wohninsider_FebruarMärz 2018

66 wohninsider.at WOHNDESIGNERS Seit wann gibt es „Handgedacht“ und wie kam es dazu? Wir sind seit gut drei Jahren aktiv. Wir sind drei Gesellschafter, alle drei Tischler und arbeiten in unserer Werkstatt, ich bin aber eher derjenige, der sich dem Design widmet. Benjamin Sodemann und ich haben uns während des Studiums zufällig kennen gelernt, aus den Augen verloren und dann wieder getroffen. Ich habe mich in seine Werkstatt eingemie- tet und bei einem seiner Projekte haben wir dann erstmals zusammen gearbeitet. Moritz Schaufler war bereits in unserer Werkstatt, wir ha- ben uns öfters getroffen und schlussendlich ist der Entschluss gefallen, gemeinsam „Handgedacht“ zu gründen. Liegt der Schwerpunkt auf der Möbel- oder der Innenraumgestaltung? Intern haben wir drei Geschäftsmodelle definiert, die wir anbieten. Ers- tens die Tischlereiarbeit, wie man sie kennt. Diesen Bereich haben wir „Classic“ getauft, den zweiten „Creative“. Dieser bewegt sich zwischen Möbelentwurf und Innenraumkonzept, größere Lösungen sind gefragt. Beispielsweise haben wir ein Büro für eine Filmproduktionsfirma gestal- tet, dafür ein freches Konzept erstellt, das schnell umgesetzt wurde und super gelungen ist. Das dritte ist ein Alternativ-Konzept: „Patchwork Design“. Dabei geht es darum, dass der Kunde auch Eigeninitiative aufzeigt. Ein Beispiel dafür ist eine WG, die eine Küche wollte. Wir ha- ben das Konzept erstellt, sie ihrerseits eine für Budget und Raum pas- sende Küche organisiert, die wir dann aufgebaut und die Lücken spon- tan mit entsprechenden Möbeln gefüllt haben. Das ist zwar nicht unser Hauptbrot, aber cool und trifft den Zeitgeist. Welche sind dann eure Hauptbereiche? Die ersten beiden, während wir bei Patchwork Design ein schnelle- res Tempo in der kreativen Entscheidungsfindung haben und dadurch ganz simple Lösungen entstehen. Grundsätzlich gibt es natürlich auch dafür einen Masterplan, in dem die Funktionen eingezeichnet sind und wodurch der Materialbedarf klar ist, alles andere kann durchaus vor Ort passieren, auch der Möbelbau. Da wir ein kleiner Betrieb sind, ge- hen bei uns Planung und spontanes, kreatives Arbeiten überhaupt meis- tens Hand in Hand. Objekte oder Projekte – welcher Bereich macht mehr aus? Das hält sich in etwa die Waage, auch vom Umsatz her. Ich merke aber, dass unsere Raumnutzungskonzepte immer mehr nachgefragt werden und vor allem unsere Kompetenz für kreative Ideen geschätzt wird. Ist das auch die Richtung, in die ihr wollt? Wir nennen uns Gestaltungsbüro & Tischlerei und stehen ganz klar für gestalterische Vielfalt. Meine Passion ist der Gestaltungsbereich und es ist uns wichtig, dass jedes Projekt neu gedacht wird. Natürlich ent- wickeln wir technische Details nicht immer neu, somit ist ein gewisser gestalterischer Weg sichtbar, grundsätzlich denken wir die Gestaltung aber immer neu. HANDGEDACHT Alles außer konventionell Es gibt sie, die kleinen, aber umso kreativeren Labels, die jenseits der Masse mit alternativen Konzepten punkten. Genau so eines ist „Handgedacht“. Gekonnt bewegt sich das junge Unternehmen aus Wien zwischen Planung und Spontanität, Möbelentwurf und Innenraumkonzept, Tischlerhandwerk und Design. „Wir nennen uns Gestaltungsbüro & Tischlerei und stehen ganz klar für gestalterische Vielfalt“, so Martin Aigner, BA, einer der drei Geschäftsführer. Fotos: © Thomas Steinert (astonework.net) Von Sylvia Pilar Weitere Stories aus der Designszene unter www.wohndesigners.at Kreatives Label: „Handgedacht“ der innovativen Tischlermeister Moritz Schaufler, Martin Aigner und Benjamin Sodemann. Unkonventionelle, funktionale, auf die Kundenwünsche abgestimmte Raumkonzepte sind die Passion und eine Spezialität von „Handgedacht“.

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