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Warendorf: Insolvenzantrag gestellt

05.12.2022 09:09

Mit 30. November ordnete das Amtsgericht Münster ein Insolvenzverfahren für die Warendorf Küchenfabrik an. Eine Sanierung wird angestrebt.


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Die Warendorf Küchenfabrik GmbH hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Münster ordnete am 30. November 2022 die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte Stefan Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Gehälter für drei Monate gesichert

Rechtsanwalt Meyer und sein Team sind bereits im Unternehmen vor Ort, um sich einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation des Küchenherstellers zu verschaffen. Gemeinsam mit der Geschäftsführung wird das Team nun Gespräche mit den Kunden und den Geschäftspartnern führen. Die rund 100 Mitarbeiter des Unternehmens wurden von den Verantwortlichen bereits informiert. Die Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.

Geschäftsbetrieb stabilisieren

In einem ersten Schritt geht es darum, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und anschließend die langfristige Fortführungsprognose zu prüfen. PLUTA-Sanierungsexperte Meyer sagt: „Der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt. Wir werden nun schnellstmöglich alle bestehenden Aufträge analysieren und nach der ersten Bestandsaufnahme mit den Kunden Kontakt aufnehmen, um diese über den weiteren Fortgang zu informieren.“ Im PLUTA-Sanierungsteam wird Stefan Meyer von Rechtsanwalt Christoph Chrobok und Rechtsanwältin Dr. Ria Brüninghoff unterstützt.

Die Auswirkungen von China

Grund für den Insolvenzantrag sind Liquiditätsschwierigkeiten, insbesondere bedingt durch die derzeitige wirtschaftliche Lage in China. Der chinesische Investor, der zugleich auch Distributor des Unternehmens in China ist, steht in seinem Heimatmarkt vor großen Herausforderungen. Die chinesische Null-Covid-Politik hat weitreichende, negative Auswirkungen auf die dortige Baubranche, die auch maßgeblich das Projektgeschäft von Warendorf beeinflussen. Ein für November und Dezember fest geplanter Großauftrag wurde auf unbestimmte Zeit in das Jahr 2023 verschoben. Diese Verschiebung führt zu erheblichen Umsatzeinbußen und folgend zu Liquiditätsengpässen. Aufgrund der Auswirkungen dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation in China hat der Gesellschafter und Investor mitgeteilt, Warendorf aktuell nicht mehr finanziell unterstützen zu können.

Das bedeutet für das Unternehmen, den Insolvenzantrag stellen zu müssen.

Daniel Griehl, Geschäftsführer der Warendorf Küchenfabrik GmbH: „Die Situation kam für mich, insbesondere nach der kurzen Zeit bei Warendorf, als auch für das gesamte Team sehr überraschend – um so mehr, da wir gerade auf einem so vielversprechenden, positiven Weg sind. Wir konnten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr 2021 im laufenden Jahr um ca. 20 % erhöhen, haben ambitionierte Neukunden gewonnen und eine klare Differenzierungsstrategie entwickelt. Ich glaube fest daran, dass Warendorf zu einer der erfolgreichsten Premiummarken werden kann und hoffe stark, dass wir für diese Situation eine Lösung finden.“

Auf der Hausmesse 2022 wurde erst das Küchendesign Konzept 1 präsentiert. Das von Kunden und Partnern sehr gut angenommene Küchenkonzept war der Auftakt zu einer neuen strategischen Produkt- und Marken-Positionierung des Unternehmens mit dem Fokus auf dem Heimatmarkt in Deutschland und einer internationalen Ausrichtung.

Die Warendorf Küchenfabrik GmbH erzielte 2021 einen Umsatz von rund 8 Mio. Euro. Das Unternehmen ist ein renommierter Küchenhersteller im Premiumbereich für maßgefertigte Küchen. Die Produktion erfolgt ausschließlich in Deutschland. Unter der Marke „Warendorf – die Küche“ werden Küchen auf Individualmaß gefertigt. Besondere Markenzeichen bilden dabei vor allem ein sog. Faltkorpus, welcher den Schrankkonstruktionen besondere Stabilität und in der Konstruktion Flexibilität verleiht, sowie handgearbeitete Lack- und Furnieroberflächen.

www.warendorf.com








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