und einer installierten Leistung von 2.000 MW. Der jährliche Zuwachs an Kachelöfen in Österreich beträgt ca. 10.000 Stück. Das kurzfristige Potential bei Kachelöfen liegt bei rund 12.000 bis 15.000 Kachelöfen pro Jahr. Preislich gibt es Kachelöfen ab 9.000 Euro zu erstehen, im Durchschnitt bezahlen heimische Käufer*innen 12.000 bis 15.000 Euro.

Heißt: Das konkrete Potenzial beläuft sich bei einem Neuerrichtungswert bei heimischen Kachelöfen auf rund 150 Mio. Euro, wie Schiffert anmerkt.

Was es noch zu bedenken gibt

Kachelöfen werden mit dem regionalen und erneuerbaren Brennstoff Brennholz beheizt. Einmal richtig angeheizt, nimmt sein massiver Wärmespeicher die Hitze rasch auf und gibt sie stundenlang als milde Strahlungswärme wieder ab. Voraussetzungen für einen Kachelofen sind ein Schornstein und ein tragfähiger Untergrund, da das Heizgerät mehrere hundert Kilogramm schwer ist.
Der Kachelofen wird individuell von Hafner*innen (Ofenbauer*innen) geplant und gesetzt und wird mit Holz beheizt. Darüber hinaus produziert Österreich in sehr hohem Maße die für den Bau eines Kachelofens erforderlichen Baustoffe. Letztlich hat der Bau eines Kachelofens einen erheblichen Arbeitsanteil.

Widerstände und Irrglauben

Verhindert wird der Kachelofen aber auch oftmals vom Gesetzgeber direkt, denn die aktuelle Bauordnung sieht nicht mehr vor, dass jede Wohneinheit einen Rauchfang haben muss.

Schiffert: „Dies wurde mit den geringeren Baukosten begründet und ist vor allem im mehrgeschoßigen Wohnbau ein Problem“.

Aktuell findet gerade die Überarbeitung der OIB-Richtlinien statt und der Kachelofenverband fordert (wie auch z. B. die Rauchfangkehrer*innen) die Wiedereinführung dieser Anforderung, zumal gerade in Krisenzeiten ein Kachelofen eine Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern ermöglicht.

Zudem hält sich auch ein weitverbreiteter Irrtum hartnäckig: Moderne, handwerklich gesetzte Kachelöfen erzeugen praktisch keinen Feinstaub und sind mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Kachelöfen werden in Österreich fast ausschließlich mit dem UmweltPlus Brennraum gebaut, der die strengen Emissionsgrenzwerte sogar deutlich unterschreitet.

Und: Durch die Verwendung von heimischem Holz funktioniert der Kachelofen CO2-neutral. Das Holz wächst quasi vor der Haustüre in Österreich. Ein m3 Holz erzeugt in der Verbrennung eine Tonne CO2, das wiederum für das Wachstum von Holz notwendig ist.

Am Tag des Kachelofens am 14. Oktober 2022 laden rund 150 Hafnerbetriebe in ihre Unternehmen und stehen für Fragen und Antwort parat.

tagdeskachelofens.at








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