38 wohninsider.at | Juni/Juli | 03. 2024 NETZWERKE Fotos: HAKA UNTERNEHMENSNACHFOLGE Erfolgreiche Nachfolger In die Fußstapfen der Eltern zu treten, ist für viele aus unterschiedlichen Gründen heutzutage keine Option – in unserer Branche, aber auch allgemein. Dass dabei jedoch viel Wissen, Erfahrung und auch Netzwerke verloren gehen, welches Potenzial die innerfamiläre Nachfolge bieten kann, und warum unsere Branche sowieso die geilste überhaupt ist, haben wir in einigen Gesprächen mit spannenden Branchengrößen herausgehört. Von Lilly Unterrader Aus der Praxis lernen Wie es gehen kann, zeigt unter anderem das Unternehmen HAKA. Anna Richter, die Tochter von Gerhard Hackl, ist seit 2016 in das Familienunternehmen eingestiegen und hat zunehmend Verantwortung übernommen. Dieser Schritt ist ihr relativ leicht gefallen. Ihre Motivation beschreibt sie so: „Mir ist es wichtig, das Gefühl zu haben, mit meiner Arbeit etwas zu erschaffen. Nur dann habe ich auch Spaß daran. In unserem Familienunternehmen hatte ich die Chance, früh Verantwortung zu übernehmen und aus der Praxis zu lernen. Die daraus gewonnenen Erfahrungen haben stark zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen. Ich würde es immer wieder so machen.“ www.haka.at Gegenseitig Freiräume lassen Das Küchen- und Wohnstudio Örtel in Wien Döbling ist ebenfalls ein Betrieb, der auf familiäre Werte setzt. Neben Margit Örtel ist seit 2020 auch Tochter Petra im Betrieb tätig. Für sie war schon immer klar, in den elterlichen Betrieb einzusteigen, wie sie erzählt: „Natürlich macht man sich Gedanken, wie es sein wird im elterlichen Betrieb zu arbeiten und ob alles gut geht, vor allem beim Thema Kommunikation.“ Dabei gäbe es schon ein paar Dinge zu beachten: „Wenn man sich gegenseitig seinen Freiraum lässt und offen ist voneinander zu lernen und anzunehmen, kann ich mir jedoch keine bessere Arbeitsstelle vorstellen. Ich denke das gegenseitige Lernen von Generationen nicht nur im elterlichen Betrieb eine große Rolle spielt.“ Unter dem Strich, so Örtel: „Ich kann nicht stolzer sein als in einem Unternehmen zu arbeiten, das sich meine Eltern in den letzten drei Jahrzehnten aufgebaut und mit dem sie sich einen Namen gemacht haben.“ www.oertel-moebel.at Das Lebenswerk fortführen Noch nicht entschieden hat sich Michael Klaffenböck von der Firma Wohnplan in St. Florian. Papa Andreas Klaffenböck führt das Unternehmen und stellt es seinem Sohn frei, später einzusteigen. Der Junior Michael, der gerade den Präsenzdienst absolviert, zieht diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht. „Das, was Papa aufgebaut hat, ist schon etwas Großes. Und es wäre eine tolle Verwirklichung, wenn ich sein Lebenswerk weiterführen könnte. Mir gefällt dabei vor allem, dass das Umfeld so familiär ist, und das obwohl wir uns mittlerweile einen so weiten Kundenkreis aufbauen konnten.“ www.wohnplan.co.at
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