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Wo drückt der Schuh

07.11.2024 16:45

Der KSV1870 hat eine aktuelle Umfrage „Austrian-Business-Check-Umfrage“ (Quelle: leadersnet.at) unter seinen Mitgliedern gemacht. Die Unternehmen haben dabei konkrete Forderungen an die zukünftige Bundesregierung formuliert.


Gerhard Habliczek, Herausgeber und Chefredakteur Wohninsider Medien. Foto: wohninsider

Hier das Ranking:
 

  1. Senkung der Lohnnebenkosten
  2. Abbau der überbordenden Bürokratie
  3. Steuerentlastungen bzw. weniger Steuern
  4. Reform des Arbeitslosengeldes: „Arbeit muss sich wieder lohnen“
  5. Senkung der Energiekosten
  6. Gezieltere KMU-Unterstützung
  7. Umfassende Bildungsreform
  8. Inflationsbremse – niedrige Inflation

 

So schaut es im Einrichtungsfachhandel aus:

Anlässlich einer Sitzung des Bundesgremiums des Einrichtungsfachhandles am 4. und 5. November in Wien berichteten die Landesobmänner der verschiedenen Bundesländer über die Situation der Branche. Hier zusammengefasst in aller Kürze:

WIEN:

Die Umsätze sind rückläufig. Auch bei den sogenannten Großen. Diese Zurückhaltung sieht man auch in den Ausstellungen der Fachhändler. Große Probleme entstehen durch die aktuelle Verkehrssituation. Lieferungen in gewisse Bezirke können aufgrund der Platzprobleme fast nicht mehr durchgeführt werden. „Wir beliefern lieber Kunden 60 Kilometer außerhalb der Stadt, als einen Kunden im 1. Bezirk.“

SALZBURG:

Die derzeitige Situation am Markt spürt man auch in Salzburg. Die Umsätze gehen zurück, die Kosten steigen. Immobilien Firmen haben massive Probleme – der Neubau ist praktisch nicht mehr vorhanden. Positiv ist, dass der Tourismus funktioniert und dass im Objekt entsprechende Aufträge vorhanden sind. Auch erweitern einige Firmen ihr Einzugsgebiet in Richtung Bayern.

NIEDERÖSTERREICH:

In Niederösterreich steht das Thema Renovierung an oberster Stelle und hier die Zusammenarbeit mit anderen Gewerken. So werden über verschiedene Netzwerke Aufträge an Land gezogen.

TIROL:

In Tirol stellt sich die Situation ähnlich wie in Salzburg da. Der Tourismus funktioniert und damit das Objektgeschäft. Neubau liegt derzeit auf Eis. Viele Firmen reduzieren Personal, auch im Bereich der Leiharbeiter. Grund: das Auftragsvolumen ist schwach. Man rechnet mit einer Marktbereinigung, die auch gesunde Unternehmen treffen wird.

STEIERMARK:

Die Situation ist in den ländlichen Gebieten okay, im städtischen Bereich schlecht. Wobei das Möbelgeschäft im Hochpreisbereich gut läuft, in den unteren Billigbereichen ganz schlecht. Auch in der Steiermark rechnet man mit einer Marktbereinigung. Dramatisch ist die Lehrlingssituation. Es gibt im gesamten Bundesland ganze sechs Betriebe, die Lehrlinge ausbilden.

BURGENLAND:

Frequenzprobleme sind auch hier das Problem. Aufträge werden ähnlich wie in Niederösterreich in Zusammenarbeit mit anderen Gewerken lukriert. Netzwerken ist also angesagt. Renovierungen sind ein Thema und hier haben einige Betriebe auch eine gute Auslastung.

KÄRNTEN:

Die wirtschaftliche Gesamtlage und die niedrige Frequenz sind auch im Süden die großen Probleme. Ähnlich wie in Wien sind die Verkehrsprobleme in den größeren Städten schwierig. Renovierungen und Umbauten sind die Themen. Die sogenannten Häuslbauer und die jungen Kunden fehlen.

VORARLBERG:

Vorarlberg kann auf ein relativ gutes Objektgeschäft verweisen. Was fehlt und abgeht sind die Schweizer Kunden. Aufgrund der hohen Inflation in Österreich und der niedrigen im Nachbarland ist der Grenzverkehr zurückgegangen.

OBERÖSTERREICH:

So ab Mitte September sind die Aufträge zurückgegangen. Das Vorweihnachtsgeschäft im Einrichtungsfachhandel fällt aus. Eine Großinsolvenz eines DAN Händlers in Ansfelden bringt die gesamte Branche in Verruf. Mittlerweile Schadenssumme rund 8 Mio. Euro. Kunden sind nicht mehr bereit, Anzahlungen (z.B. für eine Küche) zu leisten und verlangen eine Bankgarantie. Eine zusätzliche Belastung für die gesamte Branche.

AKTIVITÄTEN DES BUNDESGREMIUMS:

Neben den Problemen am Point of Sale sucht der Fachhandel Wege, andere Schwierigkeiten zu bewältigen: KIM-Verordnung, Entwaldungsverordnung, Bürokratie, Lieferkettengesetz u.v.m.

Im Jänner ist ein Sondertreffen des Bundesgremiums geplant. Man will Kontakte zu anderen Berufsgruppen intensivieren und gemeinsam der Politik aufzeigen, wie die geplanten und teils schon gültigen Verordnungen und Bestimmungen die KMUs in eine Sackgasse führen. Betroffen davon sind nicht nur die Einrichtungsfachhändler, sondern eigentlich jedes Gewerk, das bei Bau, Sanierung, Einrichten, Ausstatten usw. tätig ist. Bei dem Sondertreffen sollen die wichtigsten und dringendsten Punkte auf den Tisch kommen.

gh@wohninsider.at
 








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