Inter Mailand gegen 1. FC Köln - 1:0 11.10.2024 13:08 Das Match zwischen salone und imm cologne um die Tabellenspitze bei den wichtigsten internationalen Möbelmessen in Europa ist, zumindest für nächstes Jahr, entschieden. Der salone del mobile steht ganz oben, Köln hat sich mit der Absage der imm ein Eigentor geschossen. Kommentar von Gerhard Habliczek.
 Gerhard Habliczek, Herausgeber und Chefredakteur Wohninsider Medien. Foto: wohninsider Eigentlich eine dramatische Entwicklung, die klar zeigt: Speziell große Leitmessen hängen in den Seilen, um beim sportlichen wording zu bleiben. Schon vor Corona zeigte sich, dass einige Messen - bei weitem nicht alle - nicht mehr so richtig liefen. Egal, ob B2B oder Publikumsmessen. Corona trieb die Veranstalter dann wirklich in die Krise. Man versuchte sich mit Online und/oder hybriden Messen über Wasser zu halten, was nicht funktionierte. Ein Branchenkenner sagte mir damals … „die Messeveranstalter haben jetzt Zeit, sie werden nachdenken und wenn Corona vorbei ist, werden sie mit neuen Konzepten kommen!“ Corona ist - mehr oder weniger - vorbei. Viele Aussteller merkten - es geht auch ohne Messen. Neue Konzepte? Wo bitteschön? Es ist alles so wie vorher - nur wesentlich kostenintensiver. Nicht nur bei den Quadratmeterpreisen, auch bei den Preisen im Umfeld bei Reisen, Hotels, Verpflegung usw. Aber jetzt Schluss mit der Jammerei: Es gibt sie, die neuen Konzepte und es gibt die Messen, die Sinn machen und funktionieren. Mehr zum Thema Messen in einem Sonderbericht in unserer DEZ/JAN Ausgabe (ET 20.12.24). Was bedeutet nun das Aus oder offiziell „die Pause“ in Köln für die Branche?Schon im September auf der Küchenmeile sagten mir nicht wenige deutsche Hersteller, dass sie ihre Navis Richtung Mailand eingestellt haben. Also der salone wird ganz klar davon provitieren - nicht nur von Herstellerseite, sondern natürlich auch bezüglich der Besucher. Viele andere kleinere Messen werden ebenfalls davon profitieren. Für Österreich heißt das, die möbel austria und die küchenwohntrends vom 7. bis 9. Mai 2025 in Salzburg haben plötzlich für unsere Region und auch für den süddeutschen Raum einen ganz anderen Stellenwert. Küchenmäßig ist im kommenden Jahr bezüglich Messen ohnehin tote Hose. Köln ist nicht mehr, eine Eurocucina in Mailand ist auch nicht, also da haben die küchenwohntrends mehr oder weniger eine Alleinstellung. Bis zum Herbst. Dann eröffnen in Ostwestfalen wieder die Küchenmeile und mit ihr die M.O.W., area30, dem house for kitchen, der Architekturwerkstatt und und und …. Eine gefährliche Situation für die Kölner. Die Industrie wird andere Wege finden, sich zu präsentieren, mit anderen Partnern. Die Besucher werden andere Messen besuchen und daran vielleicht Gefallen finden und vielleicht kommen sie dann nicht so schnell wieder zurück nach Köln. Produktgruppen werden aus Köln vielleicht abwandern. Ich denke da an die Betten- und Matratzenszene, die vor zig Jahren von der Frankfurter Heimtextil nach Köln wanderte. Könnte durchaus sein, dass hier wieder der Weg zurück eingeschlagen wird. Darum bleibe ich dabei - es war ein Eigentor, das sich Köln geschossen hat und ich wünsche den Kölnern für 2026 eine starke Offensive, dass sie das nächste Match wieder für sich entscheiden. Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken zum Thema Messe. Wir brauchen auch Ihre Meinung für unseren Schwerpunkt in unserer DEZ/JAN Ausgabe. Bitte per Mail an gh@wohninsider.at Bin gespannt auf Ihren Input und danke im Voraus! Gerhard Habliczek
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