wohninsider Februar-März 2024

01. 2024 | Februar/März | wohninsider.at 23 BRANCHENTALK Standorte zeigen, mit welchen Investitionen und konkreten Maßnahmen wir die Küchenstudios unterstützen und im Wettbewerb stärken. Das ist meines Erachtens die klassische Aufgabe einer Kooperation. In der Küchenbranche, oder mehr oder weniger in fast allen Branchen, fehlt der Nachwuchs. Mit anderen Worten, die Branchenplayer werden weniger. Wie sehen Sie diese Entwicklung und gibt es da regionale Unterschiede? V.K.: Da gibt es keine regionalen Unterschiede. Das hat demografische und herleitbare Gründe. Die nachfolgenden Generationen sind oft gut ausgebildet und haben kein Interesse, das elterliche Unternehmen zu übernehmen. Dieses Grundsatzthema kann allerdings eine Kooperation nicht allein lösen. Hier muss ein unternehmerischer Spirit vorhanden sein, dann können wir den Nachfolgeprozess eng begleiten und unterstützen. Die Nachfolgesicherung ist aktuell sicherlich eine der Hauptaufgaben unserer Branche und wir gehen hier auch gemeinsam vor. So unterstützen wir mit Marketingkampagnen die Möbelfachschule in Köln und werben für die exquisite Ausbildung dort. Auch unser Engagement im Bereich Jungunternehmer ist hier zu erwähnen. Übrigens hat dieses Jahr auch erstmals ein Jungunternehmer aus Österreich am ersten Jungunternehmerforum im Januar teilgenommen Doch der Kampf um die Talente ist schwer und jeder der gute Ideen hat, ist herzlich willkommen. Aber: Das große Händlersterben wird es aus meiner Sicht nicht geben. Tatsächlich können Sie die Zahl jener Händler, die die MHK Group verlassen haben, an einer Hand abzählen. Nominell haben wir 2024 sogar dazugewonnen. Fest steht, die Zahl der Küchenstudios wird weniger, BRANCHENRADAR spricht hier sogar von bis zu 20%, die auf der Strecke bleiben könnten … V.K.: Das wäre in der Tat dramatisch. Zum einen glaube ich nicht an diese Zahl und zum anderen, muss einem bewusst sein, der Markt behält die gleiche Größe. Mit anderen Worten: Wenn die Zahl der Küchenstudios zurückgeht, kann der Marktanteil des einzelnen Unternehmens größer werden. Und das gelingt nur, wenn man den Erwartungen der Konsumenten entspricht. Wir wollen daher, dass unsere Mitglieder so sichtbar sind, dass der Konsument sich, wenn er Küche, Bad oder Räume plant, idealerweise an einen MHK Handelspartner wendet. G.S.: Auch für Österreich glaube ich nicht an 20 % Rückgang, allein schon deshalb, weil viele der Studios viel mehr anbieten als nur Küchen. Unter den Betrieben sind viele Tischlereien die aufgrund ihres Sortiments in anderen Bereichen als Küche Nachfrage und Umsatz generieren. Sie können leichter diversifizieren und sind insofern nicht nur auf den Erfolg im Segment Küche angewiesen. Gerade bei den Tischlereien ist die Zahl der Unkooperierten in Österreich sehr hoch. Da ist noch viel Potenzial für die Verbände drin, oder? V.K.: Nehmen wir das Beispiel Sanitär, Klima und Heizung (SHK): In Deutschland gibt es etwa 40.000 Handwerksbetriebe, davon 9.000 mit einer relevanten Größe. Davon sind rund 1.800 in unserem SHK Verband interdomus Haustechnik organisiert. Da sehen Sie, dass es noch viel Potenzial gibt. Viele Handwerker schätzen die Produkte und Services, mit denen wir dafür sorgen, dass komplexe unternehmerische Aufgaben einfach gelöst werden und zudem die Digitalisierung, die viele Prozesse effizienter macht, etabliert wird. In Österreich läuft in diesem Bereich jedoch fast alles über Großhandel. G.S.: Richtig, wir sehen viel Potenzial bei den Tischlereien, denn nicht nur ist der Bedarf an Unterstützung in unternehmerischen Fragen groß, sondern auch der Wunsch nach dem Ausbau des Sortiments, z.B. Küchengeräten und dies zu günstigen Konditionen. Hier sind wir mit unserem einmaligen Leistungsportfolio als Partner prädestiniert. Am Markt ist eine Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb wichtig. Was bietet die MHK Group ihren Partnern in dieser Richtung? Mit Eigenmarken und dem Auftritt … V.K.: Wir legen einen starken Fokus darauf, dass sich unsere Gesellschafter optimal im Wettbewerb behaupten können. Die Bedeutung von musterhaus küchen – oder „Mein Küchenspezialist“ in Österreich – und REDDY Küchen als Franchisesystem haben wir bereits beschrieben. Eine wichtige Rolle spielen aber auch unsere Kücheneigenmarken neola und xeno in Österreich, mit denen sich unsere Händler im Wettbewerb hervorragend differenzieren. Als Kooperation haben wir uns bereits in den zurückliegenden Jahren vom Einkaufsverbund zum Full-Service-Verband für Haus und Wohnen entwickelt. Unsere Systemkompetenz ist einmalig und diese werden wir auch in Zukunft kontinuierlich ausbauen. Wir müssen unsere Relevanz weiter unter Beweis stellen. Da gehören Themen wie Vermarktungsform, „Wir sehen viel Potenzial bei den Tischlereien. Hier sind wir mit unserem einmaligen Leistungsportfolio als Partner prädestiniert.“ »

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