04. 2024 | August/September | wohninsider.at 25 DESIGN : TRENDS schließlich, indem er dem Riesen die Hand abhackte und diese in die Schelde warf. Der Name der Stadt soll der Überlieferung nach von diesem Ereignis, dem „Hand werfen“ (Ant Werpen), herrühren. Mit vollem Einsatz Einer, der das Potenzial des belgischen Designs schon früh erkannte und sich seit vielen Jahren um die internationale Aufmerksamkeit bemüht, ist Geert-Jan Van Cauwelaert, Chef von XL Boom und Mitinitiator der Antwerp Design Week, auf der nun die ganze gegenwärtige, belgische gestalterische Vielfalt entdeckt werden kann. Das weit über die eigentlichen Stadtgrenzen hinaus gestreute Event umfasste dieses Jahr über 50 überwiegend belgische, darunter auch viele etablierte Designmarken wie Royal Botania, Domani, Ethnicraft, XL Boom, aber auch Kreationen junger aufstrebender Talente, die in und rundum Antwerpen erlebt werden konnten. Parallel dazu bot die ADW 2024 eine breite Palette von Services, wie zum Beispiel „The Club“: Ein zentraler Knotenpunkt, der den Besucher:innen einen schnellen Überblick über alle Events bot. Kostenlose Shuttles und Fahrräder brachten die Besucher zu den Showrooms in den verschiedenen Distrikten. Die Mischung aus zu entdeckenden Unternehmen und der einzigartigen Stadt Antwerpen erweist sich als gelungene Kombination und macht die ADW zu einem neuen vibrierenden Design-Hotspot. The Club befindet sich in Antwerpens ältestem Gebäude, dem Schloss „Het Stehen“, das Hauptquartier des Festivals Antwerpen Design Week. Zunächst befand sich hier das charmante The Hospitality Café, das von den Frederik Delbart Design Studios für Maison&Objet in Paris entworfen wurde. Auf dieser Basis kreierte das Studio das Zentrum des Antwerpener Designfestivals an der belebtesten Stelle der Scheldepromenade, die zurzeit rekonstruiert und neu gestaltet wird. Wie es sich für ein Designfestival gehört, finden die Besucher hier alle Informationen über alle Marken, Design-Locations, Veranstaltungen, Verkehrsmittel und Hotspots. Darüber hinaus gibt es interaktive Hinweise, wo welches Designstück in der Stadt besichtigt werden kann – ein Teil befindet sich auch in der kleinen, aber feinen Ausstellung direkt in der Festival-Base. Direkt im Stadtzentrum befindet sich ein Place-to-be, nämlich der Showroom von Domani, Produzent von beeindruckenden, überdimensionalen Pflanzgefäßen, die sowohl durch ihre Größe als auch durch ihre haptischen Qualitäten faszinieren und im ungarischen Pécs hergestellt werden. Das 1992 gegründete Unternehmen präsentiert dieses Jahr zwei neue Kollektionen, die die Handarbeit, die Tradition und die Erdverbundenheit durch das Material besonders gut zum Ausdruck bringen. Die außergewöhnlichen Objekte, die übrigens auch im Wiener Palais Harrach zu sehen und zu erwerben sind, sind jeweils Unikate, deren Entstehungsprozess bei jedem einzelnen Schritt unter genauer Beobachtung steht. Schau-Plätze Etwas außerhalb befinden sich weitere Locations, die durchaus interessante Einblicke zu bieten haben, denn großteils handelt es sich um die jeweiligen Headquarter sowie Logistik- und Vertriebsstätten teilnehmender Unternehmen, die sich bei dieser Gelegenheit aus einer neuen Perspektive präsentieren können. XL Boom beispielsweise zeigte kunstvolle, alltagstaugliche Objekte für den Innen- und Außenbereich, darunter edle Gebrauchsgegenstände und außergewöhnliches Tableware. Für die Gründer Ann De Cock und Geert-Jan Van Cauwelaert geht es vor allem um aufrichtige Leidenschaft für das Handwerk. Originelle Entwürfe, die jeder für sich eine Geschichte erzählen, kennzeichnen die Geschichte des Antwerpener Unternehmens. Sie alle werden von unterschiedlichen Ateliers außerhalb Europas produziert. Ganz in der Nähe Vincent Sheppard hat seinen Schauraum in der Nähe von Kortrijk als modernes Einfamilienhaus gestaltet, wo die Produkte in verschiedenen Szenen innen und außen präsentiert werden. Der Schauraum von Domani, eine Manufaktur, die in den unterschiedlichsten Formaten Pflanzgefäße mit markanter, rauer Struktur fertigen lässt, liegt mitten im Zentrum von Antwerpen. »
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