Klimawandel? Nicht für uns! - So denken die Österreicher*innen 04.04.2022 09:51 Die VAV hat für ihren Wohnbarometer 2022 1000 Österreicher:innen befragen lassen, wie sie die Gegenwart und Zukunft in Sachen Lebensstil sehen.
 Infografiken: VAV  Die Mehrheit der Österreicher:innen bleibt positiv gestimmt und sieht trotz des Klimawandels den eigenen Lebensstil nicht gefährdet. Auch wenn Winterstürme, Überflutungen und ungewöhnlich hohe Temperaturen immer häufiger werden, glaubt die Mehrheit der in Österreich lebenden Menschen, dass ihr Lebensstil im Großen darunter leiden werde. So rechnet eine Mehrheit, wenn auch eine knappe, dass ihre Gewohnheiten trotz der drohenden klimatischen Gefahren weiterhin unbehelligt beibehalten zu können. So sind 16 Prozent der an der Studie zum Wohnbarometer 2022 teilnehmenden Probanden überzeugt, dass die Erderwärmung keineswegs eine Verhaltensänderung abverlangen wird. 35 Prozent glauben, dass es „eher nicht“ zu aufgenötigten Einschränkungen kommen wird. Zu „Ja, es wird erzwungene Änderungen geben“ tendieren 12 Prozent der Befragten, und mit „eher ja“ antworten 32 Prozent. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV: „Die Menschen bemerken den Klimawandel, bringen diesen aber nicht mit ihrem eigenen Handeln in Zusammenhang. Da schwingt sehr viel Fatalismus mit und die Annahme, dass die Auswirkungen der Klimaveränderung sie selbst nicht betreffen wird.“
Demografische UnterschiedeDeutliche Unterschiede in der Einschätzung zeigen sich nach Geschlecht, Wohnort, Beruf und Alter der Probanden. Von den Männern sind 18 Prozent gewiss, dass sie ihren Lebensstil beibehalten können, bei den Frauen sind es 15 Prozent. Menschen über 50 Jahren sind zu 22 Prozent überzeugt so weiterleben zu können wie bisher. In der jüngsten Altersgruppe sind lediglich 10 Prozent dieser Ansicht. In Niederösterreich und im Burgenland glaubt mit 19 Prozent fast jeder Fünfte nicht an eine erzwungene Änderung. In Wien ist es mit 12 Prozent nur fast jeder Zehnte. In der Einkommensklasse von mehr als 3.000 Euro sind 10 Prozent der Ansicht keine Änderung auf sich nehmen zu müssen, und bei den Schülern und Studenten sind es neun Prozent. Am anderen Ende der Skala finden sich Pensionisten, von denen 26 Prozent „Nein“ wählen und Menschen mit geringeren Einkommen, von denen 15 bis 19 Prozent mit „Nein“ votieren. Mieter glauben zu 18 Prozent an eine Fortführung der bisherigen Lebensweise, bei den Eigenheimbesitzern sind es 14 Prozent. Komfortverzicht muss nicht sein - oder? Differenziert sind die Ansichten über die persönlichen Folgen eines nachhaltigen und umweltschonenden Lebensstils. Auf die Frage „Bedeutet für Sie persönlich ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Lebensstil den Verzicht auf Komfort?“ antworten 13 Prozent mit „Ja“ und 32 Prozent mit „eher ja“. Die Mehrheit von 52 Prozent entscheidet für „eher nein“ (39 Prozent) oder „Nein“ (15 Prozent). Die Einschätzung wird sehr stark vom Alter und der Lebenssituation der Probanden beeinflusst. Bei den über 50jährigen rechnet die Mehrheit – 16 Prozent „Nein“; 42 Prozent „eher nein“ - nicht mit einem Komfortverlust durch einen ressourcenschonenden Lebensstil. Ähnliches gilt für Pensionisten (19 Prozent „Nein“ und 39 Prozent „eher nein“) sowie generell nicht Berufstätige (18 Prozent „Nein“; 36 Prozent „eher nein“). Wenig eingeschränkt fühlen sich auch Bewohner ländlicher Regionen. An der Spitze stehen die Steiermark und Kärnten mit 23 Prozent „Nein“ und 38 Prozent „eher nein“, gefolgt von Oberösterreich und Salzburg mit 18 Prozent „Nein“ und 40 Prozent „eher nein“ und Niederösterreich sowie dem Burgenland, wo 12 Prozent eine Einschränkung zur Gänze ausschließen und 37 Prozent „eher“ keine Einbuße fürchten. In Wien stellt sich die Situation hingegen anders da. Hier erwarten mit 18 Prozent Ja-Stimmen und 38 Prozent, die „eher ja“ wählen, überproportional viele Menschen einen Verlust an Lebensqualität.
Kurz zusammengefasst: - Je älter die Menschen, umso sicherer fühlen sie sich - Städter rechnen eher mit erzwungenen Änderungen als Menschen, die am Land leben - Eine Mehrheit fürchtet keinen Komfortverzicht - Einschätzung wird stark von Alter und Lebensumfeld beeinflusst Die EckdatenFür die Studie wurden vom österreichischen Gallup Institut 1.000 Probanden in ganz Österreich befragt. Befragungszeitraum war der Dezember 2021. wohnbarometer.vav.at
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