96 wohninsider.at | Juni/Juli | 03. 2024 KÜCHE ritterwerk aus Gröbenzell steht schon seit mehr als hundert Jahren für Handwerk „Made in Germany“. Und trotzdem ist die Marke selbst nicht ganz so bekannt, wie man es sich unternehmensintern wünschen würde. Vertriebsleiter Einbau für die Region DACH Thomas Moriz findet dafür im Gespräch mit wohninsider einfache Gründe: „ritterwerk stand mit den Standgeräten lange Zeit im Hintergrund. Anders als bei den EinbauGeräten, hatte man von Mitte der 70er bis Ende der 90er dort (Standgeräte) die Marke vernachlässigt und war auf OEM-Produktion konzentriert. So gut wie jede Marke, die ein Allesschneider-Programm hatte, hat es damals von ritter bezogen.“ Im Anschluss hatte man zwar eine eigene Marke aufgebaut, diese aber über die Küchenindustrie bzw. den Großhandel verkauft. Auch mit den Einbau-Geräten ist ritter leider nicht so bekannt, wie man es sich intern wünscht. Das soll – und wird – fortan anders werden. Seit Anfang des Jahres geht man (in Deutschland) mit einem eigenen Außendienstteam an die Front, in Österreich betreut die Agentur Michael Reiter seit Anfang Mai den Markt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, so Moriz: „In den vergangenen Jahren kam es zu einigen Preiserhöhungen, die wir weitergeben müssen. Über die angestammten Vertriebswege ist das Produkt dadurch so teuer geworden, dass man sie so nicht mehr verkaufen kann. Da wir mit den Herstellungskosten nicht runter können – ohne an Qualität oder den Produktionsstandort zu verlieren –, haben wir uns entschieden, die Zwischenstufe Industrie/Großhandel rauszunehmen und direkt an den Fachhandel zu verkaufen.“ Direkt heißt auch, dass man im Einbausegment nicht mit Verbänden arbeitet, wie Moriz gegenüber wohninsider bestätigt. „Zumindest in der Anfangsphase wollen wir nicht mit Verbandslistungen arbeiten, unser primäres Ziel ist es vielmehr, einen marktfähigen Preis für unsere Produkte anbieten zu können.“ Dabei nennt der Vertriebsprofi auch ein konkretes Beispiel. Das beliebte Allesschneider-Modell AES 62 war zuletzt bei einem UVP von 850 Euro, durch die Direktbetreuung des Fachhandels wird der Bestseller nun für 449 Euro UVP platziert. In gleichem Maße soll sich durch die AD-Mitarbeiter bzw. Handelsvertreter, die detailliert zu ritter geschult werden, auch die Betreuung am POS intensivieren. RITTERWERK Fahrtrichtung Fachhandel Während andere Unternehmen sich vom Fachhandel abwenden, macht ein traditionsträchtiges Unternehmen aus Süddeutschland das Gegenteil. ritterwerk aus dem bayrischen Gröbenzell geht seit Anfang des Jahres aktiv in den Fachhandel und vertraut dabei in Österreich auf die Handelsagentur Reiter. Von Lilly Unterrader Fotos: ritterwerk, Lilly Unterrader/wohninsider Video zum Unternehmen: kurzlinks.de/sbhh Video im eBook Vertriebsleiter Einbau Thomas Moriz und Marketingleiterin Victoria Keller präsentierten in Frankfurt nicht nur den frisch gelaunchten Feinschneider tondo 13, sondern auch die neue Fachhandelsstrategie.
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