wohninsider_Nachhaltigkeit 2022

Juni 2022 | Hier wi rd nachhal t ig gearbei tet | wohninsider.at 39 FAIRTRADE sument:innen vertrauen und tun dies auch. FAIRTRADE hat eine Markenbekanntheit von 93 Prozent mit Vertrauenswerten über 90 Prozent und es ist ein starkes, sogar das zweitstärkste Siegel in Österreich. Natürlich sind die Mehrkosten ein Thema, aber vor allem im mittelpreisigen und im Premium-Segment ist FAIRTRADE ein Kaufkriterium. Welche Rolle spielt fairer Handel im komplexen Themenfeld Nachhaltigkeit? Nachhaltigkeit war schon ein Trend, jetzt ist es ein Megatrend und gekommen, um zu bleiben. Zu den großen Nachhaltigkeitsthemen zählt Regionalität, aber auch Bio, das im Einrichtungsbereich nicht ganz so stark ist, und fairer Handel ist die dritte große Säule. Das Thema Energie, das in einem Produkt steckt, hat an Bedeutung gewonnen und gerade bei Baumwolle sind Wasser und der Wasserverbrauch große Themen, die FAIRTRADE auch im Blick hat. Wir zertifizieren zum Beispiel nur Regenanbau. Das Thema Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren nochmals einen richtigen Schub erlebt. Wir hatten 2021 erneut mit einem Plus von 24 Prozent ein hohes zweistelliges Wachstum, ausgehend von einem sehr hohen Niveau. Die Umsätze der Partnerfirmen mit zertifizierten Produkten wachsen und liegen mittlerweile bei 450 Mio. Euro. FAIRTRADE bei Baumwolle funktioniert vor allem im Bereich Heimtextilien gut, weil die Lieferketten bei diesen Produkten im Gegensatz zur Modebranche relativ unkompliziert sind. Das Produkt muss natürlich die geforderte Qualität aufweisen, dann können FAIRTRADE und andere Zertifizierungen dieses zusätzlich aufwerten. Bei einem guten Produkt ist eine gelebte Nachhaltigkeitsphilosophie das i-Tüpfelchen, das für eine sehr breite Konsument:innen-Zielgruppe ausschlaggebend sein kann. Studien belegen, dass rund 25 Prozent der Österreicher:innen sehr großen Wert auf Nachhaltigkeit legen, für 50 Prozent ist es ein wichtiges Thema, und das interessierte oberste Segment ist auch jene kaufkräftige Kund:innenschicht, die hochwertige Produkte will und kauft. Wo sehen Sie Potenziale, speziell für den Handel? Der Einrichtungshandel ist noch nicht die Speerspitze der Nachhaltigkeit. Es gibt Vorreiter in der Branche, von denen sich andere eine Scheibe abschneiden sollten, auch angesichts dessen, dass Nachhaltigkeit vor allem im Lebensmittelhandel an Bedeutung gewinnt. Der Lebensmittelhandel ist ein Stück weit die Avantgarde, weil Konsument:innen ihn oft besuchen, und zu schauen, was dort passiert, schadet sicher nicht. Gibt es für den Handel Optionen, mit FAIRTRADE zusammenzuarbeiten? Ja, zum Beispiel bei Eigenmarken oder wenn auf zertifizierte FAIRTRADE-Lieferanten gesetzt wird. Es muss ja nicht das ganze Sortiment FAIRTRADE-zertifiziert sein, als Händler:in kann zum Beispiel eine Produktlinie aufgegriffen werden, um Konsument:innen anzusprechen, für die das wichtig ist. www.fairtrade.at FAIRTRADE zertifiziert u.a. Baumwolle, auf die in Österreich auch Unternehmen bei Bettwaren und Heimtextilien setzen. „Ausbeutung darf kein Geschäftsmodell in einer Lieferkette sein und diesen Anspruch merken wir zunehmend“, so Hartwig Kirner, GF FAIRTRADE Austria. „Eine FAIRTRADEZertifizierung ist für viele Konsument:innen ein echtes Kaufargument.“ Fotos: © FAIRTRADE/Christoph Köstlin, © Fairtrade International/Didier Gentilhomme

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