Februar-März 2023

01. 2023 | Februar/März|wohninsider.at 89 RAUM : OBJEKT gerissen werden. Kreislauffähiges Bauen ist heute ein Gebot der Stunde. In diesem Sinn liegt auch der Baustoff Holz voll im Trend, da es ein nachwachsender Baustoff aus regionaler Produktion mit einer hervorragenden CO2-Bilanz ist. Jedes Kiubo-Modul ist vollständig aus Holz gefertigt. Innovative Holzprodukte erlauben Bauen mit Holz in neuen Dimensionen und erfüllen alle Anforderungen an klimafreundliches Bauen der Zukunft. Auch das Verwenden lokal verfügbarer Ressourcen ist im Baubereich angesagter denn je. Bestehendes Nutzen In der Vergangenheit beschäftigte sich die Architektur vorrangig damit, Neues zu bauen. Neubau kann heute jedoch nicht mehr die alleinige Antwort sein. Das Thema Bodenversiegelung rückt in diesem Zusammenhang zunehmend mehr in den Fokus. In Österreich sind im Jahr 2021 laut demUmweltbundesamt täglich 10 ha verbraucht worden und davon jeden Tag 5,8 ha Fläche durch Versiegelung dauerhaft verloren gegangen. Daher hat sich auch die Bundesregierung im Regierungsprogramm verpflichtet, den Bodenverbrauch bis 2030 auf maximal 2,5 ha pro Tag zu senken. Dadurch rückt die Wiederverwendung oder eine Umnutzung bestehender Strukturen in den Blickpunkt. Oder eine andere Lösung: Überbauung. „Kiubo eignet sich dank des Terminals und der Module ideal zur Überbauung. Eingeschossige Supermärkte, wie sie in unseren Stadt- und Ortsrändern so oft zu finden sind, können mit Kiubo schnell zu einem Wohn-, Bürohaus, Hotel oder Studentenheim erweitert werden. Ebenso eingeschossige Garagen, die auch in unseren Städten stehen, können mit Kiubo schnell überbaut werden“, so Stadtschreiber. Neben allen Vorteilen der Serienfertigung ermöglicht die neue Flexibilität eine komplette Nutzungsänderung in einem bestehenden Kiubo-Gebäude in nur zwei Monaten. „So wird eine Immobilie nie am Markt vorbei gebaut“, so Stadtschreiber. Vernetzte Wohnungen und Häuser Vernetzte, „intelligente“ Häuser, ausgestattet mit innovativen Steuerungs- und Kommunikationstechnologien für Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und Energieversorgung, werden 2040 alltäglich sein. Technologie kann Wohnen zu einem personalisierten Erlebnis machen, doch Technik allein macht Smart Homes nicht zu intelligenten Häusern. Nicht alles, was technisch möglich ist, macht für Menschen Sinn. Wirklich innovativ sind Lösungen erst dann, wenn sie den Alltag spürbar erleichtern. Bei Kiubo wird eine Plattform entwickelt und für die Vernetzung gesorgt. Künftig – wenn es mehrere Kiubo-Wohnprojekte geben wird – wird es über diese möglich sein, freie Wohnungen oder freie Terminalslots in anderen Kiubo-Häusern zu sehen und diese auch gleich direkt zu buchen. Eine Kiubo-App für die Bewohnerinnen und Bewohner der Grazer Starhemberggasse gibt es bereits. Über dieses Kundenportal wird das Schadensmanagement oder auch die Buchung der Features abgewickelt. Wohnen wird zur Marke In einer Publikation des Schweizer Gottlieb Duttweiler Instituts wurde dem Wohnen bereits 2018 attestiert, dass sich zunehmend ein Markenwohnen entwickelt. Um die individuellen Lebensstile der Bewohnerinnen und Bewohner besser als bisher zum Ausdruck zu bringen, wird die Marke zum Ausdruck von Lifestyle und Statussymbol. Es gibt zwar künftig eine Adresse, aber auch einen Markennamen, wie beispielsweise Kiubo. Die, im Frühjahr 2022 im Kiubo-Gebäude in der Grazer Starhemberggasse durchgeführte, Befragung der Bewohner und Bewohnerinnen zeigte, dass die Marke Kiubo als sympathisch und attraktiv wahrgenommen wurde. „Mit unserem ganzheitlichen Ansatz betrachten wir den Wohnraum als ein Produkt. Kiubo stellt Nutzer:innen in den Vordergrund und bietet die Möglichkeit, Wohnen vollkommen neu zu denken. Anstatt starrer Gebäude, mit fixierten Wohngrößen und kaum leistbarer Fläche schafft Kiubo individuell anpassbaren Raum, wandelbare Wohnhäuser und einen sozial nachhaltigen Wohnbau. Mit Kiubo wurde ein urbanes Gesamtkonzept geschaffen, das heute schon vieles vom Wohnen der Zukunft vorwegnimmt“, so Stadtschreiber. www.kiubo.eu Bezugnehmend auf Le Corbusier mit seinem Maison Dom-Ino und weiteren Ansätzen vieler Architekten und Architektinnen entwickelte die ÖWG Wohnbau gemeinsam mit dem Grazer Architekturbüro HofrichterRitter das Kiubo-System. Unter dem Titel Flexiliving wurde das Konzept erstmals auf der Architekturbiennale 2021 präsentiert. Ein Prototyp wurde von ÖWG Wohnbau in Kooperation mit Hofrichter-Ritter Architekten und Kulmer Holzbau in Pischelsdorf (Steiermark) realisiert, der heute Teil des mehrgeschossigen Kiubo-Hauses in der Starhemberggasse in Graz ist. Die Fertigstellung und Übergabe dieses ersten Geschosswohnbaus im KiuboSystem an die Bewohnerinnen und Bewohner erfolgte im Oktober 2021. Auf Grund der erfolgreichen Umsetzung dieses Innovationsprojektes wurde 2022 zur Realisierung weiterer Projekte das Unternehmen Kiubo GmbH gegründet. Über Kiubo  So funktioniert Kiubo: Ein Holz-Modul wird in den Terminal geschoben. Foto: Kiubo GmbH  Wohnen und Arbeiten greift immer mehr ineinander über: Kiubo Innenraum. Foto: Schiffer Photodesign, Kiubo

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