wohninsider Februar / März 2022

BRANCHENTALK sie aufnehmen und die Berufsschulen sind voll von ihnen, kommt da nichts? Man muss diese Zahlen so sehen, dass hier ein Großteil der aufgenommen Lehrlinge in die hauseigenen Gastronomie Bereiche wandert und dass wenige in der Branche bleiben. Die Gründe sollte man hinterfragen. Des weiteren höre ich von Lehrabschlussprüfern oft, dass die Lehrlinge die gesamte Lehrzeit in einer einzigen Abteilung eingesetzt wurden. Die Gewerkschaft sagt dazu „billige Arbeitskräfte“. Somit kann man gut erkennen, dass eine einseitige Ausbildung auf niedrigem Niveau nicht den Anforderungen entspricht, die der Fachhandel braucht. Warum nehmen so wenig kleinere Betriebe Lehrlinge ins Haus. Ist es ein finanzielles Problem? Nein, es kann kein finanzielles Problem sein. Ein Lehrling ist für ein Unternehmen nicht teuer. Im ersten Lehrjahr bekommt man vier Monatsgehälter gefördert, im zweiten zwei und im dritten eines. Es wurde mittlerweile gesetzlich viel verbessert und man kann ein Lehrverhältnis zum Ende eines Jahres beenden und gibt es triftige Gründe dann auch unterm Jahr. Ein Lehrling bedeutet anfangs Aufwand. Als Lehrherr habe ich die Pflicht dem jungen Menschen etwas beizubringen und ihm Spaß am Beruf und der Arbeit zu vermitteln. Abwechslungsreiche Aufgaben wecken mehr Interesse als Stereotypen. So würde mit der Zeit das Engagement beim Lehrling wachsen und auch die Qualität seiner Arbeit. Jetzt haben wir in Österreich rund 400.000 Arbeitslose. Die Coronakrise hat gezeigt, dass ein Job in der Einrichtungsbranche eigentlich sehr krisenfest ist. Gibt es keine Quereinsteiger? Doch, die gibt es. Und das stimmt mich für die Zukunft leicht zuversichtlich. In Kuchl sind alle Lehrgänge belegt. In Oberösterreich startet in Kürze in Kooperation mit dem AMS die große Joboffensive wo wir versuchen, auch aus der Branche abgewanderte Einrichtungsfachkräfte, Elektrofachkräfte bzw. Tischler, wieder zurück in ihre Berufe zu holen. Auch laufen Aktionen über Social Media Kanäle, TV usw. um hier vermehrt Lehrwillige anzusprechen. Wir versuchen auf allen Ebenen unseren Beruf darzustellen und so Interessent:innen dafür zu gewinnen. Bei den Arbeitslosen bin ich weniger optimistisch. Den Arbeitslosen stehen wesentlich mehr offende Stellen gegenüber und ich glaube, dass der, der in Österreich Arbeit sucht auch eine Stelle finden wird. Man sollte hinterfragen, ob die Anreize hoch genug sind arbeiten zu wollen. Ich denke mehr in die Richtung, dass wir lern- und leistungsbereite Kräfte nach Österreich holen sollten. Es gibt genug fleißige Menschen, die bei uns arbeiten und leben möchten. Der Zugang zu unserem Arbeitsmarkt müsste für Zuwanderer erleichtert werden. Hier liegt viel Potential, das auf Sicht die Situation entspannen könnte. Ich betone „könnte“ – leider betrifft der Facharbeitermangel ja nicht nur den Handel sprich Verkauf sondern das gesamte Handwerk und somit auch die Montage. „Es kann kein finanzielles Problem sein. Ein Lehrling ist für ein Unternehmen nicht teuer.“ „Der Zugang zu unserem Arbeitsmarkt müsste für Zuwanderer erleichtert werden.“ GENUSS TEMPEL Für jeden die richtige Küche gibt´s, ganz klar, bei den Küchenspezialisten von MHK! Wir, die MHK Group, sind der führende Einkaufs- und Dienstleistungsverband für mittelständische Küchenfachhändler. 3.400 x in Europa, 176 x in Österreich. Was uns auszeichnet: das rote Dreieck . MHK Österreich GmbH & Co. KG Oberndorfer Straße 35/19 | 5020 Salzburg +43 (0) 662 276 265 -0 office@mhk.at www.mhk-oesterreich.at MHK. MEIN KÜCHENSPEZIALIST Als MHK Partner profitieren Sie von: einem gebündelten Einkauf attraktiven Eigenmarken zu top Konditionen einer eigenen Planungssoftware, die Küchenträume realisiert maßgeschneiderten Marketing- konzepten

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