Juni 2022 | Hier wi rd nachhal t ig gearbei tet | wohninsider.at 3 EDITORIAL Eine Milchmädchenrechnung Wir wissen (fast) alle, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ längst über den nachwachsenden Baum, wenn der Vorgänger gefällt wurde, hinausgewachsen ist. Ganze 17 globale Ziele hat die UN in ihrer Agenda der nachhaltigen Entwicklung zugeordnet (siehe Seite 6). Das Thema Nachhaltigkeit betrifft unser gesamtes Dasein, spielt in jeden Bereich hinein und wird immer mächtiger und wichtiger. Ich habe dazu einen schönen Satz gehört, der den Begriff meiner Meinung nach sehr gut erklärt: „Nachhaltigkeit bedeutet von den Zinsen zu leben ohne das Vermögen anzugreifen.“ Kurz und bündig sagt das eigentlich alles. Leider läuft es in der Realität anders. Schon am 6. April dieses Jahres war der Earth Overshoot Day für Österreich. An diesem Tag haben wir unsere Zinsen für das laufende Jahr verprasst und seit dem 7. April greifen wir auf unser Vermögen zurück. In anderen Staaten unseres Planeten schaut es nicht viel anders aus, zum Teil noch schlimmer. Es ist eine simple Milchmädchenrechnung: Irgendwann wird sich das nicht mehr ausgehen. Irgendwann ist das Vermögen verbraucht. Irgendwann ist Schluss. Sind wir also dabei den Planeten zu vernichten? Nein – den Planeten können wir gar nicht vernichten, dem ist das „wuascht“. Wir vernichten uns selbst. Der Planet hat zig Millionen Jahre vor uns existiert und wird zig Millionen Jahre nach uns existieren. Er hat die Zeit, die Wunden, die wir ihm schlagen, zu korrigieren. Wir haben diese Zeit nicht. Wir müssen beginnen anders zu denken und anders zu handeln. Unsere Ressourcen sind begrenzt und dementsprechend müssen wir damit umgehen. In unserer Branche wird jetzt vermehrt in die richtige Richtung gearbeitet. Das Thema Regionalität wird wichtiger, Materialien werden genauer unter die Lupe genommen, die Logistik wird hinterfragt und was mit den Produkten nach ihrem Lebenszyklus passiert, interessiert auch immer mehr. Vor allem den Konsumenten interessiert es immer mehr. Die Einrichtungsbranche reagiert und wir haben in dieser wohninsider Sonderausgabe einige Beispiele vor den Vorhang geholt. Was können Sie als Fachhändler tun? Das Einfachste ist mit nachhaltigen Produkten zu handeln. Schauen Sie sich Ihre Lieferanten genau an, vergessen Sie Containerware aus Billigländern, suchen Sie in Ihrem eigenen Betrieb nach Möglichkeiten einen nachhaltigen Weg zu beschreiten. Und bleiben Sie trotz der schwierigen Zeiten zuversichtlich. Eine erkenntnisreiche Reise durch das Thema Nachhaltigkeit wünscht Ihnen Ihr Gerhard Habliczek IMPRESSUM wohninsider.at – Das B2B-Magazin für die Einrichtungsbranche. Verlag und Medieninhaber: Wohninsider Medien GmbH, A-1150 Wien, Eduard-Sueß-Gasse 12/2, office@wohninsider.at, FN: 486285 a, UID: ATU73559936. Herausgeber und Chefredakteur: Gerhard Habliczek, Redaktion: A-1120 Wien, Ratschkygasse 44/32, T: +43 1 2809374, gh@wohninsider.at, www.wohninsider.at. Redaktion: Gerhard Habliczek, Anna Habliczek, Mag. Sylvia Pilar, Mag. Lilly Unterrader. Gestaltung und Grafik: Mag. Michaela Schneider, www.textundgrafik.at | Lektorat: Kristina Habliczek. Anzeigenannahme: Anna Habliczek, Ratschkygasse 44/32, A-1120 Wien. T: +43 1 2809374, ah@wohninsider.at Verwaltung & Abos: Ratschkygasse 44/32, A-1120 Wien. T: +43 (0) 1 2809374, office@wohninsider.at. Abopreis für 6 Ausgaben Euro 90,00 inkl. Mwst. und Versand, Einzelpreis Euro 15,00 inkl. Mwst. exkl. Porto. Bankverbindung: Raiffeisenregionalbank Wr. Neustadt. IBAN: AT79 3293 7000 0008 2149, RLNWATWWWRN. Gerichtsstand: Wien. Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, A-3580 Horn. Fotocredit Icon Kopfzeile: Julia Ardaran/Shutterstock.com Gastkommentare und Lesermeinungen müssen nicht mit den Ansichten der Redaktion übereinstimmen. Berichte mit Firmenlogos können bezahlte Einschaltungen sein. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewöhnliche Form in Ausführung des Art. 7B-VG auf Frauen und Männer und darüber hinaus alle Geschlechter in gleicher Weise. 201920021 „Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.“ Albert Schweitzer
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