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Neu verlabelt

22.07.2021 08:56

Ressourcenschonung steht unter dem Schlagwort Nachhaltigkeit ganz oben auf der Liste der To-Dos. Am einfachsten geht’s, wenn Konsumenten aufgeklärt und Erzeuger zu geringeren Verbräuchen motiviert sind. Aber ganz so einfach ist es dann doch auch wieder nicht ...


Neu verlabelt ist ab sofort nicht nur ganz Österreich, sondern die ganze Europäische Union. Die mit Anfang März umgesetzten europaweiten neuen Energieeffizienzlabels sollen noch mehr Klarheit, Übersichtlichkeit, aber auch Detailinformationen transportieren. Die neuen Energieeffizienzlabel mit Stichtag 1. März gelten für:

  • Kühl- und Gefriergeräte
  • Weinlagerkühlschränke
  • Haushaltswaschmaschinen und -waschtrockner
  • Haushaltsgeschirrspüler
  • TVs und elektronische Displays

 

Und das ändert sich für Konsumenten und Handel


Für den Handel bedeutete die Umstellung eine relativ strikte und kurze Übergangszeit von nur 14 Tagen in der Ausstellung. Denn alle Labels auf Produkten in der Ausstellung sowie in Werbematerialien und Online verwendete Auszeichnungen mussten in der Zeit von 1. März 2021 bis zum 18.3.2021 ausgetauscht werden. Aber: Vor diesem Zeitpunkt durften die neuen Label noch nicht genutzt werden. Dies galt bzw. gilt jedoch nur für Produkte, die öffentlich präsentiert werden. Produkte auf Lager sind davon nicht betroffen. Diese dürfen, ebenso wie Waren, die gar kein neues Pickerl mehr bekommen, mit dem alten Pickerl noch neun Monate ab Stichtag (also bis zum 30.Nov. 2021) verkauft werden.

 

Neue Informationen


Über die bloße Klassifizierung hinaus, die nunmehr von A-G reicht (und den A+ Auszeichnungen damit den Garaus macht), geben die Etiketten aber auch noch weitere wissenswerte Informationen für Endkonsumenten und Händler. So etwa findet sich auf jedem Label ab sofort ein QR-Code, der Kunden zur Produktdatenbank der Europäischen Kommission (ERPEL) führt. Dort können Händler und Verkäufer das Label und das Produktdatenblatt herunterladen. Seit dem 1. Jänner 2019 müssen alle Anbieter von Geräten, für die ein Energielabel erforderlich ist, sich bei eben jener Datenbank ERPEL registrieren. Die Registrierung muss dabei vor dem Verkauf auf dem EUMarkt geschehen.

 

Was steht drauf am neuen Label?


Verbesserte bzw. zusätzliche Piktogramme zu Produktmerkmalen auf den neuen Labels sollen angepasst an die neuen Gegebenheiten noch mehr Transparenz liefern. Zum Beispiel wird bei Geschirrspülern die Angabe des Energieverbrauchs im Eco-Programm und bei 100 Programmdurchläufen (statt dem Jahresverbrauch) in Kilowattstunden angegeben. Sämtliche Angaben beziehen sich nunmehr auf das Eco-Programm. Die Trocknungsklasse entfällt, dafür kommt als Angabe die Dauer des Eco-Programms hinzu. Bei allen relevanten
Produktgruppen wird zudem die Geräuschemission um die übersichtlichere Geräuschemissionsklasse erweitert.

 

Umdenken beim Konsumenten

Beim Triple-Plus-verwöhnten Konsumenten bedeutet die neue Klassifizierung jedoch ebenso eine Umstellung. Denn Geräte in der Klasse A oder B sollte man - das war zumindest der Plan - vorerst vergeblich suchen. Das ist der Vorgabe der EU-Kommission geschuldet, die besagt, dass zum Zeitpunkt der Einführung des Etiketts keine Produkte die Energieeffizienzklasse A erreichen sollen. Mehr noch sind diese so angelegt, dass eine Mehrheit von Modellen diese Klasse voraussichtlich frühestens in zehn Jahren erreichen kann. Damit sollte die Langlebigkeit der neuen Skalierung gewährleistet werden. Soweit zur Theorie. Doch die Realität sieht anders aus. Bereits jetzt gibt es vereinzelte Produkte in den besten Energieeffizienzklassen. Die Klasse A+ soll Brancheninsidern zufolge spätenstens im kommenden Jahr fallen ...

Aber auch ein weiterer Automatismus, der eingearbeitet wurde, soll die Skala möglichst aktuell halten: So gibt die Regelung vor, dass der Prozess der Neuskalierung automatisch dann einsetzt, wenn 30 % der Produkte in Klasse A oder 50 % in den Klassen A und B aufscheinen und weitere technologische Entwicklungen zu erwarten sind. Man darf also gespannt sein.

Die Umstellung der Weißware in Europa ist somit praktisch durch. Lampen und Leuchtmittel folgen im September des Jahres. Elektrokleingeräte sollen voraussichtlich ab August umgestellt werden. Und laut EU soll die Umstellung auf die neuen Energielabel für alle Produktgruppen bis August 2030 abgeschlossen sein.


www.label2020.com
www.wko.at/branchen/handel/elektro-einrichtungsfachhandel/dasenergieeffizienzlabel.html

 

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