Möbelhandel, Entwicklung, Corona 12.03.2020 08:52 Das Jahr 2019 war ein überraschend gutes Jahr für den Möbelhandel zeigt eine Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) in Deutschland. Das kam selbst für viele Fachleute unerwartet.
 In Wien zieht IKEA Richtung City. Foto: IKEA Unsere Nachbarn griffen noch einmal tief in die Tasche und bescherten der Branche bei Wohn- und Küchenmöbeln eine Steigerung des Umsatzes um 1,8 Prozent auf rund 20,6 Milliarden Euro - so die Studie. Doch die Atempause für die Branche sei nur kurz, vielen mittelständischen Möbelgeschäften drohe in den nächsten fünf Jahren das Aus, meint der IFH-Möbelhandelsexperte Uwe Krüger in ntv. „Zurzeit herrscht eine trügerische Ruhe in der Branche. Doch die Umwälzungen im Möbelhandel werden weitergehen“, sagt der Experte. Etliche traditionelle Geschäfte dürften das nicht überleben. Abgekoppelt von diesem Negativtrend haben sich der Studie zufolge allerdings die drei großen Möbelhandelsketten in Deutschland: Ikea, XXXLutz und Höffner. Ihr Markanteil werde sich in den nächsten fünf Jahren von derzeit 26 auf 29 Prozent erhöhen, heißt es weiter auf ntv. Bezogen auf Österreich: Das ist man hierzulande schon seit Jahrzehnten gewohnten. Die Großen haben hier einen Marktanteil von rund 60 Prozent oder sogar darüber. Geändertes EinkaufsverhaltenEs sei nicht nur das Internet das die Branche vor massive Herausforderungen stellt, auch geänderte Einkaufsgewohnheiten wirbeln den Markt durcheinander. Jahrzehntelang verlagerte sich der Möbelhandel Schritt für Schritt immer weiter in die Peripherie der Städte, wo die großen Möbelmärkte und Möbeldiscounter ihre Einkaufspaläste errichteten. Doch dieses Rezept funktioniere heute so nicht mehr. „Heute gibt es eine klare Präferenz jüngerer Käuferschichten zu hippen Standorten in florierenden Städten. Selbst für Möbel und Küchen muss es eine Erreichbarkeit ohne Auto geben, verbunden mit der Zustellung der Ware.“ - siehe IKEA mit dem geplanten Haus am Wiener Westbahnhof. Während IKEA ganz auf das Wachstum aus eigener Kraft baut, setzen die beiden größten Rivalen der Schweden, XXXLutz und Höffner auf eine Doppelstrategie. Branchentypisch buhlen sie mit lauter Werbung und aggressiver Preispolitik um die Kunden. Gleichzeitig kaufen sie - wo immer möglich - lokale Platzhirschen im Möbelhandel auf. Corona Ob die aktuelle Coronavirus-Krise die zu erwartenden Verwerfungen in der Branche noch verstärken wird, ist für den Branchenkenner derzeit noch ungewiss. „Erfahrungsgemäß reagieren die Konsumenten erst mit einiger Verzögerung auf solche Entwicklungen“, meint er auf ntv. Solange die internationalen Lieferketten funktionieren, sei erst einmal kein großer Rückschlag zu erwarten. Die Branche könne sogar profitieren: „Falls die Verbraucher angesichts schlechter Nachrichten aus aller Welt noch mehr Wert darauf legen, es sich zu Hause schön zu machen. Mehr zu diesem Thema auch unter: www.n-tv.de/wirtschaft/Kleinen-Moebelhaendlern-droht-das-Aus-article21630231.html
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