02. 2023 | April/Mai |wohninsider.at 23 BRANCHENTALK wer den befüllen soll sind noch weitgehend offen. Für mich ist klar, dass der Handel am Ende der Lieferkette nicht haftbar gemacht werden kann, wenn die Informationen unvollständig oder unrichtig sind. Wir am POS müssen uns auf unsere Vorlieferanten verlassen können. Was tut sich in Richtung Kreislaufwirtschaft in der EU? Sind diesbezüglich neue Bestimmungen oder Verträge in Ausarbeitung? Wir alle wissen, dass unser lineares Wirtschaftssystem ausgedient hat und Kreislaufwirtschaft der Schlüssel für eine nachhaltige und grüne Zukunft ist. Der Circular Economy Action Plan der EU bzw. auch die Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreichs sind vorgestellt und werden nun step by step mit Inhalten gefüllt. Möbel sind aktuell nicht bei den vorrangingen Produktgruppen mit dabei, werden jedoch über kurz oder lang auch von Regelungen betroffen sein. Ich sehe hier die Branche mehr gefordert, sich zu vernetzen, mögliche Lösungsansätze schon jetzt zu erörtern und mit der Politik zu diskutieren. Pro-aktiv handeln also. Die vorhin angesprochenen Initiativen in der Schweiz, in Deutschland oder auch in Österreich – wie etwa der „Industry circle – Ecodesign und Recycling von Matratzen“ (initiiert vom climate lab) oder das „Forum Nachhaltigkeit“ auf der Wohnen&Interieur zeigen schon Potentiale auf. Gibt es sonst noch Themen, den Einrichtungsfachhandel betreffend, die in Brüssel in den Schubladen liegen? Die oben angesprochenen Themen sind schon Herausforderung genug. Allgemein ist mein Credo und dafür setze ich mich als Interessensvertreter ein: wir brauchen Regeln die ökologisch sinnvoll, ökonomisch machbar und sozial verträglich sind. Wir befinden uns in einer Phase mit großen Transformationen. Wir kämpfen mit den ökonomischen Folgen des UkraineKrieges, mit Preissteigerungen, hohen Zinsen und hoher Inflation, Energiethemen uvm. – umso mehr sind neue Antworten auf diese neuen Fragen nötig. Solche können wir nur gemeinsam finden – innerhalb des Einrichtungsfachhandels, der Lieferkette und gemeinsam mit der Politik. Danke für das Interview und weiterhin alles Gute! roman@roman-eberharter.at Roman Eberharter im eigenen Betrieb, dem Werk der Betten Eberharter GmbH im Zillertal. „Wir brauchen Regeln die ökologisch sinnvoll, ökonomisch machbar und sozial verträglich sind.“
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