Design District verzaubert Wien - Organisatorin Sabine Jäger im Gespräch

Bereits einen Monat vor dem eigentlichen Höhepunkt, der Design Messe in der Wiener Hofburg, verwandelt der Design District die Bundeshauptstadt in einen Design-Hotspot. Doch das ist erst der Anfang viel weitreichenderer Pläne, wie Organisatorin Sabine Jäger im Gespräch mit wohninsider verrät.

Frau Jäger, in knapp zwei Wochen, von 6. bis 8. Oktober, findet mit der Messe wieder der Höhepunkt des Design District in den wunderbaren Räumlichkeiten der Wiener Hofburg statt. Was darf man erwarten?

Wir, das Team rund um Peter Syrch und mich, haben uns einiges überlegt. Aufgrund der hohen Nachfrage – wir sind bereits jetzt ausgebucht – bespielen wir heuer zum ersten Mal die Maria Theresien Apartments. Kurator und Designer Christian Kröpfl wird darin einen Schwerpunkt zum Thema mit Re- und Upcycling setzen. Dort kann man interessante Zukunftskonzepte in punkto Nachhaltigkeit erforschen, die fantasievollen und schöpferischen Arbeiten kennenlernen, die daraus entstehen. Auch die Radetzky Apartments werden wieder bespielt. In Summe werden sich vom 6.-8. Oktober auf rund 7.500m2 rund 250 Marken präsentieren. Doch die Nachfrage nach Ausstellungsfläche wäre eigentlich noch viel größer, daher können wir es kaum erwarten, dass die Redoutensäle – voraussichtlich in zwei Jahren – frisch renoviert von uns bespielt werden können.

Aufgrund der hohen Nachfrage – wir sind bereits jetzt ausgebucht – bespielen wir heuer zum ersten Mal die Maria Theresien Apartments.

Demnach sind auch einige neue Aussteller mit dabei?

Ja genau, wir konnten zum Beispiel die international agierende Porcelanosa Grupo gewinnen, ein spanisches Konsortium aus acht Unternehmen, das in Österreich Fuß fassen möchte und sich dazu für unsere Plattform entschieden hat. Was uns ebenfalls sehr freut – weil wir sie schon lange mit dabei haben wollten – ist die Teilnahme der Wien Products. Das Kuratorium für zeitlose und traditionsreiche Wiener Unternehmen bespielt den gesamten Wintergarten mit den Marken Schau Schau Brillen, Yogesh Parfums, Edition Fritz Spatny, Rudolf, Studio Palatin, Lobmeyr, Freywille und Woka Lamps.

Die Hofburg ist jedenfalls ein sehr stilvoller Rahmen für eine Design-Messe ...

Es war von Anfang an unser Konzept, den Design District nicht in einer Messehalle stattfinden zu lassen. In der Hofburg gibt es bereits eine „Grundinszenierung“, ein „Bühnenbild“ wenn Sie so wollen. In einem Prunkraum unter einem wunderschönen Kristallluster kann Wohndesign seinen Charme ganz anders entfalten. Die vielen Räume sind von Vorteil, weil sie unterschiedlich sind, von Fischgrätparkett bis Marmorboden. Jeder Raum spricht für sich.

Stichwort Branche: Welche Rolle soll der Design District in der Branche künftig spielen, bzw. wo sehen Sie sie schon jetzt positioniert?

Unser Anliegen ist es, die Branche sichtbar zu machen – es tut sich so unglaublich viel und das möchten wir nach außen tragen. Deshalb setzen wir zahlreiche unterschiedliche Aktivitäten in der Kommunikation, wir werben stärker, auch im B2B Bereich. Mit dem Design Herbst, der ja schon Anfang September begonnen hat, haben wir ein Format geschaffen, das zeigt, wie vielfältig die Design-Szene in Wien ist. Wir bewerben die Teilnehmenden Stores und Unternehmen unterschiedlichsten Kanälen, von Print über TV und Radio bis Social Media. Online gibt es einen Event-Kalender, der über sämtliche Aktivitäten der teilnehmenden Stores und Unternehmen informiert.

85 Betriebe – so viele wie noch nie – sind publikumswirksam mit gelben Aufklebern bestückt, in allen teilnehmenden Stores liegt der Messeguide auf, in dem die Teilnehmer noch einmal genauer präsentiert werden, außerdem kann man in den Shops Gratis-Tickets für die Hofburg Messe abholen. Ziel ist es, dies in den kommenden Jahren noch viel mehr auszubauen und Geschäfte dazu anzuregen, sich im September, dem Monat vor der Messe, mit Veranstaltungen zum Thema Design an dieser Bewegung zu beteiligen.

