wohninsider Februar / März 2022

62 wohninsider.at | Februar/März| 01. 2022 KÜCHE Die AEG-Zentrale in Brunn am Gebirge ist leergefegt. Die rund 60 Mitarbeiter am Standort nahezu allesamt imHomeoffice, einzig ein paar Schauraum- und Kundendienst-Mitarbeiter sowie Geschäftsführer Alfred Janovsky und Marketingleiter Martin Bekerle sind vor Ort. Man ist, zwei sehr schweren Krankheits-Verläufen im Team im vergangenen Jahr geschuldet, sehr vorsichtig geworden. Alfred Janovsky beruhigt im Gespräch mit wohninsider jedoch: „Es geht gesundheitlich allen wieder gut. Bald werden auch die Büros wieder sukzessive besetzt.“ Der geschäftliche Erfolg des Unternehmens im zweiten Jahr der Pandemie lässt sich jedoch bereits jetzt sehen. Janovsky: „Man darf es fast nicht laut sagen, aber das Jahr war für uns wirtschaftlich gesehen sehr erfolgreich. Die Nachfrage war noch viel größer, als man sich das vorstellen kann.“ Demnach hätte sowohl der EFH als auch der MFH in etwa gleichen Teilen zugelegt. Aber Janovsky relativiert: „Es war natürlich ein riesiger Kraftakt für den Handel als auch für uns. Denn die Liefersituation stellte uns alle miteinander vor große Herausforderungen. Klar, der Endverbraucher versteht das nicht, wenn er wochenlang auf seine Geräte warten muss.“ Gleichzeitig weiß der Electrolux-Chef auch um die Sorgen der Handelspartner: „Viele fragen uns, wann man sich auf Lieferzusagen wieder verlassen könne. Fakt ist, man kann es nicht mit Sicherheit sagen.“ Marketingleiter Martin Bekerle ergänzt: „Die Situation hat uns gelehrt, es ist total unberechenbar. Kaum denkt man, man hat die Situation verstanden, kommen neue Unsicherheitsfaktoren.“ Aktuell sei es am Markt so, dass praktisch keine Vorplanungen möglich sind, die Fertigungen das verbauen, was gerade kommt. „Oft wird das Vorhandene am Spotmarkt verkauft, zu wesentlich höheren Preisen versteht sich.“ Containerschiffe warten in europäischen Häfen zudem teilweise Wochen auf ihre Entladung. Dazu kommt, so Janovsky, dass „Lagerbestände wieder aufgebaut werden müssen. Und das braucht eben Zeit.“ Ein schwacher Trost für den Handel. – Ist zumindest eine Entspannung in Sicht? Janovsky vorsichtig: „Allgemein rechnet man damit, dass sich Ende Q2 die Situation etwas entspannen dürfte.“ Nachsatz: „Wir bleiben aber vorsichtig. Denn das hieß es im Vorjahr auch schon ...“ Blick zurück und nach vorne Wie geht’s also weiter? Janovsky: „Aktuell sind alle unsere Kataloge und die neuen Produkte draußen. Aber auch hier mussten wir kurzfristig einiges umstellen, haben auf einige Produktfeatures momentan verzichtet.“ Trotzdem bleibt AEG auch in den nächsten Monaten sehr präsent, wie Janovsky ausführt: „Wir haben jetzt endlich unsere neuen Muldenlüfter aus Eigenproduktion draußen. Das war uns sehr wichtig. Zudem haben wir die Matt-Black-Range erweitert.“ Bekerle ergänzt: „Unterstützt wird das durch einiges an Werbung. Wir haben ab Ende Februar wieder eine TV-Kampagne sowie Print-Werbung, dazu noch jede Menge Online-Aktivitäten.“ Werbetechnisch setzt man neuerdings auf eine möglichst breite Streuung: „Wir haben im Vorjahr von programmatischer Werbung (basierend auf dem Suchverhalten des Nutzers, Stichwort Cookies, Anm. d. Red.) auf klassische Einschaltungen umgestellt, um mehr Leute noch breiter zu erreichen. Dadurch ist auch die Resonanz im Handel sehr positiv, weil dieser wahrnimmt, dass AEG medial präsent ist.“ Immerhin, so Bekerle weiter, sei die TV-Kampagne, die 2021 AEG/ELECTROLUX „Unglaublich, was machbar ist“ Das vergangene Jahr hat uns allen einige Kraftakte abverlangt. So auch Hausgeräte-Hersteller Electrolux, wo man nichts desto trotz das Beste aus der Situation machte, um nun mit vereinten Kräften den Blick nach vorne zu richten. Warum sich ein Blick auf die Details allemal lohnt und was alles machbar ist, erläutern Geschäftsführer Alfred Janovsky und Marketing-Leiter Martin Bekerle im Gespräch mit wohninsider. Von Lilly Unterrader Fotos: Portraits © Andreas Scheiblecker, Produktfotos: AEG/Electrolux Geschäftsführer Alfred Janovsky (li.) und Marketing-Leiter Martin Bekerle.

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