wohninsider Juni-Juli 2024

03. 2024 | Juni/Juli | wohninsider.at 31 DESIGN : TRENDS nationale Player. Zum Beispiel Normann Copenhagen, eine Marke, die sich intensiv mit dem Alltag und damit, wie man diesem schöner und einfacher machen kann, auseinandersetzt. Oder Kristina Dam, die mit ihrem Team einen skulpturalen Zugang für ihre Designs wählt, bewusst auf eine monochromatische Palette setzt und das Handwerk hochhält. Aber auch Brands wie Umage, Muuto oder Hay lassen immer wieder ihre dänischen traditionellen Wurzeln durchblitzen und bieten Möbel wie auch Accessoires für einen ganzheitlichen Einrichtungsstil. Das holistische Denken ist wohl eine der großen Stärken des dänischen Designs, das sich nicht verbiegt – weder beim Material noch in seinem Aussehen. Dass dabei immer die Nähe zur Natur gesucht wird, ist kein Geheimnis. Es ist vielmehr die Essenz, das Naheliegende zu suchen und darin das Beste zu finden. Es langsam angehen Was beim dänischen Design gleich ins Auge sticht, sind die große Verbundenheit zu natürlichen Materialien – in erster Linie Holz – und eine starke Tendenz zu schlichten, einfachen Formen und Konstruktionen. Das ist unter anderem einer tief empfundenen Wertschätzung gegenüber dem Handwerk, der Tradition und der soliden, ehrlichen Verarbeitung geschuldet, die bis heute vorherrscht. Dinge brauchen ihre Zeit, und die dürfen sie auch haben – schließlich haben die Dänen auch das „Hygge“ – ein anhaltender Trend zu mehr Gemütlichkeit – in ihrer DNA. Die Möbel werden stets mit dem Blick auf größtmögliche Nachhaltigkeit konstruiert, langlebig, praxisnahe und – unter dem Strich – ziemlich unaufgeregt, was der Schönheit keinen Abbruch tut. Ein bisschen verspielter, jedoch auch hier in den sprichwörtlichen homöopathischen Dosen, wird es bei den Accessoires und bei den Leuchten, die immer mit einem gewissen Augenzwinkern entworfen werden. Denn bei aller Bedachtheit und Präzision fehlt es den Dänen keinesfalls an einem: dem Humor. Demokratie als Konzept Dass Dänemark ganz grundsätzlich ein gefragtes Land in Sachen Design ist, beweisen auch die 3 Days of Design in Kopenhagen, die sich einen klingenden Namen in der Szene erarbeitet haben und als „Festival“ verstanden werden wollen. Wer kann, reist zur Veranstaltung, wo den Besuchern die Schauräume der verschiedenen Labels offenstehen und zur Inspiration einladen. 2024 sind in insgesamt zehn „Design-Bezirken“ mehr als 250 Aussteller mit an Bord, die gemeinsam mit Architekten, Journalisten, Auszubildenden und allen anderen Designbegeisterten die Kreativität hochleben lassen. Ein besonderes Merkmal ist hier, dass die auf höchstem Niveau kuratierten Präsentationen für alle kostenlos zugänglich sind. Und auch das ist etwas typisch Skandinavisches, denn Design war hier immer schon eine demokratische Angelegenheit – in jeder Hinsicht. Links: Lang, länger, am längsten: Die außergewöhnlichen wie eindrucksvollen Fußbodendielen von Dinesen schreiben Interior-Geschichte. © Dinesen | Irina Boersma. Rechts: Klassisches Design im neuen Outfit: Anlässlich 150 Jahre Louis Poulsen und 100 Jahre Zusammenarbeit mit Poul Henningsen. © Louis Poulsen  Jung und frisch, aber gleichzeitig praktisch und funktional präsentiert sich das Portfolio von Hay. Einige Stücke des jungen Labels haben schon jetzt das Zeug zum Klassiker. © Hay  Für große Funktions-, aber vor allem auch für inspirierende Farbvielfalt bekannt ist Montana, ein traditionsreiches Unternehmen, das sich auf Stauraumoptionen spezialisiert hat. © Montana

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