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Lechner wird nach Insolvenzantrag verkauft

22.12.2021 16:07

Nach dem Antrag auf Eigeninsolvenz Ende November wird nun der Verkaufsprozess für den Küchenarbeitsplatten-Hersteller Lechner eingeleitet.


Foto: Lechner

Am 26. November 2021 wurde vom Amtsgericht Ansbach ein vorläufiges Insolvenzverfahren über das Vermögen der Lechner Holding AG und der D. Lechner GmbH (Lechner) angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl von der Kanzlei Dr. Beck & Partner bestellt.

Nun wurde der Verkaufsprozess eingeleitet. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl startet gemeinsam mit der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) den Verkaufsprozess.

78 Mio Euro Umsatz

Als führender Arbeitsplatten- und Rückwandkonfektionär im europäischen Premiumsegment beschäftigt das Traditionsunternehmen Lechner rund 600 Mitarbeiter am Standort Rothenburg ob der Tauber. In den letzten Jahren konnte Lechner innovative Produkte erfolgreich in den Markt einführen und den Umsatz mit bestehenden und neuen Kunden nennenswert ausbauen. Lechner erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von ca. 78 Millionen Euro. Aufgrund der guten Auftragslage wird für das Geschäftsjahr 2021 ein Umsatz in Höhe von ca. 85 Millionen Euro erwartet.

Lieferverzögerungen und steigende Materialkosten

Allerdings haben sprunghaft angestiegene Material- und Logistikpreise im Jahresverlauf die Liquidität des Unternehmens belastetet. Zudem kam es zu Lieferverzögerungen bei Vorlieferanten, sodass im vierten Quartal 2021 Aufträge nicht wie geplant abgearbeitet werden konnten. Daneben führte aber auch das starke Wachstum von Lechner zusammen mit der damit einhergehenden Komplexität zu Profitabilitätsverlusten.

Zurück in die Profitabilität

Diese Situation eröffnet dem Unternehmen nun Chancen zur konsequenten Umsetzung des eingeleiteten Sanierungsweges. Dafür wurde ein umfassender Maßnahmenkatalog definiert, um Lechner in die Profitabilität zurückzuführen.

Umgehend nach seiner Bestellung hat der vorläufige Insolvenzverwalter einen strukturierten internationalen Investorenprozess eingeleitet. Zum Verkauf stehen der operative Geschäftsbetrieb in Rothenburg o.d.T. einschließlich der nicht von der Insolvenz betroffenen Tochtergesellschaften in Schweden und Ungarn sowie die Betriebsimmobilie am Standort in Rothenburg o.d.T.

Die Ausgangslage des Unternehmens ist gut. Die Auftragsbücher sind voll und ein erstes Feedback der Kunden und Partner zeigt, dass diese zu Lechner stehen. Lechner genießt als Marktführer im Premiumsegment für Arbeitsplatten eine hohe Reputation am Markt.

Lechner unter dem Hammer

Für den Verkaufsprozess wurden die Distressed M&A-Experten der international agierenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC engagiert. Das M&A-Team wird von Timo Klees (Partner) und Julia Jaumann (Manager) geleitet. In den letzten Tagen haben bereits mehrere Parteien Interesse an Lechner bekundet.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl: „Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, für Lechner eine zukunftsfähige Investorenlösung zu finden.“

Der Verkaufsprozess soll Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.

www.mylechner.de








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