Mit dem Design Herbst, der ja schon Anfang September begonnen hat, haben wir ein Format geschaffen, das zeigt, wie vielfältig die Design-Szene in Wien ist.

Wer kann sich am Design Herbst beteiligen und was sind die Voraussetzungen dafür?

Unser Kern ist Wohndesign – aber auch Konzepte aus Hotellerie und Gastronomie nehmen am Design District Teil: Le Bol, die Vulcanothek oder die Tartarie Marie von Marco Simonis laden dazu ein, beim Flanieren und Gustieren auch einmal eine Pause einzulegen und Kulinarik zu genießen. Natürlich haben wir an die teilnehmenden Unternehmen einen gewissen Designanspruch, sei es, was die Produkte betrifft, die Shopgestaltung oder die Geschichte, die damit erzählt wird.

Den Grundgedanken haben wir auch in unserem eigens produzierten Video wiedergegeben – wir wollen vermitteln, dass es nicht „nur“ eine Messe ist, wir sehen uns als Bewegung. HIer gibts das Video zum Design Herbst.

Durch diese Ausdehnung auf die ganze Stadt wollen wir unseren (zukünftigen) Partnerbetrieben kommunizieren, dass es auch möglich ist, mit der bestehenden Infrastruktur – also den wunderschön gestalteten und kuratierten Showrooms – Teil des Design District zu sein, sichtbar zu werden. Natürlich bringt ein Messestand die höchste Aufmerksamkeit, aber wir möchten auch die Möglichkeit anbieten, den Store in den Vordergrund zu stellen.

Wohl auch ein willkommener Anreiz, um die Frequenz in den Wiener Shops zu steigern …

Absolut, wir wollen Frequenz schaffen in den Wiener Geschäften, nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage und der daraus resultierten Kaufzurückhaltung, sondern auch um generell die Wiener:innen wieder mehr in die Innenstadt zu bringen. Denn gerade in den Bezirken innerhalb des Rings sind sehr viele Touristen unterwegs, aber wir wissen, dass insbesondere die Möbelbranche nicht von Touristen leben kann.

Was ist der mittelfristige Plan für den Design District?

Wir wollen die Zahl der Teilnehmer am Design Herbst mittelfristig nochmals verdoppeln, und die Shops dazu animieren, sich schon jetzt für den September 2024 zu überlegen: Was plane ich für diesen Monat? Mit welchen Events setze ich Design-Schwerpunkte?
Mit unserem Messeguide, den wir heuer nochmals ausgebaut und u.a. mit einer herausnehmbaren Map upgegradet haben, und dem Messekalender bewerben wir die Veranstaltungen zusätzlich.

Im Zuge dessen haben wir heuer auch damit begonnen, intensiv im B2B-Bereich zu kommunizieren, damit auch die Branche noch mehr eingebunden wird.

Klar ist, der Design District ist und bleibt eine Endkonsumenten-Veranstaltung. Jedoch sehen wir es auch als unsere Aufgabe, nicht nur die Kauflaune anzuregen und mehr Frequenz in die Innenstadt zu bringen, sondern auch zu vermitteln: Einfach hineinspazieren und gustieren! Design ist dazu da, ganz zwanglos entdeckt zu werden, es muss keinen besonderen Plan oder ein konkretes Kaufinteresse geben. Man kann sich einfach inspirieren lassen – und vielleicht entsteht ja dann Lust darauf, das eigene Zuhause ein bisschen zu verschönern.

Zusammengefasst können wir sagen, wir denken in größeren Dimensionen: Wir wollen nach dem Vorbild des Mailänder Salone aus dem ursprünglichen Drei-Tages-Event in der Wiener Hofburg einen gesamten Design Herbst in der ganzen Stadt und darüber hinaus etablieren ...

  • Wann: 6. bis 8. Oktober 2023; Freitag, Samstag von 10 bis 18:30 Uhr, Sonntag von 10 bis 18 Uhr

  • Wo: Wiener Hofburg, Eingang Heldenplatz

  • Tickets: www.design-district.at/infos-tickets sowie vor Ort an der Tageskassa.

  • Mehr Infos zur Messe auch hier:

 

www.design-district.at

Weitere Infos zur Messe: https://www.wohninsider.at/top-news/artikel/die-design-district-und-ihre-vorboten.html