wohninsider Februar-März 2025

22 wohninsider.at | Februar/März | 01. 2025 BRANCHENTALK In der Studie kommt auch die Wichtigkeit des Schauraums klar heraus. Wie sehen Sie die Schauräume der Branche. Entsprechen diese den Vorstellungen der Konsumenten. Ich kann das relativ einfach sagen. Wir bei SERVICE&MORE haben eine Klassifizierung in Modulpartner und Leistungsgruppenpartner. Die Leistungspartner haben einige Anforderungen mehr, wie zum Beispiel die Teilnahme an den ERFAS (Erfahrungsaustausch). Wir merken, dass die, die Frontrunner sind und sich zu mehr verpflichten bzw. die ein bisschen mehr voran sein wollen, dass die sehr schöne Schauräume haben. Wir haben bei uns Erfahrungsaustauschgruppen mit 110 Teilnehmern in mehreren Gruppen. Wenn jetzt eine ERFA ansteht, dann fahren wir immer zu einem Teilnehmer in den Schauraum und bewerten diesen. Der teilnehmende Handelspartner weiß im Vorfeld: Spätestens jetzt muss ich meine To Do‘s der letzten ERFA umgesetzt haben. Oftmals geht es auch um kleine Veränderungen, die einem selbst im täglichen Arbeiten gar nicht (mehr) auffallen und mit wenig Aufwand verbessert werden können. Klarerweise verfolgt man als Händler das Ziel seine Kunden mit einem modernen Schauraum zu „catchen“. Die Erneuerung des Point of Sale sorgt aber nicht nur bei Kunden für WOW-Momente. In erster Linie können sich unsere Partner in der Umsetzung verwirklichen und ihre persönliche Handschrift verankern. Dieser Prozess lässt neue Ideen entstehen, fördert die Eigenmotivation und setzt positive Energien frei. Ein dritter, oft auch nicht gleich bedachter Aspekt ist die Außenwirkung bei potenziellen Mitarbeitenden. Nicht nur einmal war es der Fall, dass Händler*innen nach sichtbaren Investitionsprojekten in den eigenen Betrieb vermehrt Initiativbewerbungen von potenziellen Arbeitnehmer*innen erhalten haben. Facebook, Instagram & Co: Wie ist der Fachhandel diesbezüglich aufgestellt? Social Media Marketing haben wir bei uns in der Marketingabteilung mittlerweile als fixes Standbein verankert. Ob in Form von Kampagnen, die wir für unsere Partner in deren Einzugsgebieten schalten oder beispielsweise im Rahmen von kostenlosen Foto- bzw. Videoworkshops. Durch die verstärkten Maßnahmen schärfen wir einerseits das Bewusstsein für Social Media bei unseren Partnern und andererseits wecken wir damit auch das Interesse. Eines darf trotz aller Euphorie dennoch nicht vergessen werden: Während der Informationsphase potenzieller Kunden ist Social Media weiterhin auf Platz fünf. Der eigene, physische Schauraum ist nach wie vor die klare Nummer eins, wenn es um Inspiration geht. War es vor 15 bis 20 Jahren wichtig viel Fläche zu haben und unterschiedlichste Modelle zu zeigen, so hat sich mittlerweile ein klarer Gegentrend entwickelt. Weniger ist mehr. Nicht nur für den Kunden ist es übersichtlicher, sondern auch für einen selbst. Bei großen Schauräumen stehen für Betreiber laufend Renovierungen an und nebstbei gehören die Flächen laufend bespielt und müssen gepflegt werden. Wir wissen aus unserer Erfahrung, dass Studios mit 300 oder 500 Quadratmetern an Ausstellungsfläche es besser schaffen, ein durchdachtes Konzept vom Boden, über die Beduftung bis zur Akustik umzusetzen. Wesentlich ist es auch entsprechende Wohnbilder zu zeigen. Kundinnen und Kunden von heute erwarten sich am Point of Sale in unterschiedliche Wohnwelten, vom Vorzimmer, zum Wohn- Essbereich bis hin zum Bade- und Schlafzimmer eintauchen zu können. Der persönliche Kontakt ist enorm wichtig, heißt es in der Studie. Beherzigen das die Fachhändler bzw. haben sie das entsprechende Personal dafür? Meiner Meinung nach ein klares Ja! Weil sonst gäbe es den Fachhandel in dieser Form nicht. Diese Stratagie verfolgt der Fachhandel seit vielen Jahren konsequent und ist damit auch erfolgreich! Am Ende des Tages ist diese Differenzierung zur Großfläche eine der wesentlichsten. Wenn ich empathisch bin, mit Konsumenten gut kann, dann habe ich als Einrichtungsberater in Wirklichkeit „Wir sind ganz klar ‚pro‘ Social Media und unterstützen unsere Handelspartner dahingehend intensiv.“ „Es ist wichtig, dass man nicht ins Jammertal absteigt. Die Menschen und die Wirtschaft brauchen wieder Zuversicht.“ Foto diese Seite: SERVICE&MORE/Felix Büchele

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0NA==