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Neue Studie belegt: Österreich verliert 1,5 Mrd. Euro durch entsandte Arbeitskräfte

10.03.2017 19:20

Drastische Zahlen belegt eine neue Stude der KMU-Forschung: Durch die aus dem EWR entsandten Arbeitskräfte verliert der Staat Österreich Einnahmen von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Mit schwerwiegenden Folgen...


(v.l.) Oberholzner, Direktorstellvertreter KMU Forschung Austria; Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk der WKW; Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz; Witke, TR, Spartenobfrau-Stellvertreter Gewerbe und Handwerk Wien; Foto: WKW, Agnes Preusser

Wie eine aktuelle Studie der KMU-Forschung belegt, entgehen Österreichs Betrieben durch Arbeitskräfte aus dem EWR Umsätze von rund 4,4 Milliarden Euro. Dem Staat Österreich entgehen durch den vermehrten Einsatz ausländischer Arbeitskräfte 983 Millionen Euro an Steuern und Abgaben. Plus: Österreich muss 535 Millionen Euro mehr an Arbeitslosengeld bezahlen.  Die Folge davon: Branchen sterben, Betriebe müssen zusperren, Arbeitsplätze gehen verloren.

Andere Länder, andere Steuern
Andere EU-Länder haben eklatant geringere Lohnnebenkosten als Österreich. Die österreichischen Unternehmen haben daher einen klaren Wettbewerbsnachteil. Sie können mit den Dumpingpreisen nicht mithalten. Daher werden rund 150.000 Arbeitskräfte jährlich entsendet, davon rund ein Viertel nach Wien. Das bedeutet den Verlust von 1 Milliarde Euro an Umsätzen allein in Wien. Die Wirtschaftskammer Wien und die Gewerkschaft treten nun gemeinsam für faire Rahmenbedingungen für Unternehmen und damit für eine faire Vergabe ein:

Sie fordern:

  • Bestangebotsprinzip statt Billigstangebotsprinzip: Nicht das billigste, sondern das beste Angebot soll einen Auftrag erhalten.
  • Einhaltung der Spielregeln auch während der Ausführung des Auftrags und damit Überwachung der Ausführung auf Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen (z.B. Lohn- und Sozialdumping)

Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Wien, meint dazu: "Wenn die Politik nicht will, dass im Gewerbe und Handwerk ganze Branchen sterben, muss jetzt gehandelt werden. An den Umsätzen hängen schließlich Arbeits- und Lehrplätze. Für alle Unternehmen müssen die gleichen Rahmenbedingungen gelten."
Josef Muchitsch
, Abg. z. NR , Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz und Sprecher der Sozialpartner-Initiative "FAIRE VERGABEN sichern Arbeitsplätze!", kommentiert die Studie: "Die von der Wirtschaftskammer beauftragte Studie zeigt die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und die dadurch entgangenen Einnahmen schonungslos auf. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Bewusstseinsbildung und Umsetzung notwendiger Maßnahmen und unterstützt die politische Marschrichtung unserer Bundesregierung in dieser Problematik."
Josef Witke, Spartenobfrau-Stellvertreter Gewerbe und Handwerk Wien, warnt: "Wir haben einen absoluten Preisverfall, weil die Firmen aus dem Ausland rund um ein Drittel des Geldes arbeiten, das wir brauchen würden, um kostendeckend arbeiten zu können. Hier braucht es unbedingt Lösungen, die unsere Unternehmen schützen."

 

Zusammenfassende Übersicht (Basis 2015, Annahme 150.000 endsandte Fälle)
In Österreich entgangene lohnbezogene Abgaben € 764 Mio
In Österreich entgangene Gewinnsteuern € 44 Mio
In Österreich entgangene Umsatzsteuer € 175 Mio
Erhöhte Arbeitslosengeldzahlungen (maximal) € 535 Mio
Summe aus entgangenen Abgaben und erhöhtem Arbeitslosengeld€ 1,52 Mrd

 

www.wko.at/wien

 

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