LEUTE

Österreichische Staatsmeisterschaften der Tischlerlehrlinge

22.04.2024 08:53

Am 22. Juni geht es hart auf hart. Da treffen die besten Tischlerlehrlinge Österreichs in der Salzburger Brandboxx aufeinander, um gegeneinander um den Sieg zu rittern.


Grafik: WKO

Foto: Michaela Haider

Am 22. Juni stellen sich in Salzburg die besten Tischlerlehrlinge einer großen Challenge. Bei den österreichischen Staatsmeisterschaften geht es um den Bundessieg im 1., 2., 3. Lehrjahr der allgemeinen Tischlerei und im 4. Lehrjahr in der Tischlereitechnik mit den Schwerpunkten Produktion und Planung.

Der Bewerb am 22. Juni ist öffentlich zugänglich. In der Brandboxx kann man am Samstag, den 22. Juni den besten Lehrlingen Österreichs von 8 bis 12:30 Uhr über die Schulter blicken. In Salzburg findet zum dritten Mal der Bewerb nach der neuen Wettbewerbsordnung statt.

Alle Kompetenzen gefragt

Erst am Wettbewerbstag erfahren die Teilnehmer das Wettbewerbsstück, dieses wird zuerst am Plan besprochen, dann muss eine Holzliste erstellt und schließlich mit traditionellen Verbindungen ein Stück hergestellt werden. So spielen die Kandidaten im Bewerb alle ihre fachlichen Kompetenzen aus. Fairness und gute Stimmung prägen den Wettbewerb. Man kann nicht im Vorhinein das Stück üben, sondern man konzentriert sich auf das Üben von Verbindungen. Bereits im Vorfeld hat es gemeinsam mit der FH Kuchl Ausbildungszweig Design und Produktmanagement mit Vertiefung auf Möbeldesign einen Wettbewerb der besonderen Art gegeben. Studenten:innen stellten sich der Herausforderung einer Trophy für den Wettbewerb. Michaela Haider aus Steyregg ging als Siegerin hervor. Sie rückt den Werkstoff Holz in den Mittelpunkt und sieht die Maserung als zentrales Element an. Rund um den Holzkern aus Nussholz schließt sich Plexiglas an, welches symbolisch das Holz den Status eines Kunstwerkes verleiht und Plexi den Rahmen für das Holz darstellt.

45 Lehrlinge treten gegeneinander an

Modernes Handwerk auf höchstem Niveau und 45 Lehrlinge, die darauf brennen ihr Bestes zu geben. Es wird gesägt, gehobelt und es werden Holzverbindungen in rasantem Tempo gezaubert.

„Alle Teilnehmer sind ohnehin schon Sieger, schließlich kommen nur die Besten aus den neun Bundesländern nach Salzburg, es wird gekämpft und die Atmosphäre ist einfach einzigartig“, freut sich Fritz Schwab Landeslehrlingswart aus Salzburg auf einen fairen Wettbewerb.

Zwei Tage lang stehen die Tischlertalente im Mittelpunkt, denn am 21. Juni am Abend werden die besten Lehrlinge Österreichs in einer feierlichen Gala präsentiert. Sie geben alles: Punktgenaues Arbeiten unter Zeitdruck und vor Publikum wird erwartet. Das ist kein leichtes Unterfangen, das ist ein Wettbewerb in der Sonderliga, wo es schließlich um den Staatsmeistertitel geht. Alle sind mit Freude und Elan dabei. Eine fiebrige Stimmung liegt in der Luft und lässt die Jugend zu Höchstleistungen auflaufen. „Es ist immer wieder schön zu sehen mit welcher Leidenschaft die jungen Talente an die Arbeit herangehen. Mit diesen Wettbewerben zeigen wir auch, dass die Lehre Basis ist für eine vielversprechende Karriere und somit für eine gute Zukunft“, fasst Hausherr Landesinnungsmeister Herbert Sigl zusammen.

Lust auf Holz?

Die Staatsmeisterschaften sind nicht nur eine Leistungsschau der Tischler, sondern auch ein Erfolgsbeweis für das duale Lehrlingsausbildungssystem. Durch die Vermittlung des fachlichen Grundwissens in der Berufsschule und das Lernen in der Praxis in den Lehrbetrieben erhalten die Jugendlichen das perfekte Rüstzeug für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn. Das hohe Niveau der Betriebe im Salzburger Land und der engagierte Einsatz von Fritz Schwab und seinem Team, zeichnen für die herausragenden Arbeiten der Salzburger Lehrlinge verantwortlich. Die klassische Tischlerlehre dauert drei Jahre. Entscheidet man sich für die vierjährige Ausbildung zum Tischlereitechniker, kann zwischen den Schwerpunkten Planung und Produktionstechnik gewählt werden.

Was der alles kann

Der Beruf erfordert Geschicklichkeit, räumliches Vorstellungsvermögen, Genauigkeit und Disziplin. Klar, der Beruf verlangt viel ab, aber man wird mit fertigen Stücken belohnt. In einer Welt, die zunehmend virtueller wird, ist es schön etwas Greifbares zu schaffen. So ganz nebenbei gesagt, arbeitet man mit Holz, dem schönsten Werkstoff, den es gibt. Das riecht, fühlt sich gut an, wächst nach und hat Bestand. Holz liegt immer im Trend, ganz egal, ob in der Innenreinrichtung von Häusern, in der Bautischlerei oder bei öffentlichen Einrichtungen und Betrieben. Der Werkstoff hat immer Zukunft und so auch die Tischlerlehre. Wer Holz veredeln kann, wird immer gefragt sein.

https://www.wko.at/ooe/gewerbe-handwerk/tischler-holzgestalter/statistik








<- Zurück zu: Leute