wohninsider August-September 2022

04. 2022 | August/September |wohninsider.at 43 NETZWERKE sehr schwer bekommt.“ Auch andernorts fühlen sich die Unternehmer von Politik und Industrie im Stich gelassen: „Die Thematiken Preiserhöhungen und Lieferproblematik sind aktuell sehr herausfordernd. Teilweise sind die Preiserhöhungen sogar selbstgemacht von der Industrie, durch Zurückhalten von Ware und künstlich erzeugten Engpässen“, so Helmer. Und weiter: „Früher wurden die Preise nach Bestelldatum abgerechnet, jetzt zählt das Datum der Lieferung.“ Ein fatales Unterfangen in Zeiten von notorischen Lieferengpässen und mehrmaligen Preiserhöhungen im Jahr. Aufträge ins neue Jahr hinein Wie sehen die Helmers die nähere Zukunft für die Branche und den Betrieb? Thomas Helmer: „Um unser Unternehmen mache ich mir aktuell keine größeren Sorgen, wir sind für heuer ausgebucht und unsere Aufträge gehen weit ins nächste Jahr hinein. Aber klar ist, die sehr hohe Nachfrage durch Corona wird vermutlich Anfang nächstes Jahr wieder auf ein Vorkrisen-Niveau zurückgehen. Und da werden einige, die sich dadurch hinübergerettet haben, wohl unter die Räder kommen.“ Ressourcenschonung, Umweltschutz und nachhaltiges Arbeiten Ein weiteres aktuelles Thema muss im Betrieb Helmer nicht erst groß gelernt werden. Denn schon von Beginn an hat man auf nachhaltiges und umweltbewusstes Arbeiten großen Wert gelegt, so der Senior-Chef: „Umweltschutz, Ressourcenschonung, Regionalität und Müllvermeidung waren bei uns immer an der Tagesordnung.“ Nicht nur dass die Küchen komplett selbst gefertigt werden – vom Zuschnitt, über die Bekantung („wir bekanten alles mit PU, das ist wasserfest und hebt uns von industriell gefertigten Küchen ab“, so Helmer sen. stolz) bis zur Montage – dort, wo zugekauft wird, setzt man auf regionale Partner, wie Anrei, Voglauer, sedda. Zudem werden die produzierten Möbel seit jeher in Decken verpackt, sodass kein zusätzliches Verpackungsmaterial anfällt. Der Fuhrpark wurde schon vor Jahren um vorerst vier Elektroautos ergänzt, die Solaranlage am Dach soll bald vergrößert werden. Stetige Investition und der Blick auf das Ganze Heute ist die Tischlerei Helmer eine Lokalgröße. „In meiner Heimatgemeinde stehen 350 Häuser, 250 davon hab ich mit Küchen ausgestattet ...“ Investiert wird praktisch jedes Jahr. In diesem Frühjahr wurde eine neue CNC-Fräse sowie eine neue Lasermaschine angeschafft. Der zweite Schauraum, der sich dem Schlafen, Couchen widmet, wurde ebenfalls vor kurzem eröffnet. Ebenfalls neu ist die Ausstellung von Outdoor-Möbeln. Susanne Krexner: „Wir haben von Beginn an schon immer alles an Einrichtung gemacht, in den vergangenen Jahren hat sich das aber dahin entwickelt, dass wir ein Gesamtkonzept erstellen. Dass sich Farben und Motive durch die gesamte Wohnsituation durchziehen.“ Thomas ergänzt: „Früher haben die Leute Raum für Raum eingerichtet, jetzt wird es immer mehr in einem geplant.“ Und wenn einmal etwas nicht passt? Ein weiterer wesentlicher Punkt für Helmer: „Für uns ist die Qualität extrem wichtig. Und im Falle, dass der Kunde unzufrieden sein sollte, ist die perfekt abgewickelte Reklamation das Wichtigste. Wenn etwas passiert, und das kann immer sein, reagieren wir schnell und kompetent und das ist dann die beste Werbung.“ www.helmer-dietischlerei.at Kleines Bild: So hat alles begonnen. In der eigenen Garage baute Franz Helmer vor 40 Jahren die ersten Küchen. Jedes Jahr wurde erweitert, bis heuer zwei Schauräume das gesamte Einrichtungsrepertoire abbilden.

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