wohninsider Februar-März 2025

36 wohninsider.at | Februar/März | 01. 2025 NETZWERKE Foto: BVDM, Shutterstock.com/Monkey Business Images Laut aktuellen Hochrechnungen des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH) wird der Umsatz im Wohnmöbelmarkt im Jahr 2024 voraussichtlich um 6 – 8 % niedriger ausfallen als im Vorjahr. Marktentwicklung und Konsum- verhalten Getrieben durch die Inflation und weiteren Faktoren stiegen die Preise für Möbel, wie auch für fast alle anderen Konsumgüter, an. Die hohen Preise für Möbel trafen wiederrum auf Verbraucherinnen und Verbraucher, welche im Jahr 2024 äußerst preissensibel agierten. So haben viele Konsumentinnen und Konsumenten ihre Ausgaben im Jahr 2024 reduziert und vor allem große Anschaffungen wie Küchen und Möbel hintenangestellt. Dazu lag eine gewisse Marktsättigung vor, da in der Corona-Zeit viele Menschen bereits in die Einrichtung ihrer eigenen vier Wände investiert hatten. Dazu gesellte sich eine Konsumverschiebung in Richtung Urlaub und Reisen, als Nachholeffekt aus dieser Zeit. Wohnungsbau und Möbelhandel Im Jahr 2024 verzeichnete der Wohnungsbau in Deutschland einen deutlichen Rückgang. Die Zahl der Baugenehmigungen sank erheblich: Von Jänner bis September 2024 wurden insgesamt 157.200 Wohnungen genehmigt, was einem Minus von 19,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Trotz vieler Maßnahmen der Bundesregierung bleibt die Investitionsbereitschaft gering, auch weil die Impulse seitens der Regierung zu schwach sind. So wurden die anvisierten 400.000 Wohnungen bei Weitem verfehlt. Für den Möbelhandel ist die vorherrschende Wohnungsbaukrise sehr belastend, da durch das Ausbleiben des Baus neuer Wohnungen der Bedarf an Küchen und Möbel geringer ausfällt. Vertriebsstruktur Die Nachfrage nach Möbeln war über das Jahr hinweg schwankend. Insbesondere der stationäre Handel spürte weiterhin die Auswirkungen veränderter Konsumgewohnheiten. Viele Verbraucher setzten verstärkt auf Online-Käufe und hybride Einkaufserlebnisse. Nachhaltigkeit und Qualität blieben zentrale Themen, wobei besonders ressourcenschonende Materialien und langlebige Produkte stark nachgefragt wurden. Innovation und Designtrends Im Designbereich standen 2024 multifunktionale Möbel im Fokus. Gerade im urbanen „Die Konsumenten müssen wieder Vertrauen fassen können, damit wieder eine Planbarkeit und positive Grundstimmung herrscht.“ Markus Meyer, BVDM Präsident HANDELSVERBAND MÖBEL UND KÜCHEN Schwierige Rahmenbedingungen für den deutschen Möbelhandel Das Jahr 2024 war für den Möbelhandel ein schwieriges und herausforderndes Jahr. Es war geprägt von einer Vielzahl an Insolvenzen, Umsatzrückgängen und dem Durchschlag der Wohnungsbraukrise, welche der Branche wohl auch in den kommenden Jahren zu schaffen machen wird.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0NA==