wohninsider Februar-März 2024

01. 2024 | Februar/März | wohninsider.at 45 KREISLAUFWIRTSCHAFT Sie sprechen die jüngeren und bildungsnahen Konsumenten an, wie kann man diese erreichen und welche Kriterien sind Ihrer Ansicht nach für sie relevant? Bei den jüngeren Konsumenten sprechen wir von den nächsten Hausbauern knapp unter 30 Jahren, die online einkaufen und gezielt Prioritäten setzen müssen. Nachhaltigkeit wurde bereits erklärt. Individualität ist ein weiterer Treiber. Das Geld ist knapp und die Kreativität des Studios ist gefragt, im Rahmen des Kundenbudgets sichtbare Highlights zu platzieren, um dem Wunsch nach individuellen Designlösungen gerecht zu werden. Das Ganze muss austauschbar, rezyklierbar und reparierbar sein. Materialhighlights über Griffe und Armaturen werden wichtig, wenn es für eine teure Marmorplatte nicht reicht. Küchenstudios können hier mit einem eigenen Angebot punkten. Dabei aber bitte nicht im Standard denken, sondern ggf. Patina, Einlegearbeiten und echte Alleinstellung berücksichtigen. Sie können lokale Handwerker einbeziehen und einzigartige Lösungen schaffen – wie Upcycling aus lokalen Beständen oder handgemachte Keramikgriffe. Wenn Planer und Studios solche nachhaltigen und individuellen Lösungen anbieten, können sie damit über Social Media Menschen für sich gewinnen, die ggf. noch zwischen Direktvetriebsküchen und dem Rundum-Service eines Küchenstudios schwanken. Auf der area30 haben Sie teilweise sehr experimentelle Materialien gezeigt. Was kann und was muss ein Material der Zukunft? Ein Material der Zukunft ist klimaneutral, zirkulär und spiegelt die Einzigartigkeit der Kunden wider. In der Zukunft wird es Materialflüsse geben, die auf Rücknahme und Austausch ausgelegt sind. Die Designrichtungen werden noch differenzierter als ohnehin schon. Nach Weiß in den 2000ern, Anthrazit in den 2010ern kommen jetzt Farben, Strukturen und Rezyklate. Wenn man Rezyklate einsetzt, entstehen automatisch neue Designs und Strukturen, die teilweise einzigartig ausfallen. Wir sehen viele Materialien, Designtrends und konkrete Kundenprofile, die das absolut begünstigen. www.futureandyou.de Im Rahmen der area30 präsentierte das Team von FUTURE+YOU einige zukunftsträchtige Materialien – v.l. Carolin Schlieter, Justus Lammert, Justus Merz, Barbara Busse, Miriam Schaper und Patrick Mittmann. Die Materialien werden bald in einer Materialbibliothek für Interessierte zu- gänglich sein.

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