Österreichs beste Tischlerlehrlinge gekürt

Der Tischlernachwuchs trumpfte bei den Staatsmeisterschaften der österreichischen Tischlerlehrlinge groß auf. Der beste Tischlerlehrling kommt aus Oberösterreich, die beste Mannschaft aus der Steiermark.

 

Sie sind und waren auch in diesem Jahr ein echtes Highlight für die Tischlernewcomer: Die Staatsmeisterschaften der österreichischen Tischlerlehrlinge. In fünf unterschiedlichen Lehrjahren messen sich dabei jedes Jahr die besten Tischler:innen Österreichs und heuer ging es für die Landessieger am 21. und 22. Juni in die Brandboxx nach Salzburg. Dort stellten sie ihr Wissen und Können eindrucksvoll unter Beweis – und die Besten der Besten wurden ausgezeichnet.

Im ersten Lehrjahr beeindruckte Daniel Combs die Jury. Es galt ein Bücherregal zu fertigen – und diese Aufgabe meisterte der Tischlernewcomer, der bei TEAM 7 lernt, am besten. Er erzielte die unglaubliche Punktezahl von 9.330 Punkten – die beste Leistung quer über alle fünf Kategorien, die ihm einen Sachpreis der Firma Lamello und den Titel „Rookie of the year“ einbringt. Unbeirrbar ging das junge Talent seinen Weg. Die angereisten Fans waren sichtlich nervös, galt es doch in nur vier Stunden die gestellte Aufgabe zu meistern.

Der perfektionistische Youngster war die Ruhe in Person und holte sich den Sieg – ein Bericht dazu findet sich auch hier online -, gefolgt von Johannes Kogler aus Kärnten als strahlendem Zweiten und Emanuel Kallina aus Vorarlberg, der das Siegertreppchen komplettierte

Im zweiten Lehrjahr schlug die Steiermark zu. Die Lehrlinge mussten einen Bücherständer aus Holzverbindungen tischlern und meisterten die Herausforderung mit Bravour. Jonas Fuchs von der Tischlerei Wilfinger Gmbh & Co KG siegte vor Julian Prugg aus dem Ländle und Marcel Kogler aus Kärnten.

Im dritten Lehrjahr mussten die Lehrlinge ein Schaukelpferd anfertigen. Der Kärntner Klemens Reinfried von der Tischlerei Erschen GmbH & Co KG in Ebersdorf erwies sich dabei als erfolgreicher Wiederholungstäter, hatte er doch – wie schon im Vorjahr – auch dieses Mal die Nase vorne und siegte mit über 1.000 Punkten Vorsprung vor Fabian Schwarz aus Oberösterreich und Tobias Bachatz aus der Steiermark.

Frauenpower war im vierten Lehrjahr angesagt, denn in der Planung schaffte es Carina Kohlhofer von der Edelseer Tischlereibetriebs GmbH in der Steiermark mit ihrer Planung eines Schlafzimmers in vorgegebener Zeit nach ganz oben auf das Siegertreppchen. Mit einem zarten Vorsprung von zehn Punkten verwies sie die angetretenen Burschen auf die Plätze. Landeslehrlingswart Wolfgang Hasenburger ist begeistert von dem Talent.

„Carina überlegt zuerst und dann setzt sie um, gnadenlos, Schritt für Schritt, das ist ihre große Stärke.“ - Landeslehrlingswart Wolfgang Hasenburger

Silber ging an Sebastian Paganal aus Salzburg und Bronze an Elias Peglow aus Wien.

Auch das vierte Lehrjahr, Ausprägung Produktion, demonstrierte eindeutig, dass das Tischlerhandwerk keinesfalls nur männlich, sondern auch durchaus weiblich ist. Valentin Bringmann aus Reuthe in Vorarlberg konnte mit einem beachtlichen Vorsprung von 1.200 Punkten siegen. Hinter ihm platzierte sich das weibliche Talent Timea Jarabek aus der Steiermark und Nico Kindl aus Tirol.

Die besten Tischler Österreichs
 

Eine eigene Wertung stellt auch immer der Mannschaftspokal dar. Quer über alle Lehrjahre werden hier die Punkte gezählt und so das Siegerbundesland ermittelt. Folgende Teams waren dabei am Start:

2024 war hier die Steiermark unschlagbar. Sie siegten vor Vorarlberg und Niederösterreich. Beim Bewerb haben die Teilnehmer:innen vier Stunden Zeit und je nach Lehrjahr sind sie gefordert, aus Holzverbindungen Werkstücke gemäß Plan mit einem bereitgestellten Satz an Material zu fertigen. Wochenlang trainierten die Teilnehmer:innen in ihren Bundesländern, am Wettbewerbstag wird immer eifrig gehobelt, gesägt und gewerkt, die Leidenschaft der jungen Menschen wird spürbar, wenn sich die Besten der Besten messen – das ist Handwerk auf höchstem Niveau und die zahlreichen Zuseher:innen waren einmal mehr von den Darbietungen der jungen Talente begeistert. Und wer hat das Rennen in der Mannschaftswertung gemacht? Die Steiermark war 2024 unschlagbar. Das steirische Team siegte vor Vorarlberg und Niederösterreich.

 

Ehre, wem Ehre gebührt, wurden die Sieger:innen gefeiert. Zur Siegerehrung ging es abends in die Residenz zu Salzburg im Carabinierisaal – und dies mit mit einem Zug von 350 Personen, mit Fahnen und Musik quer durch Salzburg.

„Man muss das Handwerk den Menschen zeigen und zelebrieren, denn wir leisten Großartiges“ - Landesinnungsmeister Herbert Sigl

 

Die ist nicht nur mit der überaus gelungenen Veranstaltung mehr als nur gelungen, sondern auch mit den speziellen Trophäen. Diese wurden im Rahmen eines Wettbewerb gemeinsam mit der FH Kuchl, Ausbildungszweig Design und Produktmanagement mit Vertiefung auf Möbeldesign von Siegerin Michaela Haider aus Steyregg (OÖ) entwickelt. Sie rückt den Werkstoff Holz in den Mittelpunkt, sieht die Maserung als zentrales Element, und das sich rund um den Holzkern aus Nussholz anschließende Plexiglas verleiht dem Holz symbolisch den Status eines Kunstwerkes – eine faszinierend-geniale Trophäe, welche die Besten würdig adelt.

 

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