03. 2024 | Juni/Juli | wohninsider.at 39 NETZWERKE Ein Privileg, das mit Stolz erfüllt Um ein Familienunternehmen in mittlerweile vierter Generation handelt es sich bei Möbel Knauer in Mayrhofen. Junior Franz-Josef, der gemeinsam mit seinen Brüdern Martin und Lukas das Unternehmen führt, startete nach Abschluss der Tischlerlehre und der darauffolgenden Ausbildung an der Einrichtungsberatungsschule in Kuchl zuerst in einem anderen Betrieb. Seit nunmehr vier Jahren arbeitet er im eigenen Unternehmen. Knauer: „Ehrlich gesagt habe ich mir nie viele Gedanken über einen anderen Beruf gemacht. Für mich war von Anfang an klar, dass ich die Firma in der vierten Generation weiterführen werde. Mit dem Generationsübergreifenden Know-how und dem besten Rat meines Vaters, der die Firma derzeit noch führt, kann ich Stück für Stück in die Übernahme eingeführt werden. Leidenschaft und Freude begleiten mich dabei ständig.“ Als grundlegend ist für ihn „eine gute familiäre Basis und der Zusammenhalt.“ Was bedeutet es für ihn? „Die Übernahme unseres, seit mehr 100 Jahren bestehenden Familienbetriebs ist für mich ein Privileg und erfüllt mich mit Stolz.“ Und an Gleichaltrige gerichtet meint er: „Ich würde daher jedem jungen Unternehmer, der den Familienbetrieb übernehmen möchte, raten, mutig zu sein und auf Zusammenhalt und Leidenschaft zu setzen.“ www.moebel-knauer.com Sich der Verantwortung bewusst sein Das Unternehmen Jowi-Möbel in Leonstein wurde von Josef Winter gegründet. 2013 ist sein Sohn Christoph ebenfalls eingestiegen, seit 2020 als Geschäftsführer für den Betrieb verantwortlich. Seine Motivation, damals einzusteigen, basierte auf der Entscheidung, die HTL in Hallstatt zu besuchen. Christoph Winter. „Danach war der Weg für mich klar. Ich merkte schnell, dass mir das Entwerfen sowie das Verkaufen und der Kontakt zu den Kunden Spaß macht. 2018 war dann klar, dass ich den Betrieb übernehmen möchte und mein Vater unterstützte mich noch bei den Umbauarbeiten der Firma. Die offizielle Übergabe der Geschäftsführung war 2020 und 2023 startete mein Vater in seine verdiente Pension, natürlich steht er mir auch heute bei Fragen noch jederzeit zur Seite.“ Ob er, aufgrund seiner Erfahrungen, auch anderen in der gleichen Situation zu diesem Schritt raten würde? „Einen Betrieb zu leiten ist eine große Verantwortung, für mich persönlich vor allem meinen Mitarbeitern gegenüber. Leicht ist es bestimmt nicht und jeder Tag wieder eine Herausforderung. Ganz ehrlich, dazu raten den Familienbetrieb zu übernehmen würde ich nur, wenn man sich der Verantwortung bewusst ist und einem die Arbeit wirklich Spaß macht. In diesem Fall bekommt man für das eigene Leben jedoch sehr viel zurück! Für mich ist die Selbstständigkeit genau das Richtige und ich könnte mir etwas Anderes nicht wirklich vorstellen.“ www.jowimoebel.at Die geilste Branche von allen Ebenfalls in der Branche sehr vielen bekannt ist Robert Eichinger. Seit mittlerweile 40 Jahren lebt und liebt er die Küche – in allen Formen und Herangehensweisen. Dabei wurde er von seinem Vater Rudolf geprägt, der seines Zeichens die längste Zeit beim Raumausstatter Kaindl in Linz tätig war. Eichinger gegenüber wohninsider: „Der Job meines Vaters hat mir immer imponiert und mich fasziniert. Und es war für mich zweifelsohne ein wesentlicher Grund, selbst meine Lehre damals bei Leiner zu beginnen.“ Zuerst als Planer bei Leiner/wohnpoint tätig, wechselte Eichinger 2006 dann zur AEG in den Außendienst, wo er 2010 dann zum Key Account Manager für den Möbelhandel avancierte. Eichinger: „Mein Vater und ich haben unser ganzes Berufsleben in der Einrichtungsbranche verbracht und ich bereue es keine Minute, denn unsere Branche ist doch – ganz ehrlich gesagt – die geilste von allen.“ www.aeg.at Ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Familiennachfolge ist Glas Porzellan Redl in Linz, siehe Seite 100.
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