wohninsider Februar / März 2022

01. 2022 | Februar/März|wohninsider.at 49 KÜCHE aber eher nur die einfach Küchen von der Industrie. Zum Beispiel Küchen für Apartments in der Vermietung oder für Kunden, die mit dem Standard zufrieden sind und etwas weniger Budget zur Verfügung haben. Hauptsächlich arbeiten wir aber für ein zahlungskräftiges Klientel, das sehr individuelle Ansprüche hat. In unserer Tischlerei sind wir maschinell sehr gut gerüstet um auch komplexere Kundenwünsche umsetzen zu können. Mit unserer langjährigen Erfahrung haben wir die berühmte „Tischlerküche“ für uns selbst perfektioniert. Wie schaut die aus? Wir arbeiten zum Beispiel mit anderen Korpustiefen. Die Probleme, die mit den Standardkästen der Industrie teilweise aufgetreten sind, haben wir ausgemerzt und an die Vorstellungen unserer Kunden angepasst. Wir setzen viele Details wie raumhohe Kästen, offene Ablagen in ungenutzten Ecken, flächenbündige Türen oder verstärkte Elemente um, wo die Industrie nicht unbedingt aufspringt. High-End Küchen fertigen wir also zur Gänze selbst. Rund 10 Prozent unserer verkauften Küchen fallen in den Bereich Standard und werden in der Regel auch zugekauft. Wenn Sie Ihren Betrieb anschauen, sehen Sie sich als state-of-the-art Tischlerei? Wenn wir beim Thema Küche bleiben, dann stellen sich gefühlt neun von zehn Tischlerbetriebe eine Standardküche in den Schauraum und agieren wie ein Küchenstudio. Das ist eine nachvollziehbare Strategie, bei der man aber auch auf deutlich mehr Mitbewerb stößt als bei einer Spezialisierung. In den meisten Fällen ist das auch gut so: Wenn es passt, warum nicht. Bei Gappmaier Design verfolgten wir aber immer schon das Ziel uns vom Markt ein bisschen abzuheben. So haben wir bereits relativ früh damit begonnen Sonderteile selbst zu produzieren und auf individuelle Kundenwünsche einzugehen. Viele Tischler geben die eigene Produktion auf. Ja, das stimmt. Es gibt bei vielen den Ansatz, die Produktion auszulagern. Wir gehen den anderen Weg, und das eigentlich seit Beginn des Unternehmens. Eigene Produktion, eigene Planung, eigenes Design - Damit haben wir uns in der Region einen Namen gemacht und sind zur Marke geworden. Zu Spitzenzeiten beschäftigen wir 25 Leute und weitere 10 in der Montage. Mit dem Geschäftsverlauf sind Sie zufrieden? Der Großteil unserer Kunden befindet sich im Umkreis von rund fünf Kilometern. Die Kaufkraft im Glemmtal ist enorm hoch und das Geschäft läuft entsprechend gut. Allein im Objektbereich haben wir 2019 36 Mitarbeiterwohnungen fertiggestellt, 57 im Jahr 2020 und für dieses Jahr stehen weitere 37 an. Und jede Mitarbeiterwohnung bekommt auch eine Küche eingebaut. Ich schätze, dass wir in den letzten 15 Jahren 500 bis 600 Mitarbeiterwohnungen für Firmen, Hotels oder die Bergbahnen umsetzen durften. Selbst in diesem Segment sind unsere Küchen oftmals nicht von der Stange. Wir verbauen vorzugsweise Arbeitsplatten aus Granit, Marken-Geschirrspüler oder Ceran-Kochfelder und versuchen in den ohnehin kleinen Wohnungen jeden Winkel für zusätzlichen Stauraum zu nutzen und sorgen dadurch für noch mehr Wohnkomfort. Neben den Küchen verwirklichen wir natürlich auch den restlichen Wohn-Schlafraum mit integrierten Kleiderschränken, durchgängigen Sockelverblendungen, funktionalen Möbeln, uvm. Unser Hochwertbereich kommt in den vielen Zweitwohnsitzen und privaten Wohnungen zum Einsatz, die es in der Region gibt. Als erfahrener Komplettanbieter punkten wir vor allem mit Planungskompetenz, Ideenreichtum und dem Rundum-Service. Alles aus einer Hand – abgestimmt auf die Bedürfnisse unserer Kunden. Können Sie eine Umsatzzahl für Ihr Küchengeschäft nennen? Das ist nur schwer möglich, weil die reinen Küchen lediglich 15 bis 20 Prozent unseres Umsatzes ausmachen. Der Rest ist Wohnraum, Zubehör, aber auch Fenster, Türen, Treppen und Böden. Die Planung hat bei uns einen besonders hohen Stellenwert in der Firma und in der Visualisierung wird die komplette Einrichtung realitätsgetreu abgebildet. Stoffbezug, Teppich, Boden, Vorhang, Leuchten usw. Alles kann wie dargestellt auch gekauft werden. Jedes Detail wird auf Kundenwunsch angepasst, nicht wie bei großen Möbelhäusern, die ihre 3D Visualisierungen hauptsächlich mit Standard-Produkten bestücken. Unsere Kunden wollen, dass die Umsetzung exakt der gemeinsam erarbeiteten Visualisierung entspricht. Obwohl wir ein Tischlerbetrieb sind und kein Tapezierer, so sind wir bspw. der größte Abnehmer eines namhaften Stofflieferanten. Unterm Strich: Küchen sind für uns kein reines Kerngeschäft, sie sind aber durchaus ein zentrales und tragendes Element vom Ganzen, wenn man sich als Komplettanbieter positioniert und damit einen Namen gemacht hat. www.gappmaier.com „Eigene Produktionen, eigene Planungen, eigenes Design haben uns zur Marke gemacht.“

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