Oktober-November 2022

05. 2022 |Oktober/November |wohninsider.at 95 RAUM : OBJEKT M. Mark: Beides. Es gibt Projekte, wo wir zuerst die Architektur und dann die Innenarchitektur realisieren. Das ist der Idealfall. Vor allem Projekte wie ein Einfamilienhaus verlangen danach, das Interior gleich mitzudenken. Alle Projekte haben ihre jeweils eigene Charakteristik und dort setzen wir an. Wie stark sind Sie im Objekt- und im Privatbereich? M. Mark: Wir sind in beiden Bereichen aktiv, wollen uns zukünftig aber noch stärker im Privatbereich positionieren. Dort fühlen wir uns mehr zuhause. Viele Restaurants und Hotels in Tirol folgen einem traditionellen, kitschigem Stil, der uns nicht entspricht. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? M. Mark: Unser Stil lässt sich schwer in Worte fassen. „Distinguished and elegant“ trifft es wohl am ehersten. Wir gehen auf jedes einzelne Projekt und dessen kulturelles Umfeld ein, und holen die Auftraggeber:innen viel mit an Bord. Wir verfolgen keinen formalen Stil, sondern wollen eine Haltung im Design verkörpern. Dazu zählt, dass wir respektvoll mit Ressourcen umgehen. Wir schaffen Atmosphären. Sie haben sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geheftet? M. Mark: Nachhaltigkeit ist uns ein wichtiges Anliegen und alle drei Säulen sind von gleicher Bedeutung, vor allem die soziale. Wir verbauen zum Beispiel keinen Gipskarton mehr. Unser Ziel ist die Cradle-to-Cradle-Philosophie und die nachhaltigen Aspekte konsequent umzusetzen. Wir haben aktuell viele Renovierungsprojekte, die uns viel Spaß machen. Wir bauen gerne um und vorhandene Materialien wieder ein, anstatt sie wegzuwerfen. Das braucht viel Arbeit, Herz und Vermittlung an die beteiligten Firmen, damit auch sie das verstehen. Was zeichnet nachhaltige Architektur und Innenraumgestaltung aus? P. M. Mark: Neben nachhaltigen Materialien ist uns das Handwerk wichtig. Wir sehen uns in der Innenarchitektur und in der Inneneinrichtung als Handwerker:innen. Wir beschäftigen gute Näher:innen, haben einen Tapezierer und eigene Polsterer im Haus, und bilden selbst Fachkräfte aus. Außerdem arbeiten wir mit kleinen handwerklichen Unternehmen zusammen. Wir setzen auf Manufakturen, die in Österreich produzieren, sowie oft italienische oder französische Hersteller, die selbst fertigen. Das gehört auch zum nachhaltigen Einrichten und zur nachhaltigen Innenarchitektur und ist von großem Vorteil in der Projektabwicklung. Arbeiten Sie primär in Österreich oder international? M. Mark: Unsere Maxime ist, so regional wie möglich. Wir konzentrieren uns auf Österreich und sind aber auch in angrenzenden Ländern wie Schweiz und Deutschland aktiv. Wo finden Sie Inspiration und Input? M. Mark: Messen wie die MAISON&OBJET in Paris und den „Salone“ in Mailand mögen wir zwar, aber für uns sind Reisen, Restaurantbesuche und Übernachtungen in Hotels die größte Inspirationsquelle. P. M. Mark: Und dabei immer kritisch hinzuschauen. Ich führe Mark Einrichten in dritter Generation, wir kennen fast jedes Produkt, sind aber immer auf der Suche nach noch unbekannten Firmen, die unser Produktportfolio international renommierter Unternehmen ergänzen. Wir greifen fast nie zu Produkten von der Stange, sondern arbeiten mit handverlesenen Produkten verschiedener Lieferanten und verbinden sie. Wir wollen keinen Modetrends hinterher laufen, sondern jedes Projekt individuell gestalten. www.marcmark.com www.mark-wohnen.at „Alle Projekte haben ihre jeweils eigene Charakteristik und dort setzen wir an.“

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