Oktober-November 2023

05. 2023 | Oktober/November | wohninsider.at 113 MESSEN : EVENTS geht es um Empathie, die Einbeziehung der Leute und Kontakt mit ihnen zu halten, z.B. in Whatsapp-Gruppen. Ich muss mir eine Seilschaft, eine Community aufbauen, darin avanciert mein Kunde zum Star, zum VIP, die Botschaft lautet „Ich hab da extra was für dich!“ Für den Kunden ist das dann eine persönliche Einladung, die man gar nicht absagen kann. Wesentlich ist, empathisch an die Sache ranzugehen, und im weiteren Schritt zu überlegen, ob der Kunde ein Multiplikator sein kann. Seit nunmehr 20 Jahren bist du Juror beim global innovation award. Was war in diesen Jahren das bemerkenswerteste Konzept, das du begutachtet hast? Und was war das Besondere, das Spezielle daran? Es gab ein paar herausragende Konzepte, eines hat mich extrem fasziniert, das nannte sich „Gifts for Men“ und kam aus Neuseeland. Die hatten ein normales Sortiment, nur anders aufgebaut und kuratiert. Das war themenmäßig zusammengezogen für Junggesellen, Abenteurer, Väter … – Wenn du so ein Konzept umsetzt, dann musst du doppelte Warenplatzierung beherrschen, sehr empathisch sein, dich in die Szenerien der Einzelnen hineinversetzen können. Es ist sehr aufwendig, aber eine wahnsinnige Erleichterung für Frauen, Männer, und alle, die etwas Besonderes suchen. So unterschiedlich all diese Umsetzungen sind, alle haben gemein, dass sie vom jeweiligen Engagement und den Charakteren, die dahinter stehen, leben. Der gia ist ein internationaler Preis für Ladenkonzeption. Was macht ihn aus deiner Sicht so wertvoll und wie können ausgezeichnete Handelspartner ihn idealerweise vermarkten/in Szene setzen? Allein die Vorentscheidung als nationaler Gewinner ist schon eine Auszeichnung. Wenn man schlau ist, platziert man den gia wie einen Oscar. Man kann auch Zusammenschnitte von der Gala-Veranstaltung als bewegte Bilder in der Werbung einsetzen. Wir hatten vor etwa 15 Jahren einen Gewinner aus Dänemark, der hat das exzellent vermarktet, im Stadtmarketing, im regionalen Radiosender den Preis dargestellt als die Krönung seines Lebenswerkes und in einer kleinen 5000 Seelen-Gemeinde 15.000 Leute in einer Woche in sein Geschäft gebracht. Warum sollten sich Handelsbetriebe in Österreich an einem internationalen Wettbewerb wie dem gia beteiligen? Allein schon, weil Chicago und die International Houseware Show die Reise wert ist. Es ist jedenfalls bereichernd, aus seinem gewohnten Umfeld herauszugehen, sich inspirieren zu lassen vom Tun anderer. Vielleicht kann ich das eine oder andere für mich herausziehen und in mein regionales Umfeld anpassen. Auch ich arbeite nach diesem Prinzip, schau mir an, was andere leisten, weil ich davon lernen kann und will. Arnold Schwarzenegger ist auch rausgegangen und hat der Welt gezeigt, dass man aus wenig viel machen kann. Schließlich kommt es nicht von ungefähr, dass immer wieder kleine Unternehmen den gia gewinnen ... Das gesamte Interview mit Wolfgang Gruschwitz lesen Sie online auf wohninsider.at unter: kurzelinks.de/i3in www.gruschwitz.de Damit starte ich meinen Tag ... mit meinem Callenetics Fitnesstraining Steak oder Cesars Salad: Steak Insta oder Süddeutsche Zeitung: Insta Einen Kaffee würde ich gerne trinken mit ... einer schönen Frau Wenn ich etwas erfinden könnte, würde ich ... etwas kreieren, das die Welt netter macht Sonnenauf- oder Sonnenuntergang: Sonnenaufgang Wolfgang Gruschwitz studierte an der TU München Bauingenieurwesen. Während seiner mehrjährigen Studienaufenthalte in den USA und GB setzte er sich primär mit den Themen Gastronomie, Handel und Verkaufsförderung auseinander und arbeitete zwei Jahre lang als Lichtplaner. Die International Housewares Association mit Sitz in Chicago nominierte ihn 2003 als Juror für den Global Innovator Award. Seit 2003 führt er sein eigenes Unternehmen, die Gruschwitz GmbH, ein Design- und Realisierungsbüro für kundenorientiere Räume wie Läden, Showrooms, Büros, Hotels, Co Working Spaces etc. WORDRAP MIT WOLFGANG GRUSCHWITZ Die gia-Juroren Anne Kong, Scott Kohno, Henrik Peter Reisby Nielsen und Wolfgang Gruschwitz. … sowie ein Hotel-Shop im Forsthofgut in Leogang. Fotos: IHA, Patrick Langwallner/matter Digitalagentur GmbH für Naturhotel, privat

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