wohninsider Juni-Juli 2018

wohninsider.at 23 BRANCHENTALK Markenseitig ist bei Stein Strasser omniprä- sent und entwickelt sich deutlich besser als der Markt. Kreutzer: „Der relative Marktanteil des Strasser liegt bei einem Verhältnis von 1:7. Soll heißen, der nächste hinter Strasser ist sie- ben Mal kleiner.“ Unter dem Strich bringt der Trend zu höherwertigen Produkten ein Plus beim Durchschnittspreis von 2,5%. Wo sind die integrierten Konzepte? Auf den Markt und die Zukunft blickend, sieht Kreutzer jedoch Handlungsbedarf und Um- denken, nicht zuletzt von Händlern und Indus- trie. Kreutzer: „Ich würde es interessant finden, wenn man Küchenkonzepte entwickelt für 7-8 m² große Küchen. Die sollten ein hohes Niveau haben, bei 5.000 Euro im Endver- braucherpreis liegen, aber für den Kunden schon als komplettes Paket angeboten wer- den.“ Denn, bemängelt er: „Alle tun immer so, als hätte man für Küchen unendlich viel Platz, aber dem ist nicht so.“ Im Gegenteil, denn, wie es seitens der Immobilienwirtschaft heißt: „30 ist das neue 50.“ Sprich, die ehemalige Sin- glewohnung mit 50 m² hat nunmehr 30 m², weil sich die Leute die Mieten nicht mehr leis- ten können. Kreutzer: „Wieviel Küche kann man auf 1,5 m unterbringen? Mit einer Stan- dardküche muss man da nicht mehr angasen. Da muss man integrierte Konzepte liefern“. Oder: „Warum beschäftigt sich die Küchen- möbelindustrie nicht stärker mit Stauraum- konzepten? Schließlich sei der Küchenblock im Prinzip auch ein Stauraum. Küchenherstel- ler sind Korpusprofis und dieses Know-how könnte man auch bei Kleiderschränken oder allen Arten von Aufbewahrungsmöbel einset- zen, zumal es im Geschoßwohnbau oftmals an ausreichend Stauraum mangelt. Auch diesbe- züglich sind intelligente Konzepte gefragt, etwa indem ein raumhoher Wandschrank die Zwi- schenwand aus Gipskarton ersetzt“. Allerdings ist Kreutzer überzeugt, dass für eine erfolgrei- che Realisierung von solchen tatsächlichen In- novationen ein Umdenken in der Prozesskette notwendig ist. „Die Möbelindustrie darf nicht warten was Architekten und Bauträger an Grundrissen liefern, sondern muss sich aktiv in den Planungsprozess einbringen“, so Kreutzer. In den vergangenen Jahren haben sich die In- novationen der Küchenmöbelindustrie, abge- sehen von der Küchen- und Beschlagstechnik auf die Materialien beschränkt. Strategisch passierte indessen aber nicht viel“, kritisiert er. www.branchenradar.com Marktentwicklung Küche total. Marktentwicklung Küchen- arbeitsplatten total. Marktentwicklung Küchenspülen total. Marktentwicklung Küchenmöbel total. Copyright by BRANCHENRADAR.com Marktanalyse GmbH „Warum kommen die Küchenmöbler nicht mit Stauraumkonzepten, die gleichzeitig als Raumteiler dienen?“ So entwickelte sich der Küchenmöbelmarkt 2017:

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