Oktober-November 2022

20 wohninsider.at |Oktober/November | 05. 2022 TRAINING : WISSEN WEGE INS ERFOLG-REICH Eine Serie fur Ihren Erfolg. Experten-Tipps von Mag. Gabriel Schandl, CSP, CMC Die ersten Konflikt-Signale Foto: © Gabriel Schandl In letzter Zeit buchen mich Unternehmen vermehrt für die Themen „Kommunikation und Konfliktmanagement“. Wir machen mehrere Halbtages-Workshops dazu mit einigen Wochen Pause dazwischen. Offenbar ist durch den Wechsel ins Homeoffice vieles an zwischenmenschlichem Austausch verloren gegangen. Das darf aufgeholt werden. Dabei thematisieren wir auch die Signale, auf die man achten sollte, um Konflikten vorzubeugen. Ganz vermeiden kann man sie nicht, aber warum nicht schon im Vorfeld etwas reduzieren? In der nachfolgenden Liste finden Sie „Gefahrensignale“, die rechtzeitig erkannt werden sollten. Wenn Ihnen daraus etwas auffällt, kann man bewusst gegensteuern und für eine Kurskorrektur sorgen. Denn sehr oft ist eine gewisse Stimmung im Team mitverantwortlich für die Ergebnisse und entscheidet häufig zwischen Leistungsdruck oder Leistungsglück. Nicht nur gefühltem sondern echtem. Somit Achtung auf: 01. Kontakte erkalten Gesprächspartner meiden den direkten Kontakt. Zwischen benachbarten Büros wird per e-Mail und Aktennotiz verkehrt. Wenn man sich dennoch trifft, gibt es kaum Blickkontakt. Körpersprache und Stimme verändern sich. Auf Anfragen gibt es keine Antwort. In Meetings entstehen häufig peinliche Gesprächspausen, in denen keiner etwas sagen will. 02. Kollegen werden herabgesetzt Die negativen Äußerungen häufen sich. Kollegen machen gegenüber Dritten unfreundliche Unterstellungen. Mitarbeiter kritisieren sich in Gegenwart des Teams. 03. Kalte Freundlichkeit kommt auf Freundlichkeit ist nur eine Fassade. Keiner redet mehr über die eigentlich wichtigen Dinge, die Herzlichkeit im Umgang ist aufgesetzt und unpersönlich. 04. Man hört nicht mehr aufeinander Gesagt, aber nicht gehört: Anweisungen werden nicht mehr befolgt, Absprachen nicht mehr eingehalten. Es gibt keine Reaktion mehr auf Gesprächsangebote. Entscheidungen werden ignoriert. 05. Es wird über- statt miteinander geredet Alles klagt: „Es ist so schwer hier“, oder „Der Kollege X ist ein Versager“. Aber die, die es eigentlich angeht, bekommen diese Vorwürfe nie zu hören. Jeder klagt immer nur über Abwesende. 06. Fürstentümer Zusammenarbeit wird zu Einzelarbeit. Man vertraut sich nicht mehr – und setzt alles daran, seine eigene Haut zu retten. Führungskräfte haben die Haltung: „Na, in meinem Ressort ist ja alles in Ordnung, aber bei Dir geht es ja drunter und drüber“. Hilfsbereitschaft stirbt, jeder verteidigt seine eigene Grafschaft. 07. Korrespondenz statt Küchenkonferenz Schwelende Konflikte verstärken die Neigung zur Schriftlichkeit: „Bloß alles protokollieren, immer Beweismittel haben“, so die Einstellung. Außerdem scheuen Mitarbeiter das direkte Gespräch – um Peinlichkeiten oder einem Gesichtsverlust aus dem Weg zu gehen, blüht der Umlauf an Aktennotizen. Selbst benachbarte Büros verständigen sich per e-Mail. Das kurze Gespräch auf dem Gang als Führungsinstrument verliert an Bedeutung. 08. Cliquenwirtschaft Jenseits der funktionalen Gliederung bilden sich Grüppchen. Man steckt die Köpfe zusammen – aber nicht, um die Arbeit vorzubringen, sondern um sich als Partei in einem Konflikte als emotionale Stolpersteine auf demWeg zum Leistungsglück oder was ein Frühwarnsystem für Sie tun kann. Gabriel Schandl, Seminarleiter, Speaker und Coach.

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