August-September 2023

74 wohninsider.at | August/September | 04. 2023 WOHNEN Auch wenn sich auf den ersten Blick der Markt im Jahr 2022 positiv entwickelt hat, ist die Situation eine andere, bringt es Andreas Kreutzer schnell auf den Punkt. Und er macht es stellvertretend für die Branche im Segment Matratzen und Lattenroste fest. Dort gab es 2022 ein Umsatzplus von 8,5 % auf 151,4 Mio Euro, 123,5 Mio Euro entfielen davon auf Matratzen. Jedoch bereits auf den zweiten Blick zeigt sich: Das ist alleine auf steigende Verkaufspreise zurückzuführen. Kreutzer: „Wir hatten eine durchschnittliche Preiserhöhung von 13 % bei Matratzen, bei den Lattenrosten waren es 10 %.“ Dabei sei das eine Entwicklung, die sich bereits seit einigen Jahren fortsetzt. Der BRANCHENRADAR-Chef fasst zusammen: „Seit dem Jahr 2020 sind Matratzen um rund 20 % teurer geworden.“ Kein Wunder also, so Kreutzer, dass viele Menschen sich in Kaufzurückhaltung üben. „Den Menschen ist das schlichtweg zu teuer.“ Dies spiegle sich deutlich im Rückgang der Nachfrage um 3% wider. Zudem hätten sowohl die Onlineanbieter (+4 %) und die Diskonter (+1 %) absatzseitig zulegen können, währenddessen beim Möbelhandel und im Fachhandel ein Rückgang jeweils von 5-6 % zu verzeichnen war. Ein deutliches Zeichen setzen Den Weg aus der Krise sieht Kreutzer daher nur mit radikalen Maßnahmen. „Es bedarf eines koordinierten Paukenschlags. BRANCHENRADAR „Preise wie vor 20 Jahren“ Noch härtere Zeiten sieht Markt-Analyst Andreas Kreutzer aktuell auf die Branche zukommen. Die allgemein hohe Inflation, die große Lust der Österreicher:innen auf kurzweilige Freuden sowie die überproportional gestiegenen Preise im Segment Einrichten machen allen Akteuren schwer zu schaffen. Radikales konzertiertes Handeln ist daher nun gefordert. Von Lilly Unterrader Fotos: SI.MA.pix, Andreas Kreutzer, Grafiken: BRANCHENRADAR.com Stellvertretend für die Branche hat sich der Markt mit Matratzen und Lattenrosten entwickelt. Der Umsatz ist gewachsen, aber nur aufgrund der Preiserhöhungen. Gewinner in Sachen Vertriebskanal sind Online und Diskonter. Ähnlich wie der Matratzen- und Lattenrost-Markt haben sich auch die Sofas entwickelt. Die Nachfrage ist um 2,5 % auf 194.000 Stück gesunken, die Erlöse sind – wegen der um 8 % gestiegenen Preise – auf 249 Mio. gestiegen. Und: 85 % der Sofas werden in der Möbelgroßfläche verkauft! „Seit dem Jahr 2020 sind Matratzen um rund 20 % teurer geworden.“

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