wohninsider_Nachhaltigkeit 2022

Juni 2022 | Hier wi rd nachhal t ig gearbei tet | wohninsider.at 73 FOKUS ZUKUNFT Das ist der Weg zur Klimaneutralität: 1. Erhebung des Status Quo des Unternehmens bzw. Produktes auf Basis des CO2-Fußabdruckes auf Basis des internationalen Standards des „Greenhouse Gas Protocol“ 2. Festlegung der unternehmenseigenen Klima- und CO2-Reduktions-Ziele 3. Erstellung einer Klima-Roadmap. Durch einerseits Identifizierung von Einsparpotenzialen und andererseits Kompensation durch Klimazertifikate (internationale Klimaprojekte) nichtreduzierbarer Emissionen gemäß dem UN Clean Developmemnt Mechanism (CDM) 4. Erfolgsmessung durch Green Controlling und Sustainability Scores (auch als Basis für zukünftige gesetzlich geforderte Nachhaltigkeitsberichte, wie z.B. EU Taxonomie) 5. Erreichung des Klimaziels Herangezogen werden dazu die oftmals zitierten Scope-Kriterien. Wobei Scope 1 die direkten Emissionen aus eigener Erzeugung/ Tätigkeit (Heizung, Fuhrpark etc.) meint. Scope 2 beschreibt die Emissionen aus zugekaufter bzw. selbsterzeugter (erneuerbaren) Energie. Scope 3 umfasst alle anderen indirekten Emissionen (z.B. Anreise der Mitarbeiter, Betriebsmittel etc.), inklusive Logistik und Vorprodukte (beim Produkt-Fußabdruck). Aktuell weisen die meisten Unternehmen die Scope 1 und 2 Werte im Rahmen ihres Klima-Berichts aus, der Scope 3-Wert ist meist noch optional, wird aber nun zum Standard in den Berichten. Prominente Beispiele in Österreich Betten Reiter hat kürzlich in Kooperation mit Elastica mit der Einführung der neuen Matratze „Austria Green“ die erste zertifizierte, klimaneutrale Matratze aus Österreich mit ermitteltem und mit Zertifikaten zu 100 % kompensiertem CO2-Footprint auf den Markt gebracht (mehr dazu auf Seite 56). Büromöbelproduzent Hali aus Eferding (OÖ) hat sich als Partner des Klimaaktivpaktes dazu verpflichtet, bis 2025 klimaneutral zu produzieren. 115.000 Möbelstücke produziert Hali jährlich durchschnittlich, mehr als 90 Prozent des gesamten Strom- und Wärmeverbrauchs des Betriebs fallen in der oberösterreichischen Zentrale an. Die Klima-Roadmap des Unternehmens ist ambitioniert, aber für den Geschäftsführer Manfred Huber ein Muss: „Für uns war von Beginn an klar, dass wir nicht nur Einzelmaßnahmen umsetzen, sondern Nachhaltigkeit in der Unternehmensphilosophie verankern werden.“ Gerhard Zirsch ist jedenfalls erst am Anfang seiner Reise, denn, wie der Manager zum Denken anregt: „Barack Obama meinte bereits vor einigen Jahren, wir sind die erste Generation, die den Klimawandel schon voll zu spüren bekommt und die letzte, die etwas dagegen tun kann ...“ www.fokus-zukunft.com Entwicklung einer umfassenden, integrativen Klimastrategie und nachhaltigen Produktentwicklung mit dem Ziel die Dekarbonisierung in allen Unternehmensbereichen umzusetzen – bis 2035/2040 klimaneutral zu sein. Status Quo Erstellung der TreibhausgasBilanzierung (CCF/PCF) Klima- und CO2Redutkions-Ziele Festlegung des unternehmenseigenen Klimaziels angelehnt an den Erkenntnissen der Klimawissenschaft (Science Based Targets) Erfolgsmessung Messung und Steuerung der Zielerreichung durch sinnvolle KPIs (Green Controlling, Sustainablity Score Card) Erreichung Klimaziel Klima Roadmap Klimaneutralität Identifizierung von Minderungspotenzialen durch EEff- & EE (Strom, Wärme, Mobilität) Kompensation durch Klimaschutzprojekte Klimaroad Map und Klimaneutralität Nachhaltige Klimastrategie

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